21 Oct, 2024 · Sascha · Games,Kurzfilm · 3 comments
Eine Reihe an Mockumentaries über Pokémon zeigen, wie groß und deep das Lore dieser Welt ist und gleichzeitig wie groß die Möglichkeiten eines einzigen Creators sind. Mit der Unreal Engine und der AI-Stimme von David Attenborough ausgestattet, ergeben sich heutzutage Videos über die geliebten Taschenmonster im Stil echter Tierdokus wie bei Planet Earth, mit ähnlicher Ästhetik und stimmigen Erzählungen aus dem Off.
Ich weiß auch nicht so recht, wieso mich das so einnimmt. Ich glaube, wie man an mehreren Beiträgen über die Poké-Welt hier im Blog sah, stand das für mich immer im Zentrum und weniger das Kämpfen mit den Tieren. Womöglich war deshalb auch Snap immer mein Lieblingstitel und im Prinzip sind diese Videos nur die Weiterentwicklung davon. Ich habe nach der Silber/Gold-Edition auch nichts mehr gespielt und hatte große Hoffnung in das ultimativ enttäuschende Arceus gelegt, mich wieder ins Game zurückzuholen.
Schöne Doku über de_dust2 und Dave Johnston, der die legendäre Counter-Strike Map als Jugendlicher in seinem Zimmer designte und die Welt veränderte. Johnston war übrigens auch der Level-Designer von de_dust und de_cbble, no biggie. Leider kein guter Sound bei Johnston, was ziemlich nervt, aber wen das genug interessiert, kämpft sich da durch. (Danke Christian!)
In der Spielwelt von The Forever Winter kämpfen Orwell-style zwei Fraktionen seit vielen Jahren gegeneinander ohne sich auch nur den Auslöser ihrer Auseinandersetzung zu erinnern. Das Besondere? Die Spieler*innen werden in dem (Luft holen) four-player sci-fi tactical survival dark fantasy horror extraction looter-shooter nicht in die Rolle eines Soldaten schlüpfen, sondern sich zwischen den Panzern und in den Schützengräben als Plünderer einen Weg vorbei an den Kämpfen machen. Das Ziel? Rein, keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, Loot sammeln und wieder raus.
Das klingt erstmal nach einigen anderen Tarkov-likes, aber auch nur auf dem Papier. Wenn die Spieler nur kleine Mäuse im Labyrinth sein müssen, um an ihr Ziel zu gelangen, dann muss das Labyrinth zur Hauptattraktion werden und my, oh my, The Forever Winter hat bietet hier eine Welt, die Fans von wilder Concept Art aufhorchen lassen werden. Los Angeles, 20XX. Der Grund dieses Konflikts ist im Laufe der Zeit verloren gegangen, doch der Krieg aus Fleisch, Stahl und Schießpulver währt immer fort. Wir erschrecken vor Artelleriegeschützen, überlebensgroß, an denen die gefallenen Feinde aufgehängt wurden. Panzer erhalten eine Extraschicht an Rüstung durch nackte Leichen. 3D-Drucker, gesteuert von sich bekämpfenden AIs, bauen Teile der zerstörten Städte über Nacht wieder auf, in einem verzweifelten Wettrennen gegen die Zerstörung am Tag. Die Wenigen und Unglücklichen, die überleben, beten ihre bewaffneten Mechs wie Götter an. Alles um sie herum ist kaputt, dunkel, staubig, der Himmel ist rotgefärbt, vom Blut der Toten getränkt und meine Füße tun auch weh.
The Forever Winter versteckt seine Inspirationen nicht. Die dunklen Gänge mit ihren vielen Schläuchen erinnern an die engen Gänge von Zion aus der Matrix-Trilogie und Alien, die übergroßen Machinen-Körper besonders an den Endkampf der Menschheit in The Second Renaissance aus der Animatrix, die Zerstörung und Verzweiflung auf den Schlachtfeldern an The Terminator, das Versteckspiel zwischen zwei kämpfenden Gruppen an Cuaróns One-Take in Children of Men. Ich mag das, lieber eine gute Kombination als das Rad neu erfinden. Und wenn der große Krieg nur in den Hintergrund rückt, dann kann man ihn auch überlebensgroß zeichnen ohne etliche Ressourcen an die Umsetzung für Triple-A-Spiel zu verlieren. Also wieso nicht alle Ideen, die man mal zu Papier oder künstlerisch aufs Papier brachte, im Spiel kurz aufblitzen lassen. Das klingt alles nach sehr viel erstmal, aber auch sehr klug.
