Literatur - PewPewPew

»There’s nothing routine about flying to the moon. I can vouch for that.«

Eine eigene Kurzgeschichte zu veröffentlichen ist der Traum vieler Hobbyautoren. Eine Kurzgeschichte im New Yorker zu veröffentlichen gleicht hingegen einem Ritterschlag und kann durchaus als Startschuss einer fulminanten Literaturkarriere angesehen werden. Hätte Tom Hanks nicht bereits seit 30 Jahren eine Karriere als Schauspieler, seine jetzt erschienene Kurzgeschichte Alan Bean Plus Four würde ihm definitiv einen book deal bescheren.

Hanks erzählt von einer illustren Runde unter Freunden. Spät abends sitzt man bei ein paar Bierchen auf der Terasse unter dem Mondlicht und erzählt über Leben, Beruf und abgefahrene, aber spannende Wetten. Es ist einer dieser magischen Abende. Ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft. Wenn man jetzt volltanken geht und nicht anhält, könnte man es bis zum Sonnenaufgang ans Meer schaffen.

Doch statt dem Sonnenaufgang gibt Hanks in seiner Geschichte seinen Figuren einen selteneren Anblick: Den Erdaufgang, den bisher nur ein paar dutzend Männer mit ihren eigenen Augen sehen konnten. Aber wieso eigentlich? Ist heute nicht alles soviel einfacher? Unser iPhone, das problemlos in unsere Hosetasche passt, hat mehr Rechenkraft ein Raumschiff, das vor 45 Jahren mal zum Mond flog. So schwer kann das also nicht, oder?

Also fliegt Hanks’ Figur mit seinen Freunden zum Mond und wieder zurück. Ein Abenteuer ohne Risiko, dafür mit iPads. Es handelt sich um eine magische Kurzgeschichte, einer Voyage dans la Lune, die man sich am Besten gleich vom Autoren selbst vorgetragen anhört. Dazu gibt es einen sanften Kommentar auf unsere Zeit, in der alles möglich ist, niemand mehr aber wirklich etwas weiß oder wen kennt. Es gibt eine App für alles und wieso sollte man sich die Namen der Astronauten merken, die auf dem Mond landeten, wenn man ein Gerät stetig in greifbarer Nähe hat, mit dem man die Antwort binnen Sekunden herausfinden kann.

Magie. Nostalgie. Abenteuer. Melancholie. Der gleichgültige Kosmos.
New Yorker: Alan Bean Plus Four by Tom Hanks

Walking-Dead-Volume-21Dass man sich bei Image Comics dazu entschieden hatte, zur nun bereits vor langer Zeit erschienenen 127. Comic-Ausgabe von The Walking Dead keine Vorschau zu veröffentlichen, ließ mich Autor Robert Kirkman Glauben schenken, dass die wirklich große Wendung noch bevorstünde und nach dem Beginn des neuen Sonderbandes mit dieser Ausgabe wirklich kein Stein mehr auf dem anderen stehen würde.

Deshalb wollte ich die Besprechung des 21. Sonderbandes vorziehen, noch bevor ich die neue Ausgabe lesen würde. Das ist nun ein halbes Jahr her. Ich schreibe jetzt erst die Review zum Sonderband, habe dennoch nicht weitergelesen gehabt. So schön die All Out War Aktion mit ihren zwei Ausgaben pro Monat war, am Ende war es für mich wohl ein bisschen zu viel. Ich brauchte eine Pause. Diese konnten jedoch weder Telltales zweite Staffel noch AMCs Serie füllen, also las ich vor geraumer Zeit den Sonderband, dann bereits als solcher erschienen (und nicht nur in einzelnen Ausgaben) und war erneut verzaubert. Wie viele andere war ich mit todsicher zu wissen, wie Kirkman den totalen Krieg enden wird – und lag dann doch falsch. Negan aus der Welt zu schaffen wäre tragisch gewesen. Eine komplexe Figur mit soviel Charme und Witz aus dem Comic zu schreiben war wohl auch für Kirkman zu viel, doch seine Gnade passt ins größere Bild, das er entwirft.

Immer wenn ich meine Faszination von The Walking Dead erklären will, komme ich zurück zum Vorwort des ersten Sammelbandes. Dort beklagt Robert Kirkman, dass selbst die tollsten Zombiefilme immer dort enden, wo es eigentlich am spannendsten wird. Was passiert mit den Figuren, die überleben? Wie lange überleben sie? Wie lange? Wie sieht ihr Alltag aus? Kirkman versucht all dies in seiner laufenden Comic-Serie zu erforschen. Natürlich verspricht er den Gore- und Genre-Fans damit auch eine nicht endende Zombieschlacht, aber das wirklich spannende Element des Comics bleibt das Politische. Nachdem der Autor in mehr als 100 Ausgaben alle nahezu alle Klischees abgehakt hatte, führte er in Ausgabe 100 einen neuen Antagonisten ein, er viel mehr als nur ein neuer Bösewicht war. Der daraus resultierende Krieg war höchst ideologisch.

“This is a nightmare. And nightmares end.” – Bob Stookey  (weiterlesen…)

Star Wars Comics Humble Bundle

16 Oct, 2014 · Sascha · Comics · 0 comments

Bevor LucasBooks den Wechsel von DarkHorse zu Marvel vollzieht, werden im neuen Humble Comics Bundle noch ein paar der besten Comics aus 23 Jahren Zusammenarbeit für umme angeboten. Insgesamt gibt es 89 Ausgaben feinster Action aus dem Expanded Universe zu ergattern und mit dabei ist u.a. der gesamte erste Sammelband von Crimson Empire, den jeder Star Wars Fan einmal im Leben gelesen haben sollte.

Insgesamt umfassen die Comics hier beginnend bei Zayne Carrick in Knights of the Old Republic und endend mit Cade Skywalker in Star Wars Legacy 4100 Jahre Star Wars Geschichte. Impressive, most impressive. Für mich ist das nicht mehr interessant, da ich alle bereits kenne und zu Hause im Regal stehen habe, aber da wird für jeden was dabei sein und ich kann das Humble Bundle wärmstens empfehlen. Die Gewinne gehen wie immer an einen guten Zweck, deshalb kann man auch ruhig ein wenig mehr geben. (via)

A New Hope for your e-readers. The Humble Star Wars Comics Bundle features 89 issues across 12 stellar titles of Force-pushing, lightsaber-swinging Star Wars comics. Name your price for Star Wars Omnibus: A Long Time Ago… Volume 1, Star Wars: Empire Volume 1 Betrayal, Star Wars: Jedi Volume 1 – The Dark Side, Star Wars: Crimson Empire Volume 1, Star Wars: Darth Maul – Death Sentence, and Star Wars: Blood Ties – Jango and Boba Fett. Pay more than the average price to also get Star Wars: Darth Vader and the Lost Command, Star Wars: The Old Republic Volume 1 – Blood of the Empire, Star Wars: Knights of the Old Republic Volume 1 Commencement, Star Wars: Legacy Volume 1 – Broken, and Star Wars: Dark Times Volume 1 – The Path to Nowhere. If you pay $15 or more, you’ll receive all of the above plus Star Wars Volume 1: In the Shadow of Yavin

Wie Variety berichtet, steht Robert Downey Jr. kurz vor einem Vertragsabschluss, der seinen Iron Man zu einem integralen Teil von Captain America 3 machen würde. Natürlich veranlasste dies große Freude bei allen Fans des Marvel Cinematic Universes und Comic Geeks überall, denn das bedeutet nicht nur einen weiteren Film mit Fanliebling Tony Stark, sondern auch wahrscheinlich die Adaption des Marvel-Super-Events Civil War. Nur das wird nicht funktionieren. Zumindest nicht so wie im Comic.

