Autor: Christophe Bec
Illustration: Christophe Bec & Stefano Raffaele
Verlag: Splitter
Erschienen: 03/2013
ISBN: 978-3-86869-254-9
Amazon, Splitter-Verlag
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Ich habe die neue Ausgabe meinen Lieblingsscificomics ganz verpasst! Christophe Becs inzwischen sechster Eintrag in die großartige Prometheus-Reihe um eine mysteriöse Alieninvasion in Verbindung mit unerklärlichen Phänomenen auf der ganzen Welt ist draußen und ich bin immer noch nicht so ganz überzeugt, aber dieser Band ist definitiv wieder ein Schritt in die richtige Richtung.
Story
Wir verfolgen weiterhin jede Menge Storylines, die alle nur ganz wenige Stücke weiterkommen. Um 13:13 passiert dieses Mal kein weltweites Event, weshalb sich die Welt glücklich schätzt, aber auf den Kerguelen nahe der Antarktis taucht wieder die komplette “Arche des Kerguelen” auf, die Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört wurde und nun wieder ganz ist. Sie bietet, wie wir am Ende erfahren, einen Übergang zu der Parallelwelt, in der sich gerade die Expeditionsgruppe befindet und auf den Tiger Woods Verschnitt traf. Sie merken, dass die Zeit wesentlich schneller in ihrer Welt vergeht, weshalb sie die Möglichkeit haben, die Originalwelt vor der bevorstehenden Invasion und den nächsten Events um 13:13 zu retten.
Währenddessen gelangt unser Putin-Verschnitt an die geheimen Akten, die Fox News Frau gelangt wieder zu ihrer Form zurück und der Präsident berät mit seinem Stab, was als Nächstes zu tun ist. Sie entschließen sich dazu das im Amazonas gestrandete U-Boot zu detonieren, die Crew muss wohl ewig weggeschlossen werden und in der Area 51, nahe der sich Millionen von Endzeittouristen versammelt haben, gehen die Experimente am Montaukstuhl weiter. Zu Beginn gibt es mal wieder irgendwas von Zeus, der wütend ist und die Welt zerstört, weil (oder währenddessen, das ist nicht wirklich klar) Herkules und Prometheus zu den Menschen gehen wollen. Wir erfahren, dass Prometheus fiel masturbiert (Wirklich). Als wichtigstes Ereignis ist wohl die Entscheidung der in der Parallelwelt gestrandeten Gruppe nach Griechenland zu fliegen anzusehen.
Illustration
Der Stil gefällt mir immer noch recht gut. Wenigere Köche können die Suppe weniger versalzen und ich bin froh, dass wir wieder nur bei Bec und Raffaele angelangt sind. Die visuelle Kohärenz macht den Comic um Längen besser. Leider sind die Figuren allen echten Menschen nachempfunden und das kann Bec jetzt nicht mehr wirklich ändern. Aber auch neu eingeführte Personen wirken wie Verschnitte und haben selten charakterliche Merkmale, die sie einzigartig macht. Es gibt jedoch riesige Two-Page Pane, u.a. von der Einfahrt der Titanic in den Hafen von New York, die absolut atemberaubend klasse sind und mich wieder daran erinnern, weshalb ich diesen Comic so großartig finde.
Fazit:
Tjoa, viel passiert ist wieder nicht wirklich viel. Bec verfolgt inzwischen viele Subplots, die alle beachtet werden wollen und das ist auf 48 Seiten ziemlich schwierig, insbesondere, wenn es immer wieder visuell ansprechende, aber narrativ redundante Darstellungen wie die des Philadelphia Experiments gibt. Als der Comic anfing, hieß es, das es sechs Teile geben soll. Entweder gab es damals nur eine Vorschau bis Band 6 oder man plante wirklich nur sechs. Mein Gefühl sagt mir, dass die letztere Variante zutrifft, denn die Story fühlt sich arg gestreckt an. Die Ereignisse waren in den ersten Comics treibend, Seiten um Seiten wurden Informationen übermittelt, man erinnere sich nur an die Offenbarung an den NASA Director in Band 3, wo ganze Panels vollgeschrieben waren über mysteriöse Objekte auf der Erde. Nun sind die Seiten recht leer. Visuell ist das hoch spannend, aber redundant und verschwenderisch. Ich mag diese Welt, ich mag diese Story, aber das Pacing hat extremst abgeflacht, was der imminenten Bedrohung, die in den ersten drei Bänden so unglaublich präsent war, stark entgegen wirkt.
Rating: