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Schöne, kurze YouTube-Doku über Ingenuity, liebevoll „Ginny“ genannt, den Mars-Helikopter der Perseverance-Sonde, die 2021 im Jezero-Krater landete und seitdem dort forscht. Ingenuity wurde das erste Fluggerät, das auf einem anderen Planeten flog. In der dünnen Atmosphäre war das Design besonders herausfordernd – vor allem hinsichtlich der Rotoren, zumal das Gerät teilweise sogar mit handelsüblichen Komponenten (“off the shelf”) gebaut wurde. Diese Rotoren scheinen Ginny am Ende zum Verhängnis geworden zu sein. Die Doku zeigt, wie es wohl Anfang letzten Jahres zu dem Schaden kam.

Ein Fehlschlag ist das aber nicht. Die Drohne war ursprünglich für bis zu fünf Flüge ausgelegt. Am Ende schaffte sie 72. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Drohnenprogramm weitergeht.
Damit endet auch das Video: Die nächste Generation soll wahrlich revolutionär werden. Ein Mars-Rover wird zwar weiterhin als mobile Forschungsstation gebraucht, aber wenn Drohnen auf dem Mars mehrere Kilometer pro Tag fliegen, Bodenproben sammeln und zurückbringen könnten, wäre das fantastisch. Am besten müsste man Dutzende solcher Programme gleichzeitig starten, um in kurzer Zeit riesige Gebiete des Mars zu erforschen.

Wie besonders die erfolgreiche Mondlandung von Firefly Aerospaces Blue Ghost letzte Woche war, zeigte der Konkurrenzt Intuitive Machines nur wenige Tage später. Erneut gelang es der Firma nicht, ihren Lander sicher auf der Mondoberfläche zu platzieren. Wie schon bei der IM-1-Mission vor knapp einem Jahr kippte der Lander Athena wohl aufgrund Probleme mit Höhensignalen in einem Krater um. Interessant war, dass die Sensoren auf der Erde lange anzeigten, dass Athenas Triebwerke noch liefen und sich nicht abschalteten, obwohl ein Bodenkontakt angezeigt wurde. Da wurde wohl einiges an Staub aufgewirbelt. Ich dachte zuerst, dass Athena cartoonmäßig auf der Oberfläche wie eine Rakete rumschoss. Nein, Spaß, sehr schade, aber dieses top heavy design der IM-Lander scheint ein echtes Problem zu sein. Aber die werden wohl dran tüfteln, in einem Jahr ist schon die nächste Mission geplant.

Die Linguistik als Teil meines Anglistikstudiums war eher Liebe auf den zweiten Blick. Obwohl mir dieser Bereich leichter fiel – sowohl in Bezug auf das Verständnis als auch auf die Noten – dachte ich mir zunächst: Puh, eigentlich bin ich doch hier, weil ich gerne englische Literatur lese. Doch schon nach kurzer Zeit und ein wenig Auseinandersetzung merkt man schnell, dass beides Hand in Hand geht und ein tieferes Verständnis für Sprache auch den Genuss und die Analyse von Literatur bereichert. Aber mal ganz ehrlich: Im ersten Phonetik-Kurs, Freitagmorgens bei dem lieben Mister Argent (RIP), als meine Augen über die IPA-Chart wanderten … da kann man schon mal im ersten Moment überfordert die Augenbrauen hochziehen, finde ich. Doch auch das wird nach dem ersten Schock spannend und sogar spaßig

Das beweist auch der Linguist Neal Whitman auf seinem großartigen Blog Literal Minded. Whitman war darüber hinaus sogar an Mission: Impossible 3 beteiligt. In dem Film muss Ethan Hunt (Tom Cruise) die Identität des Bösewichts Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) übernehmen. Klar, Maske auf – das kennen die Fans schon. Doch J. J. Abrams ging eine Stufe weiter und versuchte zu erklären, warum Hunt auch stimmlich so ähnlich klingen kann. Im Film funktioniert das so: Unter Androhung von Gewalt wird Davian gezwungen, ein Gedicht vorzulesen.

The pleasure of Shawn’s company
Is what I most enjoy.
He put a tack on Ms. Yancey’s chair
When she called him a horrible boy.
At the end of the month he was flinging two kittens
Across the width of the room.
I count on his schemes to show me a way now
Of getting away from my gloom.

Luther analysiert die Sprache und lässt die Stimme generieren. Im Film sieht das dann so aus.

Das Gedicht machte nie wirklich Sinn für mich und war mir auch unbekannt. Das liegt daran, dass Neal Whitman dieses Gedicht selbst verfasste; exakt so, dass alle phonemes, also alle sprachlichen Laute, die bedeutungsunterscheidend sind, abgedeckt sind.

I seem to have started it in iambic heptameter (same meter as in “Casey at the Bat”) and then slipped from iambs to anapests in the second line, with a few caesuras here and there. As for the allophones of each phoneme, I didn’t quite succeed in getting them all in there. I gave up on trying to squeeze in both long and short versions of each vowel (vowels are pronounced for a longer duration before voiced consonants, shorter before voiceless ones). I didn’t bother with the distinction between released and unreleased stops (e.g., the difference between the /p/s in spot and top). Furthermore, upon reviewing the poem, I’ve found that some phones I thought I’d included aren’t in there after all. And there are probably a few here and there that I didn’t think of or know about.

m Film funktioniert das einwandfrei – doch ein anderer Linguist, ein Experte für Text-to-Speech namens Jay, hielt das im Jahr 2006, also zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, für unmöglich:

1) The TTS engine was generated from several sentences. Today, takes many many hours of recordings to generate a naturally sounding engine.

2) The recording was done in a bathroom next to a loud party and then streamed to a nearby underground location. Not likely to result in the high quality recordings that one would need for TTS.

3) The recording was streamed through rock. I’m imagining that some signal loss would be encountered in real life.

4) The resulting TTS sounded almost EXACTLY (egads, as if it truly was the other actor speaking with Tom lip-synching) like the “Bad” guy! Even on the BEST concatenative engines (i.e., based on 40+ hours of recording a person’s voice), it won’t sound just like the real person.

Wiederum zwanzig Jahre später ist durch AI heute sehr viel möglich geworden. Die Szene in Mission: Impossible bleibt aber Fiktion.

Darauf habe ich gewartet: HD-Aufnahmen einer modernen Mondlandung von Fireflys Mondlander Blue Ghost zeigen, wie otherworldly der Mond ist und wie schwierig die Landung in der Kraterlandschaft tatsächlich ist. Keine vertrauten Objekte, felsiges Gebiet, das menschliche Auge sucht nach Dimensionen, die ein Navigieren erleichtern. Schon Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass Armstrong das Ding auf den letzten Metern dann rettete mit diesen Bildern vor Augen. Großartig auch mit der Erde im Hintergrund inszeniert, gute Show für die Investoren.

After identifying surface hazards and selecting a safe landing site, Blue Ghost landed directly over the target in Mare Crisium. Our Ghost Riders have since downlinked our landing footage for the world to see — a historic moment on March 2 we’ll never forget. We have Moon dust on our boots!

Firefly Aerospace gelang es als erstem Privatunternehmen, eine erfolgreiche Mondlandung eines unbemannten Raumschiffs durchzuführen. Der Mondlander Blue Ghost startete am 15. Januar 2025 zusammen mit der japanischen Mondmission Hakuto-R M2. Heute Morgen, am 2. März um 08:34 Uhr (UTC), setzte er weich im Mare Crisium auf der uns zugewandten Mondseite. Firefly Aerospace erhielt von der NASA im Rahmen des Commercial Lunar Payload Services (CLPS) den Auftrag, zehn Geräte zu Forschungszwecken zum Mond zu bringen und zu betreiben. Blue Ghost hat aber auch Aufträge von anderen Kunden an Bord. Die Privatisierung der Raumfahrt schreitet mit großen Schritten voran. Im Livestream lässt sich die Landung nachschauen.

Die Science-Fiction kennt einige ikonische, gigantische Handlungsorte. Die Ringworld aus Larry Nivens Known Space, die gigantische Dyson-Sphäre aus TNG, Coruscant als planetenweite Metropole, Rama aus Rendezvous mit Rama – allesamt Megastrukturen, die die Grenzen sprengen und dennoch den Hauch des Machbaren, einer möglichen, fernen Zukunftsvision versrpühen. Call it plausible science fiction, if you will. Diese schöne Zusammenstellung von solchen Modellen aus Sci-Fi-Narrativen vergleicht Größen und erklärt basierend auf wissenschaftlichen Essays, wie sie funktionieren und Schwerkraft erzeugen.

Der tolle Joe Scott über die letzten Nachweise der Menschheit. Tatsächlich eine Frage, die mich häufiger umtreibt. Heute aus gegebenem Anlass natürlich umso mehr.

Der erste Drohnenkrieg der Welt erreicht eine neue Stufe. Das ähnelt solchen Alptraumszenarien wie den Mörderbienen in Black Mirror oder den Angriffsdrohnen aus Oblivion.