Civil War war eine Comic-Reihe, die nicht nur Tony Stark oder Captain America beschäftigte, auch wenn sie die prominentesten Fürsprecher ihrer jeweiligen Parteien waren. Nein, Civil War war ein Marvel Event. Kein X-Men Event. Kein Crossover Event. Kein Avengers Versus Event. Mit der verpflichtenden Registrierung eines jeden Wesens mit Superkräften war jede einzelne Figur angesprochen. Zwar zogen es einige vor sich aus der Sache rauszuhalten oder sahen sich nicht direkt betroffen, doch schlussendlich konnte Marvel auf jahrzehntelange Charakterzeichnungen bauen und Allianzen schüren, die zu Spannungen innerhalb des gesamten Comicuniversums führen würden.

Das Problem ist nur, dass das MCU keine geheimen Identitäten hat. Einer der krassesten Momente in Marvels Comicsgeschichte war für mich, als Spidey seine Maske abnahm und sich seinen Mitbürgern als Peter Parker vorstellte, vollends überzeugt vom Registrierungsprogramm der Regierung. Nur Marvel Studios besitzt nicht die Filmrechte für Spider-Man, auch wenn da gerade womöglich mit Sony verhandelt wird, wenn man Gerüchten trauen darf (Was wäre das für eine Konkurrenz für Batman V. Superman in 2016, wenn Spidey, Cap und Tony in einem Film wären!). Und selbst wenn fehlt es an nahezu allen anderen wichtigen Figuren und geheimen Identitäten. (weiterlesen…)

MacFarlanes The Walking Dead Comic-Serie rockt! Ikone um Ikone landet in den Regalen und nun endlich gibt es den Herrn selbst in 3 3/4″: Weil die Kirche nicht viel von Actionfiguren hält, ist Kirkmans schwuler Jesus ab dem kommenden Wochenende auf der New Yorker Comic-Con und online in comicgrau sowie Farbe erhältlich. Sweet!

WARNING: we cannot guarantee that this action figure won’t kick you in the face and then do a sweet somersault roll to safety.

Ich wurde nicht der größte Fan von Attack on Titan, aber die erste Staffel schaut sich schnell weg und weiß trotz einiger Schwächen doch zu unterhalten. Aber ich freue mich auf Staffel 2 und in der Zwischenzeit wurde der zweiteilige Prequel-Manga No Regrets über die Hintergrundgeschichte von Captain Levi und Commander Erwin in einen Anime verwandelt, der uns in zwei Teilen im Dezember und April 2015 verzaubern wird. Schaut definitiv nett aus, obwohl ich mehr an der Struktur dieser unterirdischen Stadt interessiert bin als an allem anderen. Eine Übersetzung gibt es hier. (via)

Ich glaube, dass mir All Out War – auch wenn mir der Arc sehr gut gefiel – ein wenig meinen Appetit in Sachen Zombie Comics gesättigt hat, denn ich habe noch nicht über das Ende hinaus gelesen und muss auch noch eine Review schreiben. Vielleicht spornt mich ja die Veröffentlichung der zwölf Ausgaben in einer hochwertigen Hardcover Edition an, die dazu nur mit Charlie Adlards originalen Bleistiftzeichnungen überzeugt. Die Ausgabe erscheint am 1. Oktober, die offizielle Seite hat ein paar Leseproben und der Künstler selbst hat Folgendes zu sagen:

I’ve always enjoyed books that show the ‘process,’ and All Out War certainly does that. Presenting the pencils as they are is an interesting thing, because they were done to show an inker what to do. So, at times, they are rough, fudged, incorrect…etc, but hopefully still provide an insight as to what goes into making a comic book.

And just sometimes it’s nice not to have a finished thing. To be able to see the little bits of ‘magic” occurring in the happy accidents of random pencil marks, which were never intended for anyone other than Stefano to see, where I wasn’t caring that it would be seen by a wider audience, makes it all a little bit bolder.

