Wir sind heute hier versammelt, um The Walking Dead zu Grabe zu tragen. Früh verstorben und dann seit mehreren Staffeln wie das Seriensujet ziellos umher gewandert, verfängt sich die Serie in einem verzweifelten und offenbaren Akt der Ziellosigkeit, der das Ende der Serie einläuten sollte.
Ich frage mich häufig, wie es überhaupt zu diesem Punkt kommen konnte.
The Walking Dead ist einer der erfolgreichsten Comics überhaupt. Robert Kirkman hatte bereits mehrere Storylines vorgeschrieben, die eine Staffelprogression vorgeben, die sich andere Showrunner erst mühselig erarbeiten müssen. Die Serie startete inmitten des großen Zombie-Hypes. Im Unterschied zu einem kurzen Film hat eine serielle Narration dazu den Vorteil, alle Facetten des Genres zeigen zu können. Dazu befindet sich die Serie in guter Gesellschaft. The Walking Dead läuft auf dem gleichen Sender wie Serien, die dem Golden Age of TV die Krone aufsetzen.
Zombie-Fans sind an und für sich wenig anspruchsvoll und erfreuen sich schon an wenigen Happen Story, die ihnen neben viel Gore auf den Teller kommen. Höchsten Ansprüchen muss die Serie also nicht nacheifern. Vor und hinter der Kamera findet sich Engagement und Interesse. Ein erfolgreicher Regisseur hat aufrichtige Leidenschaft für den Stoff und möchte ihn mit seinem Cast umsetzen, der ihm vertraut und freundschaftlich beisteht.
Bei solchen Voraussetzungen ist es nicht verwunderlich, wieso die Serie ein solcher Hit wurde. Und trotzdem frage ich mich nach dieser Folge, wie es überhaupt zu diesem Punkt kommen konnte. Ich frage mich, wieso The Walking Dead so schlecht ist. Wieso die Serie scheinbar versucht, ihre eigenen Tiefpunkte (eine Auswahl fällt schwer, aber mit dem Dumpstergate oder dem Cliffhanger der 6. Staffel nenne ich mal zwei der Greatest Hits) ständig zu untergraben. Das soll nicht heißen, dass The Walking Dead nicht imstande ist, einzelne, gute Episoden abzuliefern. Es geht vielmehr um strukturelle Fehlentscheidungen mit immensen Konsequenzen, deren Motivation jegliche Begründung vermissen lässt.
Und dann gibt mir der Episodenteil die Antwort: “How it’s Gotta Be” – “Wie es sein muss.”
Anscheinend muss es so sein. Warum auch immer. Wegen AMC? Wegen der Produzenten? Wegen Robert Kirkmans Abgang und Klage gegen AMC? Erhofft man sich durch den Schock der Zuschauer eine langfristige Bindung, um die sinkenden Quoten zu retten? Viele Fragen, keine Antworten.
Es gibt vieles, das man in dieser Episode kritisieren könnte. Die Liste ist lang, nichts macht Sinn. Man könnte nur den Staffelauftakt und das Midseason-Finale sehen und wäre trotzdem kein Stück dümmer. Da wäre dazu der Fakt, dass die The Walking Dead-Episode in vielen Momenten so dunkel war, dass man kaum etwas erkennen konnte oder das Mysterium, dass Ezekiel plötzlich wieder problemlos laufen kann. Simon lässt Maggie einfach weiterfahren. Wieso wollte Rick eigentlich wieder zurück zur Müllfrau? Was erhoffen sich Enid und Aaron wirklich bei den Frauen am Atlantik? Wie entkamen Negan und seine Leute? Wieso hat er ein scheinbar nie endendes Repertoire an Männern und Ressourcen? Wieso muss Ricks Gruppe alles gefühlte zehn Folgen lang planen, während Negan plötzlich sofort wieder machtvoll auftreten darf, wenn das Skript danach verlangt? Natürlich ist all das völlig bewusst vage gehalten, sodass im Falle des Falles die notwendigen Handlungen vollzogen werden können. Doch das macht es nicht besser. Alles ist erzwungen, nichts wird durch die Charaktere bestimmt. Die Figuren sind dort, wo der Plot sie haben muss. Und dann sterben sie. Das ist The Walking Dead.
All das ist mir aber egal.
Ich möchte nur über Carls Tod reden. (weiterlesen…)
Im 97. Werewolves on Wheels Podcast erzählt Sascha René von seinem Amsterdam-Abenteuer. Danach wird über Star Trek geschwärmt, über Star Wars gejammert, Patton Oswalt gelobt sowie eine dritte Staffel von Preacher bejubelt. Darüber hinaus ist René hoch erfreut, dass Sascha einen Musikgeschmack entwickelt hat und gemeinsam geht es dann an das Podcast-Crack, dem die beiden nicht lossagen können: The Walking Crap.
