“I can’t stop you. But you can’t stop me from helping you.”
Shows mit Ensemblecasts haben es nicht leicht. Je größer die Anzahl der Figuren in der Serie, desto mehr muss man die Screentime unter diesen aufteilen. Einige Serien tun dies verdammt gut, wie Game of Thrones oder Boardwalk Empire, doch in sie alle schulden in jüngster Erinnerung der Serie LOST, die bewies, wie man selbst mit den wenigstens Mitteln die unterschiedlichsten Charaktere, die auf einer Insel gestrandet sind, schaffen kann.
The Walking Dead kann viel von LOST profitieren und lernen. Beide Shows handeln davon, dass eine Gruppe von wild zusammengewürfelten Charakteren nach einem dramatischen Event zusammenarbeiten müssen. LOST hat dabei das gleiche Defizit wie Walking Dead gegenüber anderen Shows. Es ist natürlich, dass die Figuren auf Grund des Settings eher nahe beieinander bleiben, bei den Zombies noch eher als bei LOST. Die Gesetze dieser Welt bestimmen, dass die Überlebenschance unter Leuten größer ist. Die schlimmste sich daraus ergebene Konsequenz ist ein Lagerkollaps.
Diesen hat The Walking Dead nicht ganz überwunden hat, aber nach der sich im Schneckentempo fortbewegenden zweiten Staffel auf der Farm hat man große Fortschritte gemacht. Lagerkollaps gab es bei LOST nie. Durch die geschickte Idee der Flashbacks konnte man diesen immer klug umgehen und die Notwendigkeit der Umgebung forcierte die Figuren in kleinen Gruppen in den Dschungel, in denen man in Verbindung mit Hintergrundinformationen auf den Charakter der Figuren eingehen konnte. The Walking Dead hat sich fast immer bisher in bequeme Situationen geschrieben in denen das nicht nötig war. Ein Camp. Eine Seuchenzentrum. Eine Farm. Ein Gefängnis.
Sollte die Serie dem Comic folgen, wird es nach dem Gefängnis auf die Straße gehen, auf einen langen, harten Weg Richtung Norden. Es werden Horden kommen und Menschen, die den Governor wie eine netten Chihuahua aussehen lassen. Die vierte Staffel könnte essentiell das Leitmotiv der Serie ausbauen und dabei den Figuren endlich die Zeit zukommen lassen, die sie verdienen. ‘Clear’ ist der erste Schritt in diese Richtung.
Scott Gimple, der diese Episode geschrieben hat und in Zukunft auch Glen Mazarra als ausführenden Produzenten ersetzen wird, hat mit ‘Clear’ die mit beste Episode der Staffel, wenn nicht sogar der Serie, geschaffen. Nur noch der Pilot und ’18 Miles Out’ kommen als Vergleiche auf und all diese Episoden haben eines gemeinsam: Sie konzentrieren sich auf einzelne Figuren, begrenzen ihren Spielraum und beschäftigen sich mit mehr als der direkten Gefahr gefressen oder getötet zu werden.
Schauen wir mal, wo wir vor ‘Clear’ waren. Michonne ist seit Anfang der Staffel bei uns und wir haben immer noch nicht die geringste Ahnung, wer sie in Wahrheit ist. Ja, sie ist robust und misstrauisch, lag mit ihrer Einschätzung des Governors richtig, aber mehr nicht. Woher kommt sie? Was hat sie vorher gemacht? Wie kommt sie mit allem klar? Woher hat sie ihr Katana? Carl ist dank des Zeitsprungs zwischen den Staffeln vom kleinen neugierenden und teilweise nervigen Kind zum kleinen Supersoldaten mutiert, was im Gnadentod seiner Mutter gipftele. Rick warf all das komplett aus der Bahn und zuletzt sah er Lori umherwandern und verschwand im Gebüsch außerhalb des Gefängnisgeländes. Es ist beachtlich, dass die Charaktere und die Taten dieser Figuren höchst umstritten sind, wenn sie in den Comics doch die absoluten Fanfavoriten sind.