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Image Comics

Die Gerüchteküche brodelt – Spoilerspekulationsalarm! Angeblich soll AMCs The Walking Dead bereits in der kommenden fünften Staffel den Oberbösewicht Negan einführen (hoffentlich gespielt von der laut Charlie Adlard offiziellen Vorlage Henry Rollins – it’s the only way!). Die Meldung habe ich von Moviepilot, die sich auf ihre Schwesterseite Moviepilot.com berufen, die wiederum einen kleinen Fetzen aus dem offiziellen AMC Blog und Interview mit EP David Alpert haben. Der sagte dort nämlich Folgendes:

Q: What one element from the show do you wish was in the comic?

A: It’s more like things in the comic that I can’t wait to get to. I cannot wait until we introduce Negan. He is just like the coolest f—ing character on the planet. You thought the Governor was bad news?

Q: Negan’s worse?

A: [Laughs] Man, wait until you meet Negan! He’s one of the greatest villains ever created. It’s so exciting.

Ich habe mal in fetten Buchstaben markiert, was hier wirklich wieder “news-worthy” an der gesamten Sache war. Ein EP kann es also kaum erwarten, bis eine bekannte Figur aus den Comics in der Serie vorgestellt wird. Oha, das bedeutet natürlich gleich, dass die Figur jetzt in der fünften Staffel bereits zu sehen ist, oder? Immerhin berichten es diverse, nicht wenige, Internetseiten heute wieder.

Seufz. Hier ein eher saftigeres Zitat von Robert fucking Kirkman aus dem April dieses Jahres:

As far as Negan casting goes, Scott and I are always talking about who we would put in that, it’s definitely on our minds, and there are definitely a lot of candidates. But I wouldn’t expect Negan too terribly soon, although he is definitely in the plan. It’s a 99% lock that he’s going to be in the show eventually, so be on the lookout for that.

Natürlich wird Negan irgendwann in der Serie auftauchen (entschärft und ohne fucks, ich weine jetzt schon), aber wenn der Schöpfer der Serie, der wohl bereits im April den groben Plan der fünften Staffel wusste, meint, dass man die Figur nicht allzu früh erwarten sollte, dann hat das mehr Aussagekraft als die Vorfreude eines Executive Producers.

Es wäre ohnhin ganz schön früh, wenn Negan auftauchen würde. Ich verfolge bewusst keine Spoilerblogs oder Set-Berichte, deshalb weiß ich auch nicht welche Figuren, ob und welche Figuren bei gewissen Shoots gesichtet wurden. Scott Gimple und seine Autoren haben aber acht Folgen lang mit Terminus den Hunter-Plot der Comics extrem ausgebaut. Dort waren es lediglich sechs Ausgaben, die im Sammelband “Fear The Hunters” erschienen. Diese haben keine große Infrastruktur und leben als Kannibalen von der Hand in den Mund. Was auch immer man gerade auf der Straße aufgabeln kann, wird gegessen. Rick und seine Gruppe fällt ihnen zum Opfer, woraufhin sich Dale aus dem Comics verabschieden muss. Der “Tainted Meat!”-Moment wird daher wohl einem anderen Charakter untergeschoben. Insgesamt kann man jedoch einschätzen, dass Terminus daher wohl die erste Hälfte der Staffel bis zur Winterpause dominieren dürfte. Zumindest wird Gareth laut dem Trailer mit der Gruppe mitgehen. Oder so. Es wäre eine Überraschung, wenn Rick und seine Survivor bereits nach einer Folge aus Terminus entlassen werden oder fliehen könnten.

Basierend aber auf dem bisherigen Ausbau der bestehenden Plots, wird Gimple die Savior und Negan dann wohl erst in der sechsten Staffel bringen dürfen. Vorher gibt es erst einmal noch ie Bewältigung der Hunter, den Weg nach Alexandria, die Machtkämpfe mit Davidson sowie die Horde – wenn sie den Comics folgen. Das wäre aber mehr als genug Stoff für eine solide Staffel. Ich könnte mich auch komplett irren und Negan taucht tatsächlich auf, aber das wäre ziemlich überraschend. Vielleicht wird sein “Ta Ta” Moment auch der Cliffhanger der fünften Staffel und Negan taucht bereits tatsächlich auf. I wouldn’t hold my breath though.