The Walking Dead S04E04 – “Indifference” (Podcast) - PewPewPew - PewPewPew

“You can be a farmer, Rick. But you can’t be just a farmer.”

Zögern und Hoffen

Vielleicht habe ich letzte Woche etwas zu schnell und voreilig meinen Hass losgelassen. Vielleicht auch nicht. Erst im Nachhinein werden wir wissen, ob sich immerhin ein fester Strang in die Serie etablieren konnte, der mehrere Episoden durchzieht – oder ob Folgen wie Indifference und Infected der verhallende Schrei in der Dunkelheit bleiben, ganz gleich wie Clear in der letzten Staffel. All dieses Zögern schiebe ich nur vor, weil ich sagen möchte, dass mir diese Folge enorm gefallen hat, ich aber weiterhin nicht unbedingt an eine Besserung glaube, sobald diese Entwicklung immer wieder durch Folgen wie die in der letzten Woche unterbrochen wird.

Das allerwichtigste aber zuerst: Bei der Macht, es tut der Serie so unglaublich gut, wenn die Charaktere nicht an einem Ort festgewachsen sind. Sei es das Camp, die Farm, das Gefängnis oder Woodbury – diese Zufluchtsorte sind nur so lange interessant bis nervige Geschichten wie die Infektion herangezogen werden müssen um Spannung aufzubauen. Der Governor wurde komplett verbraten in der letzten Staffel, insbesondere im Finale. Das ist schon eine Schande, was sie aus dem großen Highlight des Comics da gemacht haben. Ich bin gespannt, ob Carol nun auf ihn treffen wird und ihn wieder zum Gefängnis führt. Das wäre fast schon die einzige, erlösende Wendung. Sehen werden wir sie auf jeden Fall wieder, davon bin ich überzeugt. Die Autoren werden wohl inzwischen wissen, dass man ansprechende Geschichte nicht ohne interessante Charaktere erzählen kann.

Letting Go

Zum Wesentlichen: Was die Folge so enorm stark macht ist das sich durchziehende Thema des Loslassens, das sich in jeder Figur widerspiegelt und unterschiedliche Reaktionen hervorruft, die uns über die Charaktere informieren. Michonne kann immer noch nicht von ihrer Wut auf den Governor loslassen; Tyrese nicht vom Tod seiner Freundin, weshalb er sich quasi direkt am manifestierten Tod, den Zombies, festklammert; Rick lässt Carol gehen, weil sie ihre Moralvorstellungen aus einem früheren Leben vergraben hat, sodass sie in dieser Welt überleben und ihre neue Familie beschützen kann; Bob Stookey kann immer noch nicht von seinem Alkoholproblem ablassen, was ein fortwährendes Problem der Staffel markiert; dazu ist er angeblich der einzige Überlebende zweier Gruppen. Vielleicht hatte er dort seine Händchen im Spiel und verdrängt die Wahrheit vor sich selbst im Alkohol. Eine ganz schwierige Person, die große Gefahr für die Gruppe birgt.

Ausschließlich Daryl scheint relativ unbefangen von alledem zu sein. Er ist die Figur, die bereits vor zwei Staffel lieber draußen schlief und Eichhörnchen aß als in dem Farmhaus zu wohnen. Es ist also kein Wunder, dass er inzwischen der wahre Protagonist der Serie ist. Die Figur, die all dies am Besten wegsteckt. Fanlieblings ist er bereits seit Langem. Das liegt unter anderem eindeutig an seinem Alphamännchenverhalten, das in dieser Folge wieder vorzeitliche Züge annahm. Es wird interessant werden, wenn er rausfindet, dass Rick Carol aus der Gruppe warf.

Eine neue Gefahr?

Die interessante und dann schnell enttäuschende Wendung kam in Form von zwei leichtherzigen Hippies. Während Ana bereits schnell ins Gras beißen musste, birgt diese Nebengeschichte Potential für Spannung. Anas Bein ist sehr gerade abgetrennt, die von Rick ausgehändigten Waffen wurden selbst in diesem Notfall nicht benutzt und ihr Freund ist spurlos verschwunden. Gehören sie in Wahrheit zu einer anderen Gruppe? Vielleicht sogar den berühmten Hunters aus dem Comic? Ohne zuviel zu verraten, empfände ich diesen Plot als zu früh. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass diese Geschichte noch Konsequenzen haben wird.

Und das Ende war wieder wunderschön. Ich stelle eine Regel auf: Episoden, die mit Charakteren in Autos zu einer Musikmontage enden, sind überdurchschnittlich gut.

divbar

René und ich haben die Folge natürlich wieder im Werewolves on Wheels Podcasts besprochen. René fand die Folge ziemlich beschissen, auch wenn ich ihn da gegen Ende ein wenig besänftigen konnte.

Shownotes

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