Meine Top 10 Videospiele 2014 - PewPewPew - PewPewPew

Meine Top 10 Videospiele 2014

30 Dec, 2014 · Sascha · Games,Personal

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10. Elegy for a Dead World

Videospiele stellen einem immer Aufgaben. Gehe dort hin, töte den, sammle das. Der gegenteilige Fall gibt einem einen Sandkasten und dort kann der Spieler sich austoben und kreativ sein – wenn er will. Dass jedoch ein Spiel den Spieler direkt auffordert kreativ zu sein, und dies die einzige Aufgabe ist, kommt selten vor.

Elegy for a Dead World schickt den Spieler als Astronaut durch verlassene Welten und Ruinen vergangener Zivilisationen; und dann soll er schreiben. Zunächst gleicht es einem Logbuch. Man soll Lücken in einem vorgegeben Satz füllen und dann weiter fortschreiten. Das Spiel gibt einem an neuen Points of Interest wieder die Möglichkeit mehr zu verfassen.

Langsam aber sicher bildet sich ein Eindruck, ein Zusammenhang und schlussendlich eine Geschichte im Kopf des Spielers und schon bald reichen die kleinen vorgegeben Lücken nicht mehr aus. Der Spieler kann den Text beliebig gestalten und die liebevoll gezeichneten Illustrationen motivieren einen sehr, dies auch zu tun und die Geschichten dann mit anderen zu teilen.

Elegy for a Dead World ist ein Spiel für zwischendurch. Es inspiriert und man bekommt binnen 15 Minuten das Gefühl, etwas wertvolles zu erhalten – und eben nicht nur 20 Gegner abgeschossen zu haben.

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9. Ibb & Obb

Ibb & Obb ist ein Puzzle Koop Platformer, der zunächst einfach anfängt und dann stetig schwieriger wird. Das Spiel erfordert einiges an Kommunikation und sollte nur mit Freunden gespielt werden, bei denen man die Freundschaft ein wenig belasten kann. Das Spiel wird nämlich ab einem Zeitpunkt unglaublich schwer.

Zumindest gefühlt. Wenn man dann verzweifelt das Spiel abbricht und beim nächsten Mal wieder einsteigt und problemlos weiterkommt, hat man nicht nur ein Erfolgsgefühl, sondern auch eine nette Zeiteinteilung in kleine Spielepisoden durch das Game Design selbst.

Das Spiel ist vom Gameplay und der Grafik her im positiven Sinne sehr simpel gehalten und auf das Wesentliche reduziert, die Figürchen Ibb & Obb sind jedoch höchst süß.

valiant hearts

8. Valiant Hearts

Für viele ältere, aber auch inzwischen jüngere Spieler ist der Zweite Weltkrieg ein wohl abgestecktes und bekanntes Themengebiet in der Spielewelt. Neben Missionen moderner Shooter in Russland, China oder dem Nahen Osten wurden viele auch bereits in den Kampf gegen die Nazis geschickt. Gehe nach A, töte Z. Die Schwarz-Weiß-Zeichnung des Zweiten Weltkriegs erlaubt diese einfachen Trennungslinien.

Der Erste Weltkrieg ist schon ein ganz anderes Thema und deshalb schon aus Prinzip weder bei Egoshootern oder anderen Spielen weit verbreitet. Alleine dafür, dass Valiant Hearts sind dem Großen Krieg annimmt und daraus keinen Shooter machen, verdient das Spiel Respekt. Was das Puzzle Game jedoch am beeindruckendsten schafft, ist das Rätsel um den Krieg zu lösen. Es gibt viele Lexikoneinträge im Spiel zu lesen, aber inszenatorisch besser gelingt es dem Spiel zu zeigen, dass hier Menschen nicht unbedingt aus nebulösen Gründen in eines fernens Land in den Krieg geschickt wurden, sondern dass der Krieg ihren Alltag eingenommen hat.

Als wäre das nicht genug brilliert das Spiel mit einem pianolastigen Soundtrack und einem Illustrationsstil, der einfach nur atemberaubend ist.

a birds story

7. A Bird Story

A Bird Story ist das neue Spiel des Entwicklers von To The Moon, Kan „Reives“ Gao, und ebenso wie der Vorgänger gelingt es diesem Spiel den direkten Weg in mein Herzen zu finden. In hübschester Pixel-Art und zu dem tollsten Spielesoundtrack des Jahres lenkt man einen Jungen durch surreale Erinnerungsfetzen über die Rettung und Pflege eines verletzten Vogels.

Vogel und Junge werden natürlich beste Freunde und suchen fortan nach der Heimat und Freundin des Vogels. Drama und Tränen waren vorprogrammiert. Ich dachte nur nicht, dass es mich so hart trifft.

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6. Never Alone

Never Alone, oder im Original Kisima Inŋitchuŋa, handelt ebenfalls von der Beziehung eines Kindes zu einem Tier. Ein Mädchen der Inupiat macht sich mit einem Schneefuchs auf, um den Schlächter ihres Dorfes zur Rächenschaft zu ziehen. Liebevoll designte Figuren laufen durch harsche Winterlandschaften auf der Flucht vor Naturgewalten und einem gefräßigen Eisbären, während ein Inupiat den Erzähler der Geschichte mimt und die Legende inhaltlich ausfüllt.

An den passenden Stellen kann man das Spiel kurz unterbrechen, um kleine, lehrreiche Videoausschnitte zu einem jeweiligen Thema anzuschauen. Manchmal unterbricht einen das minimal ärgerlich im Gameplay, welches leider sehr spürbar für die Konsole konzipiert wurde und in der PC-Portierung punktuell fast scheitert. Trotzdem eine süße und gut inszenierte Geschichte.

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5. Monument Valley

Ich hätte nie gedacht, dass hier mal eine Spiele-App den Weg in die Liste finden würde, doch die etlichen Screenshots im Photoordner meines iPhones lassen mir keine andere Wahl – Mobilegame hin oder her. Monument Valley ist einfach wun-der-schön. Es ein relativ schlichtes MC Escher Puzzlegame, bei dem man vielleicht kurz mehr als einmal überlegen muss, dann aber recht schnell zur Lösung kommt. Man läuft als kleine Figur an Treppen, Säulen und Palastwänden umher, weicht später Gegnern aus und muss manchmal die Perspektive wechseln. So weit, so gut.

Monument Valley besticht dabei jedoch mit seiner einzigartigen und liebevollen Grafik sowie einem atmosphärischen Soundtrack. Durch die beiden Aspekte wird das Spiel locker über die Masse an größeren Konsolenreleases gehoben. Monument Valley ist kein Spiel für Zwischendurch oder fürs Klo wie die Spiele, die neben ihm in den Charts des iTunes Store gelistet werden. Es verlangt den größtmöglichen Bildschirm, Ruhe und die Aufmerksamkeit des Spieler. Diese belohnt es mit verdienten Erfolgsmomenten und einem Hauch einer Geschichte, die einen aber ohnehin nur von den visuell beeindruckenden Landschaften ablenkt.

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4. A Story About My Uncle

Ich habe mich selbst mit diesem Eintrag überrascht, doch nachdem ich das Spiel an einem Stück durchgespielt habe, bleibt mir nichts anderes übrig. A Story About My Uncle ist ein kleines, aber feines First-Person Platform Abenteuerspiel und stellt die Gute-Nacht-Geschichte eines Vaters für seine Tochter visuell da. Er erzählt von einem Abenteuer aus seiner Kindheit, als er seinem Onkel in ein Fantasieland folgte und dort dank eines magischen Anzugs die Kristallenergie des neuen Landes zum Schweben, Schwingen und Springen benutzen konnte.

Die Geschichte ist hauchdünn und funktioniert gerade so. Das Gameplay und die Spielewelt jedoch gefielen mir so gut, dass ich nicht aufhören wollte. Grafisch bietet das Spiel ebenfalls eine nette Indieoptik, die zur Goonies-Story passt.

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3. Transistor

Transistor war der nächste Titel von Bastian-Entwickler Supergiant Games und folgt dem modernen Klassiker in die Ränge der besten Spiele des Jahrzehnts. Soundtrack, Welt, Geschichte, Figuren, Charaktere, komplexe Kämpfe, Setting — einfach alles nahezu perfekt.

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2. The Wolf Among Us

Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben (und bin nachdem ich endlich Game of Thrones gespielt habe auch wieder eher skeptisch), aber Telltale belehrte mich eines besseren. Sie haben es doch noch drauf, es kommt nur auf den Stoff an. Nachdem mich die zweite Staffel von The Walking Dead nämlich in nahezu jeder Hinsicht bitter enttäuschte, konnte The Wolf Among Us wieder viele Wunden heilen.

Das Spiel basiert recht lose auf dem Comic Fable, in dem Fabel- und Märchenwesen vor einem Bösewicht in unsere Realität geflüchtet sind. Diese Prämisse erkundet das Spiel aber eher weniger, bei The Wolf Among us ging es Telltale eher darum, einen sehr eigene Stimmung und besonderen Ton zu erzeugen. The Wolf Among Us ist eine hübsche Allegorie auf Einwanderung, dabei jedoch wesentlich aufregender und mitreißender als Papers, Please! – doch auch das nicht immer. Die besten Momente des Spiels sind eher die ruhigen; die, in denen einfach mal gesprochen und abgehangen wird.

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1. The Last of Us – Left Behind

Left Behind ist, obgleich seines Prequel-Statuses, DLC für die Spieler, die The Last of Us bereits durchgespielt haben. Nur nach dem Hauptspiel kann diese Geschichte vollends funktionieren. Es ist ein zweistündiger Triumph alldessen, was Spiele und Storytelling ganz groß machen. Dabei wissen wir eigentlich bereits von vorneherein, wie es ausgeht. Dazu bietet das Spiel keine neuen Gameplaymechaniken oder sonstigen Spielereien. Keine Offenbarungen. Wir wissen, welches Schicksal Riley erwartet, was mit Ellie passieren wird und dass sie auf ihrer Mission zur Rettung Joels nicht scheitern wird.

Doch die Spannung verblasst nicht, sie verschiebt sich nur. Statt der Frage, ob den beiden Pärchen etwas widerfährt, geht es hier viel mehr darum, wann und wie es passiert. Und weil wir genau wissen, dass es irgendwann passiert, wollen wir jeden einzelnen Momente genießen. Jedes Detail auskosten, jede Maske aufsetzen, jedes freiwillige Gespräch annehmen, noch mehr Grimassen im Passbildautomat machen – wie auch immer sich das innerhalb der Geschichte gestalten mag, Hauptsache Ellie und Riley können noch einen Moment länger ihreUnschuld gemeinsam genießen.

Left Behind gibt den Spielern jedoch nicht nur die Möglichkeit das wunderschön inszenierte und bittersüße Schicksal dieser zwei Freundinnen genauer zu erfahren. Nein, die Geschichte ist nicht draufgeklatschtes DLC um den Profit zu steigern. (Zumindest nicht nur.) Left Behind zeigt eine Geschichte, die erzählt werden musste. Dieses DLC bietet genauso eine Geschichte über Figuren wie über die Nachwelt, in der sie leben.

In The Last Of Us lernten wir sie eigentlich bereits genug kennen, doch selbst dort erschienen einige Handlungen und Entscheidungen, insbesondere das Ende, als kontrovers. Nicht nur die Entscheidung selbst, sondern ob und wenn ja, wieso Ellie Joel Glauben schenkt. In Left Behind findet der Spieler in der Menschlichkeit dieser Figuren die Antwort auf quälende Fragen und, vor allem, viel Verständnis, Liebe und Seele.

The Last of Us – Left Behind ist im wahrsten Sinne des Wortes revolutionär.

Darauf freue ich mich im nächsten Jahr:
1. Battlefront
2. No Man’s Sky
3. Uncharted 4: A Thief’s End
4. Evolve
5. Below

Am meisten gespielt:
DayZ
Counter-Strike: Global Offensive
Battlefield 4
Trials: Fusion

Flops des Jahres:
The Stomping Land
The Walking Dead: Season Two

Nicht gespielt, hätte mir aber bestimmt gefallen und wird nachgeholt:
Infamous: Second Son/First Light, Middle-earth: Shadow of Mordor, Mario Kart 8, Super Smash Bros., This War of Mine, Alien: Isolation, The Vanishing of Ethan Carter, Broken Age, The Banner Saga, Banished, The Long Dark