03 Aug, 2024 · Sascha · Games · 0 comments
Ich muss etwas beichten: Ich bin kein Gamer mehr, ich bin ein filthy casual. Klar, ich zocke fast täglich Rocket League und habe in knapp einem Jahrzehnt eine beschämend hohe Anzahl von Spielstunden gesammelt, aber ich bin nicht mehr wirklich drin im Gaming einfach. Ich verfolge zwar News zu neuen Spielen, kaufe mir auch einige davon, u.a. im Steam Sale, zocke davon aber nie wirklich viel an. Gaming ist für mich mit dem Alter etwas geworden, das ich tue, um runterzukommen. Ein YouTube-Video an und dazu ein paar Runden Rocket League oder Mordhau bis ich ragequitte und etwas anderes mache. Ich habe nicht einmal eine PS5 und die letzten großen Titel der PS4 stehen hier unangezockt. Dafür, dass ich mehrfach in der WASD veröffentlicht wurde zum Beispiel und hier Videospiele über viele Jahre auch immer ein großes Thema waren, ist das schon irgendwie beschämend. Ich finde es zumindest persönlich traurig, das für mich so ein bisschen verloren zu haben.
Ich erzähle das, weil in diesem letzten verpassten Jahrzehnt ich somit auch weder die Soulslikes-Welle geritten habe noch überhaupt mit der Dark Souls-Reihe vertraut bin. Es kommt natürlich dazu, dass ich dieser Iron Maiden T-Shirt Ästhetik mit Skeletten und düsteren Welten sowieso nicht viel abgewinnen kann, aber das Phänomen Elden Ring hätte ich ja zumindest mal anzocken können. Habe ich aber nicht, weshalb ich immer wieder nur staunen kann, wie unglaublich schön und einladend das aussieht. Ich habe keine Lust mir Movement-Manöver einzuprägen, dutzendmal zu sterben und mich durch Horden an Gegner zu kämpfen, aber wenn ich so eine reichhaltig gestaltete Welt sehe und in der Ferne einen interessanten Ort erblicke in dem Wissen, dass ich dort tatsächlich hinkann, scratcht das so einen Ocarina of Time-Itch bei mir. Und fragt bitte nicht: Breath of the Wild habe ich natürlich auch nicht gezockt. Es ist schlimm, ich weiß! Mal schauen, ob sich das noch ändert. Aber hey, ich blogge ja wieder mehr, also ich gebe die Hoffnung mal nicht auf.
26 Jul, 2024 · Sascha · Games · 0 comments
Ich habe es in Fallout 3 nur knapp aus Nuketown rausgeschafft, nie New Vegas gespielt und danach aufgehört, die Spielereihe zu verfolgen. Selbst die charmante und kompetent anmutende Serie habe ich bisher (das will ich definitiv noch ändern) nur angefangen, nach zwei Episoden war bei mir die Puste irgendwie raus. Daher verspüre ich relativ wenig Emotionen bei dem Fanprojekt Fallout London, ein eigens hergestellter und von oben abgesegneter Mod für Fallout 4, bin aber grundlegend extrem beeindruckt von der schieren Willenskraft, das umzusetzen und es dann doch so zumindest für einen Trailer hinzubiegen, der anno 2015 für authentisch durchgehen könnte. Die extrem kitschigen Sprüche und Klischees sind natürlich typisch für die Reihe, aber hier stimmig, liebevoll umgesetzt und machen schon irgendwie Bock, da zumindest mal reinzuschauen.
22 Jun, 2024 · Sascha · Games · 0 comments
11 May, 2024 · Sascha · Fernsehen,Games · 0 comments
CGI-Künstler Piotr Tatar wollte schon immer mal wissen, wie ein Breaking Bad-Videospiel aussehen würde und sein Video im Stil eines Teaser-Trailers für das fiktives Spiel The Last Batch findet schon die richtigen Bilder, Vibes, auch die richtige Länge. Sehr stilvoll gemacht und gar nicht so unabwegig rückblickend, immerhin ließ AMC auch ein gutes Dutzend The Walking Dead Spiele produzieren, HBO ritt den Game of Thrones-Hype ebenso und es gibt schließlich auch Videospiele von Scarface und The Godfather, die ich übrigens beide gar nicht so schlecht fand.