Die Episode beginnt auf der Straße und wir kehren zurück in die Heimatstadt von Rick. Dies ist schon einmal rein aus thematischer Hinsicht ein großartiger Schachzug, weil es unseren zwei Hauptfiguren einen Spiegel vorhält. Wie weit sind sie gekommen? Was haben sie opfern müssen – und wie hat sie diese Welt verändert? Zu alledem kommt noch Morgan in den Mix, der großartig von Lennie James gespielte Retter von Rick in der allerersten Folge. Ihre Schicksale sind gleich, doch während für Rick immerhin eine emotionale Auffanggruppe wartete, musste Morgan alleine bleiben und zog sich in seine eigene Welt zurück, die er damit beschreibt, dass sich die Guten und die Bösen gegenseitig zerstören und nur die Schwachen, wie er selbst, überleben und leiden müssen. Er bittet sogar Rick ihn zu erschießen, er selbst findet keinen Mut für den Selbstmord. Morgan ist trotz seiner so kurzen Screentime einer der interessantesten Charaktere und ich hoffe, dass seine Entscheidung, sich Rick und Co. nicht anzuschließen, nicht endgültig war. Im Comic schließt sich Morgan Rick an, obwohl dies zeitlich nach dem Gefängnis stattfindet, weshalb ich meine Hoffnung nicht aufgebe.
Carl hingegen ist ein kleiner emotionsloser Supersoldat geworden – von einem Extrem ins andere. Doch ‘Clear’ gibt ihm Zeit ein wenig aus seiner Rolle zu schlüpfe und wieder Kind, bzw. Sohn, zu sein. Rick zeigt ihm zu Beginn der Episode wie man ein festgefahrenes Auto wieder befreit. Die Szene ist vollkommen natürlich und wirkt nicht gezwungen, die Erziehung ist ehrlich, aufrichtig und zeigt, dass das Verhältnis zwischen den Beiden nicht zerstört ist und dass Rick seine Hoffnung auf eine bessere Zukunft – zumindest für seinen Sohn – nicht aufgegeben hat. Als Carl vor der aufgezeichneten Karte steht, wirkt er wie ein Collegestudent, der nach langer Zeit wieder in seine Heimat zurückkehrt. Hat sich die Stadt verändert? Oder doch eher er selbst? Sein Haus ist abgebrannt, doch er möchte eine Babykrippe für Judith besorgen. Anzeichen für das Superkindersoldatensyndrom, doch Michonne geht mit ihm mit aus einer Vermischung aus aufrichtiger Sorge um den Jungen und weil sie das Gespräch zwischen Rick und Carl zu Beginn der Episode überhörte und weiß, dass sie Carl auf ihre Seite bringen muss.
Carl ist natürlich genervt davon; einerseits, weil er denkt, dass er Michonnes Hilfe nicht braucht – und weil er eine Geheimmission hat. Er will sich davonstehlen und wird von Michonne in seine Schranken verwiesen. Michonne zwingt sich ihm auf und Carl ist bald schon froh, dass er sie dabei hatte. Carl bekommt das Familienphoto für Judith, wobei er das sicherlich auch für sich selbst tat und Michonne rettet eine… Katzenskulptur, die einfach zu hübsch war um sie zurückzulassen (eine gern gesehene Auflockerung in einer Serie, die sich stets einen Tick zu ernst nimmt. Nichts ist immer lustig und nichts ist immer ernst).
Das sind keine riesigen Entwicklungen oder Offenbarungen. Es sind kleine Momente. Doch diese kleinen Schritte, die uns etwas über die Figuren aussagen, bilden im Laufe der Zeit Charaktere heraus, die wir kennen und deren Entscheidungen wir nachvollziehen können. Wenn die Gruppe stets nur aufeinander gepfercht rumsitzt und diskutiert, bleibt am Ende meistens nur ein Satz in einer Diskussion für jede Figur übrig. Der Moment verblasst, wir erinnern uns an die Diskussion, nicht die Charaktere. Momente aber schärfen unser Bild von den Charakteren. Michonnes Katzenfigur ist schon so populär, dass es darüber bereits Parodiecomics gibt.
‘Clear’ ist kein großes Fernsehen. Aber es ist der erste Schritt in eine bessere Zukunft für die Serie, die nicht mehr nur zwischen Soap und Horror/Action hin- und herwechselt, sondern beides intelligent verbindet zu der großartigen Unterhaltung, die der Comic schon immer war. Er erzählt die Geschichte von einem Vater und seinem Sohn in einer von Zombies überrannten Welt – und die Anzeichen, dass wir bald mehr von dieser Welt sehen werden, werden mit dem verzweifelten Tramper und der lateinamerikanischen Familie auf der Brücke ersichtlich. Alleine diese Instanzen würden sich in der kommenden Staffel für Handlungen reichen, die sich über ganze Episoden erstrecken könnten. Dazu richten sich die an Hauswände gesprühten Warnung Morgans sicherlich auch nicht an die Zombies. Staffel 4 verspricht Chaos auf der Straße, Figuren werden aufgeteilt, müssen Besorgungen machen, Mitgefühl wird spärlich sein. Da draußen gibt es eine Welt zu erkunden in der das Potential schlummert, The Walking Dead die Qualität zu verleihen, die der Popularität um die Serie würdig wird.

AMC
“Maybe you should stop.”
“Doing what?”
“Being the leader.”
Die Episode beginnt direkt nach dem Angriff des Governors. Die Gruppe diskutiert darüber, wie sie mit der Situation umgehen soll, Rick würde sich alledem am liebsten wieder entziehen und wird von Hershel zurückbeordert. Rick kann jetzt nicht wieder ins Land der Verrückten abwandern und es ist sein eigener Junge, der ihn zurückholt, als dieser an seinen Fähigkeiten zweifelt. Dies holt Rick zurück auf den Boden der Tatsachen. Dem Seriengott sei Dank, eine weitere Episode mit Rick im Lalaland hätte ich nicht mehr ausgehalten.
Tja, und obwohl die Episode ganz nett anfängt, inklusive einem interessanten Dialog-pairing von Hershel und Merle, ist sie zu großen Teilen völlig belanglos und dazu merken wir schnell: Das ist die Andrea-centric Episode, die jeder unbedingt sehen wollte. Not. Die Autoren nehmen ihre schwierigste Figur und lassen sie von Ort zu Ort fahren und es wird viel geredet, Daniel nannte es “GZSZ mit Zombies” und ich finde es passt. Dialoglastiger wird eine Episode in der Zukunft kaum noch werden, die Zombies rücken ganz in den Hintergrund und werden höchstens nur noch als Werkzeuge gebraucht.
Aber wer jetzt hofft, dass Andrea erlöst wird, der wird sich ärgern. Stattdessen wird sie schlicht als Expositionsvehikel gebraucht. Andreas Ankunft im Gefängnis schweißt die Gruppe mehr zusammen, es wird ihr kurz mitgeteilt, wer gestorben ist und das war es dann auch schon. Die Anderen versuchen ihr die Augen zu öffnen, doch schaffen es nicht ganz. Wir wissen nie wirklich was in ihrem Kopf vorgeht, dazu scheren wir uns nicht um sie und ihr Schicksal, weshalb die Cliffhanger-Entscheidung null Wirkung hat.
Aber ja, Exposition: Das ist alles, worum es hier geht. Eine typische Füllfolge, die für den künftigen Endkampf arbeitet. Irgendwie musste man ja jetzt etwas mit Tyrese machen und da läuft er zufällig Andrea über den Weg – wie praktisch.
Es ist keine schlechte Folge, man verstehe mich bitte nicht falsch, aber findet trotz dem ganzen Geplänkel keine Entwicklung statt. Jo, der Governor baut sich eine kleine Armee auf, Tyrese und so kommen dorthin, aber die Serie ist so leer und konstruiert, dass wir ohnehin wissen, wie alles ausgehen wird, worauf es hinausläuft und es scheint nur noch die Frage übrig: Wer tötet wen und wer überlebt? Da wären wir wieder beim Hauptproblem der Serie, nämlich, dass nichts die Spannung hält außer der direkten Gefahr. Schade.
Es gibt trotz allem nette Momente wie Carls Zweifel an Rick, Carols Ratschlag an Andrea, Beths Song und dann das Übergleiten zu Tom Waits Original oder wenn Rick, ohnehin so gut wie ohne Munition, Andrea eine Waffe gibt; eine nette Geste im Hinblick auf Andreas Waffenverbot Anfang der zweiten Staffel. Merles Entwicklung zur guten Seite geht zwar etwas zu schnell, sicherlich, aber die Serie hat schon größere Sprünge gemacht und bei Merle gehe ich gut und gerne mit, es wäre wirklich schön, wenn er noch ein wenig dabei bleibt.

“You lost your hand because you’re a simple minded piece of shit.”
Es ist eine Schande, wenn man 2 1/2 Staffeln in eine Serie hinein sehr wenig über die Figuren und ihre Charaktere weiß. Das Problem ist, dass sich The Walking Dead eines Settings bezieht, das nur wenig verschiedene Köpfe hervorbringt. Es ist eine Friss-oder-Stirbt-Welt, die Menschen hervorbringt, denen man nicht mehr wirklich über den Weg laufen will. Bei aller Fairness muss man aber auch sagen, dass der Comic sich nicht anders verhält. Es gibt keine Flashbacks, sondern genau wie in der Serie Momente, in denen sich Charaktere für zwei Möglichkeiten entscheiden müssen, eine schlechter als die andere. Anhand der Entscheidungen lernen wir unsere Figuren näher kennen und können sie einschätzen, ob sie noch einen Hauch ihrer früheren Menschlichkeit bewahrt haben oder ob sie sich völlig aufgegeben und der neuen Welt angepasst haben.
Es ist daher eine willkommene Abwechslung, wenn die Serie ein wenig das angelegte Tempo der bisherigen Staffel ausbremst und sich den Figuren widmet. Es ist aber im Umkehrschluss eine traurige Tatsache, dass dies meist bedeutet, ganz der LOST-Flashback-Maxime, dass wir uns von dem ein oder anderen Charakter bald verabschieden müssen. Kaum bekam Axel, einer der irrwitzigsten Charaktere des Comics, ein paar neue Aspekte und begann sich zu einem interessanten Nebenfigur zu entwickeln, wird er umgenietet – immerhin ganz im Überraschungsstil des Comics. Trotz allem schafft es die Folge sich nach einem eher anstrengenden Start in Woodbury mit dem Governor und Andrea (Jedes Mal, wenn sie auf dem Schirm erscheint, drückt die Serie den Fuß ganz hart auf das Bremspedal.) zu überzeugen.
Doch schon dank des atmosphärischen Cold-Openings hatte man das Gefühl, dass diese Folge vielleicht nicht enttäuschen würde. Und das hat sie nicht, sie übertraf die Erwartungen bei Weitem. Das mag vielleicht an der Kontrastwirkung zum letztwöchentlich Totalausfall liegen, aber ich halte diese Folge für die beste der Serie bisher. Die Episode hat eine gute Balance zwischen Charakterarbeit und Action gefunden, die nicht nur rausgeworfen wird für die actionhungrige Masse, sondern sinnbildlich die Konflikte zwischen den Charakteren widerspiegelt. Ein Triumph.

Thematisch betrachtet trifft die Folge voll ins Schwarze. Der Episodentitel “Home” ist leitend. Alle Charaktere müssen sich nicht nur ihrer Allianzen, sondern ihren Sinn für Heimat in dieser postapokalyptischen Welt neu definieren. Die Gruppe um Hershel und Glenn muss sich entscheiden, ob sie weiterhin Rick folgen und ob sie das Gefängnis endgültig zu ihrem Zuhause machen und sich einbuddeln oder vor dem Governor fliehen. Währenddessen müssen Daryl und Merle im Wald sich ihrer gemeinsamen Kindheit und dem väterlichen Missbrauch stellen. Sie kannten nie ein Zuhause und sind auch in der Apokalypse umherwandelnde Seelen.
Doch Daryl fand ein Zuhause, fand Menschen, die er seine Familie nennen möchte und kehrt dorthin zurück. Bemerkenswert ist, dass Merle ihm folgt – trotz aller Probleme, die auf ihn warten; was wiederum beweist, dass Merle ebenso ein Zuhause und Nähe sucht und nicht alleine überleben kann – oder will. Das kurze Zwischenspiel auf der Brücke ist ebenso interessant und aussagekräftig: Eine lateinamerikanische Familie ist auf der Flucht vor den Zombies nach Amerika geflohen. Ein schöner Subtext und Kommentar der Serie auf reale Zustände, dazu wird uns verbeispielt, dass die Welt der Serie größer ist als Gefängnis vs. Woodbury.
Bei ihren Dialogen unterhalten sich die Figuren ebenfalls authentisch. Ein Beispiel aus der letzten Episode: Sasha, die junge Begleiterin von Tyrese, sieht Baby Judith. Sie stellt ein paar Fragen und sagt dann so etwas wie “Wir hätten nie gedacht, dass wir jemals wieder ein Baby sehen”. Das ist Subtext. Das spricht man nicht aus. Als Gegenbeispiel dient die wunderschöne Diskussion zwischen Glenn und Maggie, die viele Zuschauer, wenn man mal auf reddit o.ä. schaut, verwirrte. Schade. Da scheinen die Autoren ihre Zielgruppe ja zu kennen.
Es wäre schön, wenn diese Diskussionen und zwischenmenschlichen Momente mehr Platz in der Serie finden würden. Bei dem Tempo der Staffel hatte ich befürchtet, dass dies bereits die Endschlacht sei, das wäre aber dann doch ganz schön antiklimaktisch gewesen. Alles in allem ist es wieder verblüffend wie schnell die Serie einen packen kann, wenn man 2-3 Sachen richtig macht. Dass Charakterschwächen direkt korrigierbar sind, spricht zwar nicht für die Autoren der Serie, dafür können Ausschweife wie die von Rick in der letzten Woche relativ schnell wieder zurückbeordert werden. Hoffentlich hat er jetzt das Tal der Halluzinationen und des Schweißes verlassen, ruht sich mal aus und gibt den Führer, den die Gruppe braucht. Die nächsten Wochen sollten interessant werden.
“That was quite a speech you gave there.” Haha. No.
“He’s Korean.” – “Whatever.” Schöner Callback zur ersten Staffel als eben Daryl dies so zu Glenn sagte.
WALKER-BOMB! (Und nein, das war nicht Andrea im Auto. Meine Güte, Leute – passt auf!)
Michonne im Feld mit dem Katana. Gänsehaut… vielleicht schaffen sie es ja mehr aus ihr in Staffel 4 rauszukitzeln.
Wir machen so, als ob Tyrese und Co. wirklich weg sind? Okay. Bis nächste Woche.
Unglaublich tolles Gif namens “Family”. Bitte nur weiterklicken, wenn ihr bereits Folge 9 der dritten Staffel gesehen habt, ist nämlich ein Spoiler. Kein großer, aber hey, ich hab’s euch gesagt.
via Reddit
Hey @robertkirkman – please let me be a writer on your show, m’kay?
— PewPewPew(@reeft) February 12, 2013
. @robertkirkman I promise I’m good. I also read your comic book and know your characters which puts me lightyears ahead of the whole team.
— PewPewPew(@reeft) February 12, 2013
Ich bin fast geneigt diese zwei Tweets als Review stehen zu lassen, aber ich will mich erklären. Dies war wieder seit langer Zeit, nach einigen Höhepunkten und üblicher Mittelmäßigkeit, ein richtiger Tiefpunkt der Serie. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, weil bis auf kleine Lichtblicke, die – komplett unerwarteterweise – von Carol kommen, einer Figur, der komplett gegen ihr Comicvorbild agiert und sich tatsächlich entwickelt und so etwas wie Tiefe und Ecken zeigt. Es mag zwar für Leute, die ausschließlich die Serie gucken, nervig sein, aber die Serie führt mich immer und immer wieder zurück zum Comic. Der ist auch nicht perfekt, aber er funktioniert. Und inzwischen sind wir an dem Punkt angekommen, an dem sich die Serie und Comic fast schon konträr gegenüberstehen.
Charaktere, die im Comic Fanfavoriten sind, wie Rick, Carl, Michonne oder insbesondere Andrea, sind komplett verhunzt in der Serie, sodass man eigentlich nur ihren unweigerlichen Tod abwarten kann oder sie durch radikale Änderungen kaum noch wiedererkennen wird. So verwandelte sich Carl dank einem Zeitsprung zwischen zwei Episoden zum Badass, Lori stirbt einfach einen unglaublich nervigen Tod. Man folgt dem Fanaufschrei blind. Staffel zwei zu lahm? Totale Hektik und Chaos im Gefängnis in Staffel drei! Dabei würde es gerade Sinn machen, dass die Charaktere auf der Farm unsicher sind und umherziehen müssen. Diese Hektik und das Herumirren von Ort zu Ort, das man in den 8 Monaten einfach mal voraussetzt, hätte eine wunderbare zweite Staffel ergeben. Die Soap-aspekte, die die zweite Staffel auf der Farm stattdessen so plagten, hätte dabei einen fabelhaften Platz im Gefängnis, einem Setting, dass dieser Thematik auch eine interessante Spielfläche bietet, gefunden.
Aber fangen wir von vorne an: Dass der Cliffhanger und der vermutliche Tod einer der Dickson-Brüder schnell aufgelöst werden würde, wusste man auch ohne Schauen eines Trailers. Dafür haben die Autoren viel zu große Angst vor den Zuschauern. Doch das es so jämmerlich und schlecht gemacht werden würde, ist schon ein Hammer. Ganz abgesehen davon, dass Rick und Maggie ganz Woodbury alleine mal einfach so Volldeppen aussehen lassen wie und damit dem bevorstehenden Endkampf einige Luft rauben, ist das Ganze einfach schlecht gemacht. Angefangen von der Kameraarbeit, dem Schauspiel und insbesondere das Setting und die Extras.
Da werden gottliebenden Freedomlover, die sonntags fein im Garten grillen, während draußen die Zombies rumlaufen, zu den größten Thunderdome-Typen überhaupt, weil es in der Arena zur Sache geht. Macht keinen Sinn. Das war das Schöne an Woodbury im Comic. Man wusste nicht wirklich, was diese Stadt ausmacht und man sah nicht viel. Wir kannten den Governor, seine Schergen, aber relativ wenig über das Alltägliche leben und die Leute, die in dieser Stadt wohnen.
Dass der Governor in diesem Chaos so ruhig bleibt, ist auch konträr seinem Charakter. Insbesondere im Comic kam es wesentlich besser rüber, dass er, obwohl er augenscheinlich soviel mehr erreicht hat als Rick, ebenso alles nach dem anderen macht ohne groß vorzuplanen. Der ruhige Gang zu dem angefressenen Mann und sein Gnadenschuss waren eher lachhaft als badass. Und überhaupt: Diese Leute in der Stadt sind so unglaublich dumm. Andreas Charakter ist natürlich völlig verhunzt, wieso und weshalb habe ich bereits breit in den anderen Reviews dargelegt, aber OH MEIN GOTT. Diese Rede war nicht inspirerend, sie war Fremdscham pur. Das Schlimmste dabei ist, dass die Leute ihr den Blödsinn auch noch abkauften. Das Problem ist, dass die Masse so funktioniert, wie die Schreiber es haben wollen und nicht nach einer eigenen, natürlichen Logik agieren, wie sie es in der Situation würden.
Und überhaupt: Rick. Was ist los? Es ist nicht so als hätte Meryl im Winebago mit ihnen schlafen müssen, es gibt genug Zellen. Daryl wird gebraucht. Rick braucht eigentlich jeden. Und lass doch mal Michonne in Ruhe. Dass er Tyrese, der ausnahmsweise seiner Vorlage recht nahe kommt und auch schlau agiert, ins Gesicht spuckt, ist schon allerhand. Dass er durchdreht ist genauso lächerlich. Nichts macht Sinn, alles erscheint sinnlos, weil wir ohnehin bereits wissen, wie das ausgehen wird: Rick wird sich bei Tyrese entschuldigen und sie arbeiten zusammen gegen den Governor und seine Leute. Daryl und Meryl werden vielleicht eine Standalone-Episode bekommen, die das Potential zur Awesomeness hat, aber auch sie werden am Ende an einem kritischen Punkt am Ende der Staffel zurückkehren, ganz ähnlich wie [Comic-Spoiler, markieren]Dale und Andrea auch im Comic zurückkehren und den Tag retten[/Spoiler]. Man hat noch vor Ricks Kampf als Anführer seiner Gruppe zu erzählen, ob das jetzt Sinn macht oder nicht. Deshalb müssen Sachen passieren, die eigentlich nicht passieren würden in dieser Welt, was sie unglaubwürdig macht.
Das Problem ist weiterhin, dass die Serie nichts hat, das sich lohnt erzählt zu werden. Wenn die Action auf ein Minimum heruntergedrosselt wird, wenn es keine unnötigen Tode von Figuren gibt, wenn es nicht um Zombiekills geht – dann hat die Serie nichts zu bieten. Die Atmosphäre lockt die Zuschauer weiterhin Woche für Woche vor den Fernseher, aber etwas Wesentliches erfährt man nicht. Okay, die Serie hat es nicht leicht. Die Zombieapokalypse fördert keine vielfältigen Charaktere heraus. Diejenigen, die überlebt haben, taten das aus einem Grund. Die Möglichkeiten sind nicht unbegrenzt. Aber trotzdem müssen die Figuren einer natürlichen Logik folgen. Nimmt man alles weg, das The Walking Dead cool macht, was bleibt übrig?
Lichtblicke waren Carol auf ganzer Linie und Glenns Ausbruch auf der Straße. Wie man im Hintergrund die Zombies anschlürfen sieht und sie einfach von den Figuren nicht beachtet werden ist ein schöner Kommentar auf den Subtext der Staffel. Immerhin.
Nicht nur, dass die gestrige Folge die unglaublichen Schwächen dieser Serie einmal wieder offenbart hat, nein, es gab dazu noch schreckliche Fremdschamszenen zu Beginn der Episode von Seiten der Extras. Unglaublich. via reddit


via MTV Geek
Bei mir brennen gerade ein paar Schaltkreise durch: McFarlane Toys bringt diese unglaublich geniale, 360° drehbare, super detaillierte und streng limitierte (1500 Exemplare) raus. Michonne gehört definitiv zu meinen Lieblingscharakteren (aber bei wem ist das nicht so) und sie in Action auf dem Regal stehen zu haben wäre ja mal äußerst fantastisch. Leider kostet das Teil, das man ab dem 11. Februar auf Mcfarlane.com vorbestellen kann, stolze 295 Dollar. Hui. Naja, die Photos sehen ja auch hübsch aus.
“The Walking Dead has expanded from an independent comic book into a global Eisner Award-winning multimedia groundbreaking franchise. The Walking Dead, from creator/writer Robert Kirkman, continues to garner critical acclaim, harboring fans as rabid as the zombies that inhabit this fictional juggernaut. McFarlane Toys is proud to join forces with Skybound, Kirkman’s imprint at Image Comics, to bring you this limited-edition, highly-detailed, hand crafted resin statue based on one of the most popular characters from the series.
MICHONNE
A woman transformed by pain and loss is thrust into the role of a badass zombie warrior, as she battles endless hordes of flesh-eaters in an unforgiving post-apocalyptic world. Standing over 14-inches tall; this limited-edition statue captures, in amazing detail, the embodiment of Michonne’s character — with the fearlessness and lethality that has made her a fan favorite in The Walking Dead universe. With acute attention to every decaying detail the Michonne statue was created, developed and designed by Todd McFarlane and his award-winning McFarlane Toys design group, in conjunction with Robert Kirkman and Skybound. This statue also includes a detailed rotating display base with gruesome action at every angle!
Each sequentially numbered piece is hand-signed by The Walking Dead creator Robert Kirkman and will include a Certificate of Authenticity hand-signed by Todd McFarlane.”
Die Statue kommt übrigens mit einer Unterschrift von Robert Kirkman himself und einem “Certificate of Authencity” (wer’s braucht…), unterzeichnet von Todd McFarlane, der die Statue selbst in folgendem Video vorstellt.
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Geek: Event Coverage, Full Episodes
Hier eine Preview der neuen Actionfiguren zur Comic-Version von ‘The Walking Dead’ mit Glenn in Kampfrüstung, dem Governor, einem Michonne-Zombie, der Tochter des Governors Penny und einem Aquarium voller Zombieköpfe. Ich besitze ja schon Rick und Michonne und diese Serie gefällt mir so gut, dass die wahrscheinlich alle auf meinem Regal enden werden.
via twdnews