SciFi Short Collection III - PewPewPew - PewPewPew

SciFi Short Collection III

14 Jul, 2013 · Sascha · Kurzfilm

Tonight I Strike

Ich beginne mal hiermit, weil ich mich auf der Suche nach neuen Kurzfilmen relativ viel Material ausgesetzt habe und Today I Strike ein Paradebeispiel (haha!) dafür ist, was viele dieser Kurzfilme falsch machen. Auf der einen Seite haben die Kreativen dank der digitalen Revolution wie nie zuvor Zugang zu CGI-Kraftwerken und guten Kameras. Dabei entstehen hübsche Bilder und nette Animationen, aber oftmals hat man dann eine gutaussehende Hülle und innen drin ist pure Leere.

Um es auf den Punkt zu bringen: Nichts hier macht Sinn. Es gibt Roboter, aber das Jahr ist 2003. Welche Signifikanz hat der Vater? Was haben die Space Shuttles mit der Suche nach der Schwester zu tun? Wieso wurde sie entführt? Warum haben Roboter die Fähigkeit für Emotionen und rhetorische Stilmittel, während Fernseher immer noch Fernbedienungen brauchen? Emotional bietet der Film auch nichts. Wieso soll der Zuschauer mitfiebern? Der Schnitt nach dem Kidnapping ist am brutalsten. Der große Bruder ist plötzlich irgendwo, wird angegriffen und wir wissen nicht, wieso er dort ist, was er dort macht oder wer die Typen sind, die ihn angreifen. Alles wird nur gemacht, weil es cool aussieht oder cool wirken soll. Und von den Schauspielern und den aufgezwungenen Dialogen will ich gar nicht erst sprechen.

Hier offenbart sich das wahre Übel dieser Kurzfilme. Das gesamte Setting in der Zukunft (oder in einem Paralleluniversum, immerhin steht 2003 auf der Vermisstenanzeige) hat keine Bedeutung. Die Geschichte hätte gut und gerne im Jahr 2013 spielen können und wäre wahrscheinlich ohne den ganzen Firlefanz besser. Hier geht es schlicht und einfach darum irgendein Vehikel zusammenzuschrauben, das nett ansehliche Bots zur Schau stellen und so Aufmerksamkeit im Internet auf sich ziehen kann, ohne dass man daran interessiert ist eine Geschichte zu erzählen. Traurig.

The Flying Man

Auch mal erfrischend eine Superheldengeschichte nicht aus den Augen des Übermenschen erzählt zu bekommen. Wobei zunächst ja gar nicht mal bekannt ist, ob das überhaupt ein Superheld ist, denn in den ersten Minuten erscheint die Figur einfach und tötet Menschen. Nach einer Zeit ergibt sich jedoch das Muster eines Vigilanten. In der Mitte flacht der Film von Marcus Alqueres dann recht ab. Übrig bleibt dennoch ein nettes Filmchen, das ich mir durchaus in längerer Form ansehen würde. Die Idee von einem Gott, der über uns wacht und uns richtet, ist ja immerhin jetzt nicht uninteressant. Gibt da ja ein paar Leute, die darauf stehen.

Grounded

Zunächst erscheint alles ganz simpel: Ein Astronaut stürzt mit seinem Raumschiff auf einem unbewohnten Planeten ab. Doch dann wird es sehr experimentell. Regisseur Kevin Margo widmet den Film seinem Vater und gibt ihn als Inspirationsquelle an.

Grounded is a metaphorical account of the experience, inviting unique interpretation and reflection by the viewer. Themes of aging, inheritance, paternal approval, cyclic trajectories, and behaviors passed on through generations are explored against an ethereal backdrop.

Quarantine

Quarantine ist neben ganz netten Submarine bisher das einzige, kleine Highlight aus der Game Over Serie von Machine Prime. Ich halte zwar nicht viel von diesen kleinen ADHS-Filmchen für die Call of Duty Generation, aber der Film hier versprüht trotz eher mäßiger Ausstattung einen gewissen Half-Life Vibe und das ist immer gerne gesehen.

Tetra Vaal

Bald kommt Neill Blomkamp mit seinem zweiten Spielfilm Elysium in die Kinos. Er arbeitet aber bereits an seinem dritten Film Chappie, einer Sci-Fi Komödie, die noch 2013 in Südafrika gedreht werden soll. Viel mehr ist noch nicht bekannt. Dev Patal soll angeblich momentan in Gesprächen für die Hauptrolle verwickelt sein. In einem Interview bemerkte Blomkamp, dass Chappie u.a. von einem Roboter handeln soll und da passt sein Kurzfilm Tetra Vaal über einen Robocop in Südafrika ja perfekt ins Programm.

Bonus: My Face in Space

Streng genommen keine Science Fiction, aber die Vorstellung, dass dort draußen – am Rande unseres Sonnensystems – etwas von Menschen Erschaffenes rumdüst, sprengt mir immer den Verstand. Dazu sind die Animationen einfach wunderschön.

1977 wird ein Photo von dem noch jungen Larry mit an Bord der Voyager Sonde in die Tiefen des Weltalls gesendet. Für Larry ist das ein sehr großer Deal, immerhin sieht er sich als Botschafter der Erde und hofft bald auf Aliens zu treffen. Der Kurzfilm erzählt eine schmerzhafte Geschichte vom Erwachsenwerden, von Hoffnung und von Liebe. Großartig.