Comic-Review: Prometheus - Band 8: Nekromanteion - PewPewPew - PewPewPew

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Autor: Christophe Bec
Illustration: Christophe Bec & Stefano Raffaele
Verlag: Splitter
Erschienen: 10/2013
ISBN: 978-3-86869-644-8
Amazon, Splitter
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Bilder © Splitter

Es musste ja so kommen. Nach der grandiosen Steigerung der letzten Episode muss wieder ein Durchatmer kommen, bevor sich die Spannung dann schlussendlich zur Invasion hochsteigert. Die Folge Nekromanteion führt jedoch nervige Konzepte ein, die bereits vergessen schienen, und schafft es kaum mit neuen Standorten die Geschichte weiter zu befüttern. Eine kleine Enttäuschung.

Story

Wir beginnen diesen Teil mit der Einführung des Nekromanteion in Griechenland. Primär ist dieser Standort lediglich ein Plot Device, was sehr schade ist und sich mit fortschreitenden Ausgaben der Serie immer mehr zu häufen droht. Es gibt zwar wiederum eine nette Vermischung zwischen Realität und Legende, doch schlussendlich dient dieser Rückblick in Hassans Vergangenheit nur der Flucht zurück in die richtige Welt für die Gestrandeten in Providence. Und diese Geschichte wird dann noch insofern in die Länge gezogen, dass man die Reise nicht einmal komplett durchführt – stattdessen gibt es noch mehr Luftaufnahmen dieser zerstörten Parallelwelt, die wir nun schon seit 5 Ausgaben kennen.

Der weitere Verlauf ist ebenfalls nur Exposition oder der Transport von Figuren von A nach B. Am interessantesten ist dann zur Abwechslung wirklich einmal mehr die nächste Aktion, die um 13:13 passiert: Die Pioneer-10 Sonde stürzt in Washington D.C. ab – und auf der angebrachten Plakette zur Findung der Erde wurden die Zeichnungen von Mann und Frau entfernt. Die Drohung der kommenden Invasion kann also nicht mehr deutlicher sein. Sie sind da oben und warten.

NASA-Chef Spraudling befindet sich immer noch bei seinem Freund in der abgelegenen Hütte und der schlägt vor, erneut ein Signal der Art von Arecibo ins All zu schicken – weil sie eben da sind. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er damit Kontakt zu den Invasoren oder einer womöglich zweiten Rasse herstellen möchte. Es klang für mich nach Letzterem, das wäre auch die spannendere Möglichkeit, aber auch eine, die von der Physik nicht zugelassen wird.

Der Präsident verliert währenddessen völlig die Kontrolle. Aber statt dass man diese Situation ausnutzt, begibt sich Spraudling zu dem mysterösen Würfel, der angeblich heilende Kräfte besitzt. Seine kranke Frau ist ihm also wichtiger als die drohende Invasion. Emotional nachvollziehbar, aber nicht unbedingt logisch. Gutes Drama.

Die gesamte Situation um Project Blue Book sowie die Machenschaften der eingesperrten Astronauten in Alaska macht für mich weiterhin keinen Sinn, aber das ergibt sich vielleicht demnächst.

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Illustration

Es gibt erneut nichts zu bemängeln. Raffaele und Bec bringen kräftige Farben ins Spiel und lassen viele Szenen in dunklen Räumen oder bei Nacht spielen, während es nur eine oder wenige Lichtquellen gibt. Das ist sehr atmosphärisch gestaltet und beeindruckend. Die Figurenzeichnung bleibt erneut durchwachsen, insbesondere die kaum unterscheidbaren Frauen (vielleicht hätten auch bei der ein oder anderen einfach mal blonde Haare besser funktioniert?) bleiben ein Ärgernis.

Weiterhin gelingt der großartige Wechsel zwischen zwischenmenschlichen Gesprächen und dem großen Schauspiel. Der Crash der Sonde, das Projekt HAARP oder das leergefegte Rom von oben bieten allesamt tolle Möglichkeiten sich auszutoben und die beiden Zeichner nutzen sie. Dazu erzählen oftmals ganze Seiten die Geschichte ohne Dialog. Auf der einen Seite unterstützt dies den Eindruck vom Geschick der Macher, andererseits verlässt einen nicht das Gefühl, dass man hier hätte kürzer erzählen können und man lediglich weiter rausgezögert hat.

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Fazit

Leider kommt nach dem Hoch in der letzten Ausgabe nun wieder eine Füllepisode, die notwendig ist, aber wiederum auch sehr in die Länge gezogen wird um sich die Augenschmäuse wieder für eine einzelne Folge aufzuheben. Schade.

Rating: ★★½☆☆