Star Trek Discovery
Patton Oswalt: Annihilation
Wheelman
The National
Die Alben des Jahres
News (27:00)
Preacher Season 3 Confirmed
Clive Barker Nightbreed Dead Ringers
JJ directs Episode IX
The new Curb Your Enthusiasm is appalling slapstick – what was Larry thinking?
Review (35:00)
The Walking Dead
The Walking Dead’s 100th episode shambles along like the walking corpse the show has become
The Walking Dead: Andrea Hates Her Death Too
MP3: wowcast97.mp3 (130 MB)
Soundcloud: Wowcast 97: Die Walking Dead Autopsie
iTunes: NC-Podcast
Podcast-Feed: http://feeds.feedburner.com/nc-podcast
Bildquellen © AMC
Balsam für die Seele aller vergraulter Walking Dead Fans: Schauspieler Laurie Holden fand Andreas Storyline im Finale der dritten Staffel von The Walking Dead auch völlig beschissen. Auch für mich starb die Serienadaptation in dieser schrecklichsten aller Folgen, wie man in meiner Review von damals nachlesen kann.
Der damalige Showrunner Glen Mazzara hat die Serie dermaßen versaut, dass heute Rick mit Michonne zusammenlebt. They make it work, wie man im Englischen sagt, aber auch der heutige Showrunner Scott Gimple weiß, dass dies nicht mehr viel mit der eigentlichen Comic-Vorlage zu tun hat. Holden würde mir wohl zustimmen:
And Holden described the direction the TV show took as “complete and utter nonsense”. “I think the departure from book Andrea to the screen was a mistake,” she said, speaking at a fan convention. “I mean, it’s not like I couldn’t pull it off. I think the whole stuff that they wrote about Andrea and the Governor was complete and utter nonsense. I did the best that I could to tell that narrative and to justify it where Andrea kept her heart. I love Scott Gimple for giving me a gorgeous death with redemption so that you understood, and she wasn’t a victim – she died on her own terms. But I think that there was so much beautiful narrative that was lost, and that she should have been there for a long time and been the leader that [Robert] Kirkman created in the comic book.” (via)
Zuvor hatte sich Holden bereits einmal zum Thema geäußert. Eigentlich hatte sie eine Zuversicherung, dass Andrea bis zum Ende mitspielen würde (bzw. zumindest über acht Staffeln). Am Tag vor dem Dreh erhielt sie jedoch spät nachts den Anruf, der alles ändern sollte. Das unterstreicht für mich nur die Unüberlegtheit dieses gravierenden Fehlers.
The Walking Dead Trailer feiern seit nun 8 Jahren ihre Premiere auf der San Diego Comic-Con und gehörten lange Zeit zu meinen Highlights dieses Nerdwochenendes. Heute fürchte ich die Uploads von AMC eher. Obwohl ich mit der enttäuschenden Qualität von AMCs The Walking Dead Adaption meinen Frieden geschlossen habe, hätte mich der neue Trailer zur achten Staffel fast erwischt. Ja, ich gebe es offen und ehrlich zu, die erste Hälfte dieser Vorschau ist grandios. Die musikalische Untermalung vermischt mit den ästhetisch anspruchsvollen Kameraeinstellungen erzeugt eine anspruchsvolle Show, die nicht existiert.
Und bereits im Trailer dreht der Cutter den Hebel um, denn diese Show wird es auch nie geben werden. Der brutale Kampf um die Zukunftsausrichtung der Zivilisation, in dem hunderte Extras sterben, wird untermalt mit komödiantischen Kampfeinlagen und einer Musik, die Spaß machen soll. Ich kann nur noch den Kopf schütteln. Trotzdem: Die erste Hälfte ist gut. Leider nur werden diese Einstellung in der Masse an Bullshit um sie herum untergehen.
Übrigens sehr amüsant, dass die Serie hier mit der beliebten Fantheorie spielt, in der Rick nach seiner Schusswunde im Koma liegt und sich die Serie nur zusammenträumt. In Wahrheit (Spoiler, markieren) spielt die Szene nur nach dem kommenden Zeitsprung, der nach dem All Our War einsetzt. Rick gewinnt, doch Negan überlebt und bricht seinem Widersacher das Bein. Der Anführer von Alexandria muss fortan aufgrund von Komplikationen einen Gehstock benutzen. Im Comic hat Rick die Haare komplett rasiert. (Spoilerende)
Dieser Trailer zur zweiten Staffelhälfte von Fear The Walking Deads drittem Versuch wurde ebenfalls veröffentlicht und obwohl ich die ersten Folgen in meinen Reviews lobte, habe ich relativ wenig aktuell zu diesen Bildern zu sagen. Die schwankende Qualität der Serie macht mich vorsichtig.

Skybound
Ich hatte mir vor zwei Wochen ja die Meldung um den Vorbestellungsrekord der neuen The Walking Dead Comic-Ausgabe zum Anlass genommen, um ein bisschen über die möglichen Folgen zu fachsimpeln. Spoiler: Natürlich ist nichts passiert, bis auf Paula starb niemand im neuen Comic (womit Mikey nun Vollwaise ist) – wobei die Geschichte ja auch noch nicht vorbei ist. Rick kam erneut in eine Gefahrensituation und wurde durch Plot Amror Negan gerettet. Eigentlich 1 ganz schöne Wendung vong Ereignisse her, wenn mang drüber denkt.
Und trotzdem: Zehntausende Zombies, ein ganzer Krieg gegen maskierte Gegner, die sich inmitten der Horden an Walkern mit Messern verstecken und heimtückisch Leute umlegen… und niemand stirbt? Ja, eigentlich macht das Sinn, wenn man überlegt, gegen wen die Whisperer angetreten sind. Das sagt auch Robert Kirkman in den Letter Hacks, der Sektion am Ende einer Ausgabe, in der der Autor Fragen seiner Fans beantwortet.
In my opinion, there should be less death in the book now, much less, because the careless people, the scared people, the people learning how to live in this world are already dead. This is the cream of the crop, so to speak. So, yes, there can be a conflict like the Whisperer War, and there can be very little death. You think Michonne is going to just let herself get bitten by a zombie or stabbed by a Whisperer at this point? It wouldn’t be believable! Rick, Andrea, Carl, Jesus, Dwight, Negan, Maggie, these people are tempered steel! That’s not to say they’re invulnerable, or ‘safe’ now but it would take a lot to kill them.

Skybound
Damit kann ich gut leben, schlussendlich besteht der ultimative Reiz von The Walking Dead für mich darin – zumindest der Comic-Version -, dass die Langzeitfolgen der Zombieapokalypse tiefgründig erörtert werden können. Laut der etwas schwammigen Timeline findet der Kampf am 1481. Tag nach dem Beginn des Untergangs statt, was mehr als vier Jahren entspricht. Macht Sinn. Wenn Kirkman und Adlard jetzt noch aufhören könnten, bestimmte Tode auf den Covern und in Interviews anzuteasern… Oder Kirkman sagt das alles nur, sodass die Leser sich sicher wähnen, wenn der Troll-Autor dann wirklich zuschlägt.

Skybound
Robert Kirkman, Charlie Adlard und das The Walking Dead Team dürfen stolz sein, denn die kommende Ausgabe #163 hat einen Vorbestellungsrekord gebrochen. Bis jetzt wurden über 730.000 Exemplare verkauft, womit die Ausgabe alle anderen Comics der letzten 20 Jahre übertrumpft. Hier sind drei Gründe dafür:
1. Der Preis
Der letzte Comic, der ähnlich viele Vorbestellungen erreichte, war eine 10¢-Ausgabe von Batman. Auch TWD #163 hat zum 25. Jubiläum von Image Comics einen reduzierten Preis von nur 25¢. The Walking Dead ist zwar sonst nicht wirklich teuer, aber eine reduziete Ausgabe lassen sich viele Leser und Sammler wohl nicht entgehen.
2. Der Inhalt
Der letzte Arc, The Whisperer War, ging relativ versöhnlich zu Ende. Zum Beginn sah man am Ende eine Seite mit etlichen Panels, in jedem war eine Hauptfigur abgebildet. Dies wurde von vielen als Warnung interpretiert, quasi eine Variante des Days of Future Past Covers, das nur auf den Rotstift wartet.
Bis auf Father Gabriel haben jedoch alle überlebt. Die Whisperer sind bis auf Beta und seine treuesten Gefolgsleute erledigt. Eigentlich scheint der Krieg gewonnen, doch dann endet der Comic mit dieser doppelten Splash page, die das ganze Ausmaß der Zombiehorde der Whisperer zeigt – ein Dead man’s switch der Whisperer.
The Walking Dead hat seit über 80 Ausgaben die Hauptfiguren nicht mehr die volle Macht der Zombies spüren lassen. Sie entwickelten sich zu einer Naturgewalt, die in den Hintergrund gedrängt wurde, um Geschichten über Negan und andere Probleme beim Wiederaufbau der Zivilisation zu erzählen. Die Rückkehr der Zombies durch die Whisperer beschränkt die Narrative wieder aufs Wesentliche, auf das eigentliche Überleben in der Postapokalypse.
Dazu verspricht die Synopse der Ausgabe, dass “alles verloren ist” und der Titel ist “Conquered” – das ist eine Ansage. All das verspricht einige Tode, jede Menge Action, Blut und Gedärme. Die Gorehounds wittern Blut und warten natürlich sehnlichst auf die neue Ausgabe.
3. Das Cover
Man kann zum Stil von Charlie Adlard stehen wie man will, aber hier handelt es sich um ein atemberaubendes Cover mit starker Symbolik. In Verbindung mit der nächsten Ausgabe “A Fallen House” ist es nicht weit hergeholt, dass Rick dieses Mal tatsächlich sterben könnte. Die Todestheorien um Rick kommen immer wieder bei wichtigen Punkten in dem Comic auf, für Fans der Comics ist es wahrscheinlich das Lieblingsthema schlechthin. Mit dem Fall von Alexandria, Ricks Lebensprojekt nach der Apokalypse, ist sein Tod dieses Mal jedoch nicht nur ein weit hergeholtes Hirngespinst. Und das ist eben Ricks Prothese auf dem Cover – umgeben von Zombies, die wie er alle synchron die Hände gen Himmel strecken.
Kirkman ist ein Troll, besonders was die Cover angeht. Vielleicht soll die Darstellung nur symbolisieren, dass Ricks Gruppe inmitten der Zombies untergeht. Womöglich aber auch sind die Bewohner von Alexandria unter die Zombies gegangen, ganz wie die Whisperer, um sich so aus der Safe Zone zu stehlen. Es kann auch sein, dass Adlard und Kirkman dies einfach nur für ein cooles Cover hielten und es deshalb konzipierten. Oder am Ende steht Rick Grimes doch tot-und-doch-nicht-tot inmitten eines Meers an Zombies. Wir wissen es nicht. Aber dieses Cover provoziert, es regt Diskussionen an, und es verkauft Ausgaben.
Im 79. Wowcast besprechen wir den Auftakt der siebten Staffel von The Walking Dead. Es ist ein mit 42 Minuten für unsere Verhältnisse eher kurzer Podcast, denn wir wollten dieser Serie nicht mehr Raum geben, als sie verdient. René und ich machen mit der Serie (mal wieder) Schluß, haben (mal wieder) keinen Bock auf die zynische Kackscheiße und beschließen (mal wieder), die Serie nicht mehr weiter regelmäßig zu besprechen. Ihr könnte ja Talking Dead schauen, die Promo-Kuschelgruppe mit Hardwick, die mittlerweile eine längere Laufzeit (90 Minuten) aufweist, als die Episoden selbst, was ja auch etwas über die Serie aussagt.
Das Intro wurde uns freundlicherweise vom großartigen Herrn Kaschke eingesprochen, Musik und Produktion von 3typen, Outro: The Jets – Crush On You
Vulture: The Empty Violence of The Walking Dead
The unrelenting sadism of this episode was calculated to test audiences’ stamina, somewhat like the “Red Wedding” episode of Game of Thrones.
But the stark difference in quality between the two shows can be seen in their treatment of scenes where powerful people torment the powerless. Where Game of Thrones’s Red Wedding episode focused exclusively on the shock and pain of the victims of a massacre and its ramifications for the surviving characters (and packed the entire incident into less than ten minutes of screen time), The Walking Dead made Negan the star of the premiere and turned the whole thing into a prolonged power-trip fantasy, of a type that some viewers (young dudes, mainly) love, especially if they’ve never experienced violence outside of the “cool” context of video games and movies.
Slate: In Its Season Premiere, The Walking Dead’s Brutal Violence Finally Went Too Far
Bloody Disgusting: “The Walking Dead”: Watch Brutal Alternate Negan Kill Scene!
Deadline: ‘Walking Dead’ Season 7 Debut Up 34% Internationally
MP3: wowcast79.mp3 (61,6MB, 42:46h)
Soundcloud: Wowcast 79: We hit The Walking Dead so hard its eye popps out ta ta
iTunes: NC-Podcast
Podcast-Feed: http://feeds.feedburner.com/nc-podcast
Bildquelle © AMC
Es ist Comic-Con in San Diego und seit nunmehr 7 Jahren bedeutet dies, dass Zombiefans mit einem Trailer für The Walking Dead beschenkt werden. Die Freude auf diese Vorschau ist, wenn man mich fragt, von Jahr zu Jahr gesunken und seit dem fürchterlichen, unentschuldbaren und katastrophalen Finale der 6. Staffel auf dem Tiefpunkt angekommen.
Kann der neue Trailer etwas daran verändern? (weiterlesen…)