Meine Top 10 Fernsehserien 2014 - PewPewPew - PewPewPew

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10. Halt and Catch Fire (AMC)

Ein bisschen ziellos und mit wenigen Subplots, dafür aber mit fantastischen Schauspielern und wunderschöner Kameraarbeit erzählt Halt And Catch Fire in der ersten Staffel der Serie atmosphärisch dicht von der Entwicklung eines neuen Computers in den Achtzigern mit Anleihen an Pirates of Silicon Valley.

9. Hannibal (NBC)

Showrunner Bryan Fuller und sein Writing Team setzen die Arbeit aus dem letzten Jahr konsequenzt und gekonnt fort, gipfeln ihre Handlungsstränge dann in einer der dramatischsten und krassesten Folgen aller Zeiten. Das Staffelfinale hat gezeigt, wozu eine klare Vision führen kann, wenn man begabte Künstler nur arbeiten lässt.

8. Fargo (FX)

Anfänglich sehr stark, lässt die Serie dann gegen Ende Stück für Stück deutlich nach und enttäuscht in einem Staffelfinale trotz dieser Schauspielriege doch recht stark. Sechs Folgen hätten wohl auch genügt und das aufgedrückte Happy End wirkt ebenso unangebracht.

Bei all der Kritik verblassen jedoch nicht die überaus starken ersten Folgen mit ihren intensiven Momenten und begabten Schauspielern, die merkbar großen Gefallen an ihren Szenen verspüren. Fargo ist gleichzeitig auch der Durchbruch für Alison Tolsman, die hoffentlich eine lange und illustre Karriere im Fernsehen haben wird.

7. Cosmos – A SpaceTime Odyssey (FOX)

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber: Danke, dass es dich gibt, Seth MacFarlane. Neben unkomischen Cartoons bist du nämlich auch überzeugter Atheitst und tust viel für Wissenschaft und Forschung. Im Fernsehen kommt dabei eine Neuauflage von Carl Sagans Cosmos heraus, ein Sakrileg für viele Fans. Doch mit Sagans Frau, Ann Druyan, und Astrophysiker Steven Soter als zurückkehrende Autoren, Alan Silvestri als Komponist und dem stets charmanten Neil deGrasse Tyson als Kapitän, den sogar eine überaus ergreifende persönliche Geschichte mit Sagan verbindet, gelang ihnen ein Geniestreich. Eine Fortführung wie aus einem Guss mit tollen Illustrationen, Geschichten und Gastsprechern sowie zeitgemäßen Computeranimationen und dem neuesten Stand der Wissenschaft. Bravo!

Angeblich plant man eine zweite Staffel der Neuauflage, was ich zwar begrüßen würde, persönlich aber nicht brauche. Dafür war das Finale einfach zu perfekt. Eine erneute Pause und dritte Staffel in 20 Jahren würde ich mir eher wünschen.

6. Game of Thrones (HBO)

Alles in allem die bisher beste Staffel der Show. Nicht nur auf Grund der abgefahrenen Plotwendungen und Ereignisse, sondern dem konstant guten Produktionsdesign, den Schauspielern, dem Casting und dem Spaß, den ich innerhalb der zehn Wochen im Jahr mit dieser Welt habe.

5. Silicon Valley (HBO)

Silicon Valley ist frische Comedy über eine Kultur, die schon lange mal lächerlich gemacht gehört. Bei all der Diskussion um Ctrlverlust und Big Data, kann man sich ruhig auch mal über die Leute hinter den Apps und Social Media Seiten lustig machen – jedoch liebevoll, menschlich und mit guten Ideen.

Silicon Valley ist daher – Mike Judge sei Dank – das Gegenstück zu The Big Bang Theory. Mit Klischees und Stereotypen wird subversiv erzählt und gestaltet; das Endresultat ist nicht immer schreiend komisch (muss es auch nicht), aber zweifellos gut konzipiert, gespielt und es versprüht eine ganz eigene Note. Die Serie handelt von den ulkigen Alltagsproblemen eines quirkigen Startups und ist von Nerds über Nerds für Nerds gemacht. Der typische The Big Bang Theory Zuschauer wird keinen Gefallen an HBOs neuer Comedy finden.

Dazu sorgt der Cast für großartige Unterhaltung. TJ Millers pompöser Anführer ist ein Highlight, insbesondere eine Szene in der siebten Staffel, als er seine Muse verteidigt. Zach Woods als Jared ist das versteckte Serienhighlight und der große Christopher Evan Welch starb leider viel zu früh und bleibt leider nur zu Beginn der Serie ein absolutes Highlight. Es wäre zu wünschen, dass sein Peter Gregory ähnlich wie im Verlauf der ersten Staffel nach seinem Tod mit Ausreden und Verzögerungen weiterhin Bestandteil der Serie bleiben könnte.

Außerdem hat die Serie den größten und besten Dick Joke aller Zeiten zu bieten.

4. Boardwalk Empire (HBO)

Was für eine Serie. Von Anfang an im großen Stile geplant und umgesetzt, nie die Kosten gescheut und stets das Niveau gehalten. An Cast und Crew kann man nur großes Lob richten. Boardwalk Empire bringt nicht alle Handlungsstränge mit Raffinesse zu Ende. Erstens war dies jedoch schon immer so sowie ein charmanter Aspekt der Serie und zweitens muss sie das auch ohnehin nicht. Der zentrale Arc um Nucky wird nämlich großartig zu Ende geführt. Während viele Figuren erst viel zu spät ihre Taten reflektieren oder sich sogar dafür noch nicht einmal schämen, sondern stolz sind (wie z.B. Walter White), darf Nucky etwas wagen, was fast schon revolutionär in der aktuellen Fernsehlandschaft wirkt: Er darf Reue spüren, zeigen und versuchen, seine Schulden zu begleichen. Die Flashbacks wirken zu Beginn etwas fehlplatziert, sind später aber unabdinglich. Mehr Gedanken hier.

3. True Detective (HBO)

Viel wurde in diesem Jahren über True Detective gesagt und geschrieben. Zunächst der ganz große Hit, der von allen Seiten verehrt wurde. Später, dank einer Meme-isierung der Figuren und dem Hype, kamen zunächst Distanz und später auch Spott hinzu, weil die Serie ja schlussendlich doch nicht so großartig gewesen sein soll. Alles Blödsinn. Nur weil True Detective am Ende nicht den großen, mystischen Sprung wagt, verwirkt diese Entscheidung nicht den grandiosen Rest, den es zu feiern gilt. Allen voran durch die Darbietungen von McConaughey und Harrelson sowie die Inszenierung durch Regisseur Cary Fukunaga brilliert diese erste Staffel. Nic Pizzolattos Monologe und Dialoge wurden Kult, seine Perspektive und erzeugter Mood ikonisch. Man kann viel an True Detective rütteln, am Ende bleibt eine erstklassig inszenierte Serie zurück.

2. The Leftovers (HBO)

Noch nie zuvor hat mich eine Serie so tief persönlich berührt. Ich habe viel über die Serie geschrieben, weshalb ich es hier kurz mache. Alle Episodenreviews zu The Leftovers meinerseits gibt es bei Moviepilot.

1. Louie (FX)

Was Louis C.K. mit seiner Serie macht, ist unangefochten das beste und revolutionärste, was das Fernsehen in vielen Jahren erlebt hat. Unverfroren, mutig und gekonnt inszeniert er inmitten einer Staffel einfach mal eine sechsteiliges Melodrama über seine Liebesbeziehung zu einer Frau, mit der er sich nicht unterhalten kann. Für einen zweiteiligen Flashback in seine Kindheit engagiert er Hollywoodstars wie Jeremy Renner. Seine “So Did The Fat Lady” Folge ist jetzt schon legendär. Und zwischendurch findet er Platz für kleine Geschichten und Sketche über… eigentlich alles und das Leben. Während er früher viel mit autobiographischen Elementen seine Männlichkeit und Persönlichkeit sowie gesellschaftliche Erwartungen reflektierte und dekonstruierte, dreht sich die vierte Staffel um so viel mehr. Sie ist punktuell sehr feministisch orientiert, führt aber auch gewisse Storylines aus vorangegangenen Staffeln subtil und oft unkommentiert einfach weiter. Allgemein genießt die Staffel mehr Kontinuität und es bleibt zu wünschen, dass noch sehr viel mehr kommt.

Ehrenwerte Nennungen:
How I Met Your Mother (Die neunte Season hätte kürzer sein müssen, aber die letzten Folgen, inklusive dem großartigen Finale, waren prima.)
Last Week Tonight with John Oliver
Homeland (Kurve gekriegt!)
Orange Is The New Black
Ascension

Fails des Jahres:
1. Simpsons/Family Guy Crossover
2. Marco Polo
3. The Walking Dead
4. House of Cards
5. The Newsroom