“Do you have em? Her head? The sword?”
Dass Merle auf Glenn und Maggie trifft, kurz nachdem die beiden so etwas wie einen guten Tag hatten und Maggie das tatsächlich ausspricht, überrascht mich nicht. Dies ist ‘The Walking Dead’, die Serie, bei der die Autoren beschlossen haben, dass es keine normalen Tag mehr geben darf und das Leid der Figuren die vorrangige Thematik ist. Bravo!
Merle gelangt zu den beiden als er Michonne verfolgt – wieso, weshalb, warum?! Spielt zunächst keine Rolle, denn Michonne darf zeigen, dass sie extrem gut mit dem Katana umgehen kann und erledigt die Hälfte von Merles Jagdgruppe. Später erfahren wir, dass Merle vom Governor geschickt wurde. Eine Mischung aus blinder Wut, Mordlust und Sicherheit verlangte dies – und der Wunsch ihren Kopf in einem Aquarium zu besitzen.
Michonne kann jedoch entkommen, Merle lügt, dass er sie umgebracht hat und – oh weia – das wird mal bestimmt nochmal auf unseren Lieblingsrassisten zurückfallen. Michonne kommt am Gefängnis an und steht neben anderen Walkern am Zaun, die sie nicht entdecken, weil sie voll Zombieblut ist. Rick traut seinen Augen nicht.
Aber was kann das schon heißen? Rick verliert soviel er weiß sowieso gerade den Verstand, denn er telefonierte vor wenigen Minuten noch mit seiner toten Frau und all den anderen Leuten, die sie in 2 Staffeln verloren haben. Das wird hier wirklich gut umgesetzt. Rick hat gerade den Boden unter den Füßen verloren. Er ist in einem Gefängnis, einem super sicheren Ort und hatte gerade fast alles verloren. Jemand am Telefon verspricht ihm einen sicheren Ort. Das spielt keine Rolle, egal, was die Person verspricht, Rick will folgen. Er will trauern können und zurücktreten, doch die Gruppe blickt zu ihm auf – sie brauchen ihn. Schön umgesetzt alles. Das war gut. Das lief eventuell Gefahr sehr ulkig zu werden.
Der mit Abstand schlechteste Teil der Folge war erneut Woodbury. Die aufgezwungene Entwicklung Andreas kotzt mich so dermaßen an, dass der Charakter für mich quasi verloren ist. Ich will ja nicht immer wieder den Comic-Vergleich ziehen, aber während man sich an manchen Sachen orientiert, ist Andrea ein komplett anderer Charakter. Das verstehe ich nicht. Natürlich will man abweichen und das ist auch gut so, aber wieso nicht die schwachen Aspekte ändern und die starken behalten? Andrea ist eine interessante Person im Comic. Sie ist sympathisch, gut adaptiert und hat Verbindungen zu anderen Charakteren, die verdammt wichtig sind. Ihr Eingeständnis dem Governor gegenüber macht keinen Sinn bei ihrer bisherigen Entwicklung. Es macht ihre Beziehung zu ihm interessanter, klar, aber Sinn macht es nicht.