“The Last Batch is a third-person action-adventure game that immerses players in the gritty world of “Breaking Bad”. Journey through iconic locations from the hit TV series, encountering familiar faces such as Walter White and Jesse Pinkman. Explore desert expanses where secrets are buried and navigate the dangerous underworld of Albuquerque.”
Wahrscheinlich blieb uns so ein Schicksal aber Gott sei Dank damals erspart, weil Breaking Bad entgegen der heutigen Omnipräsenz durch Memes und Netflix-Doppelleben dank GenZ damals eher ein Geheimtipp war und bis kurz vor Schluss nie zum Quotenerfolg für AMC wurde. Nach El Camino würde mich aber nichts mehr überraschen und Stranger Things have happened… Mal abwarten, vielleicht wird das ja doch nichts mit dem Dos Hombres Mezcal und Aaron Paul wird sagen: Xbox, save my career!
09 May, 2024 · Sascha · Games · 0 comments
Über dieses Szenario hatte sicherlich jeder schon mal einen Tagtraum: Ein Zeitreisender wird zurück in die Vergangenheit geworfen und muss sich nun behaupten. Wie lange ginge das selbst den magisch erscheinenden Werkzeugen der Gegenwart gut?
Das noch 2024 erscheinende Spiel Kingmakers nutzt sich das die Tagträumerei für ein spaßiges Spielszenario, in dem Aufbauspiel und First-Person-Shooter zu einem Wahnsinnstrip vereint werden. Mich erinnert das sehr an den legendären Reddit-Comment, in dem ein Battalion der US Marines gegen Kaiser Augustus kämpft und sogar von Hollywood aufgekauft wurde. Rome Sweet Rome befindet sich seither in der Produktionshölle.
Wahrscheinlich weil ähnliche Ideen wie Timeline (2003) und Black Knight (2001) weder kritische noch Kassenerfolge wurden und ohnehin nur Auslöser der cineastischen Mittelalterrenaissance in den Neunziger waren. Natürlich gibt es auch Army of Darkness, aber das ist wieder ein eigenes Thema. Hard to Be a God holt mich ansatzweise eher ab, weil eine Reise in diese teils barbarischen Zustände ohne Penicilline lassen mich nicht ins golden age thinking abdriften und von Rüstungen schwärmen. Für mich klingt das nach wahrgewordenem Horror und nicht romantischer Reise. Wahrscheinlich gut, dass diese Zeiten nur noch im Videospiel erlebbar sind. Es gibt schon ein Grund, wieso ich das Steam Sale Schnäppchen Kingdom Come: Deliverance bisher nicht angerührt habe.
Vielleicht wäre daher ein überhöhter, satirischer Ansatz hier gar nicht schlecht. Schön wäre es, wenn es Rogue-like einfach immer eine fast schier unschlagbare Masse an Angreifer gäbe und man sich immer wieder durch die gleiche Masse an Gegner einen goldenen Pfad suchen muss, der das Überleben garantiert. Das würde auch zum Setting passen. Am Ende des Trailers kehrt der Held wieder in seine Gegenwart, unsere Zukunft, zurück und sieht riesige Roboter, die einen Schwall an Schädeln auskotzen. Irgendwas scheint da in der Timeline wohl falsch gelaufen zu sein, was nun geflickt werden muss. Wie viel besser am Ende moderne Personenwaffen sind im Vergleich zu Rüstungen, Schwestern und Schilden, bleibt für mich auch eine spannende Frage. Jeder kennt die Rede von “Don’t bring a knife to a gunfight”, aber je nachdem wie nahe die Wellen an Angreifern stehen und wie schnell sie agieren, könnte die Waffe durchaus verlieren. Bei der Polizei in den USA gibt es jedenfalls diverse Trainingseinheiten, die zeigen: Unbedingt mehr als 7m Abstand, sonst kann man nicht schnell genug reagieren (“reaction gap”).
Anyway, ich merke, dass mich das Konzept ziemlich gepackt hat. Kommt definitiv auf meine Wishlist. GameStar hat noch einige Infos mehr am Start: