AMC
“Maybe you should stop.”
“Doing what?”
“Being the leader.”
Die Episode beginnt direkt nach dem Angriff des Governors. Die Gruppe diskutiert darüber, wie sie mit der Situation umgehen soll, Rick würde sich alledem am liebsten wieder entziehen und wird von Hershel zurückbeordert. Rick kann jetzt nicht wieder ins Land der Verrückten abwandern und es ist sein eigener Junge, der ihn zurückholt, als dieser an seinen Fähigkeiten zweifelt. Dies holt Rick zurück auf den Boden der Tatsachen. Dem Seriengott sei Dank, eine weitere Episode mit Rick im Lalaland hätte ich nicht mehr ausgehalten.
Tja, und obwohl die Episode ganz nett anfängt, inklusive einem interessanten Dialog-pairing von Hershel und Merle, ist sie zu großen Teilen völlig belanglos und dazu merken wir schnell: Das ist die Andrea-centric Episode, die jeder unbedingt sehen wollte. Not. Die Autoren nehmen ihre schwierigste Figur und lassen sie von Ort zu Ort fahren und es wird viel geredet, Daniel nannte es “GZSZ mit Zombies” und ich finde es passt. Dialoglastiger wird eine Episode in der Zukunft kaum noch werden, die Zombies rücken ganz in den Hintergrund und werden höchstens nur noch als Werkzeuge gebraucht.
Aber wer jetzt hofft, dass Andrea erlöst wird, der wird sich ärgern. Stattdessen wird sie schlicht als Expositionsvehikel gebraucht. Andreas Ankunft im Gefängnis schweißt die Gruppe mehr zusammen, es wird ihr kurz mitgeteilt, wer gestorben ist und das war es dann auch schon. Die Anderen versuchen ihr die Augen zu öffnen, doch schaffen es nicht ganz. Wir wissen nie wirklich was in ihrem Kopf vorgeht, dazu scheren wir uns nicht um sie und ihr Schicksal, weshalb die Cliffhanger-Entscheidung null Wirkung hat.
Aber ja, Exposition: Das ist alles, worum es hier geht. Eine typische Füllfolge, die für den künftigen Endkampf arbeitet. Irgendwie musste man ja jetzt etwas mit Tyrese machen und da läuft er zufällig Andrea über den Weg – wie praktisch.
Es ist keine schlechte Folge, man verstehe mich bitte nicht falsch, aber findet trotz dem ganzen Geplänkel keine Entwicklung statt. Jo, der Governor baut sich eine kleine Armee auf, Tyrese und so kommen dorthin, aber die Serie ist so leer und konstruiert, dass wir ohnehin wissen, wie alles ausgehen wird, worauf es hinausläuft und es scheint nur noch die Frage übrig: Wer tötet wen und wer überlebt? Da wären wir wieder beim Hauptproblem der Serie, nämlich, dass nichts die Spannung hält außer der direkten Gefahr. Schade.
Es gibt trotz allem nette Momente wie Carls Zweifel an Rick, Carols Ratschlag an Andrea, Beths Song und dann das Übergleiten zu Tom Waits Original oder wenn Rick, ohnehin so gut wie ohne Munition, Andrea eine Waffe gibt; eine nette Geste im Hinblick auf Andreas Waffenverbot Anfang der zweiten Staffel. Merles Entwicklung zur guten Seite geht zwar etwas zu schnell, sicherlich, aber die Serie hat schon größere Sprünge gemacht und bei Merle gehe ich gut und gerne mit, es wäre wirklich schön, wenn er noch ein wenig dabei bleibt.