Comic Con Stuttgart 2024 - PewPewPew - PewPewPew

Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der Einzige bin, der den Besuch von Conventions zunächst etwas befremdlich findet. Es ist nämlich schon ein seltsames Gefühle, wenn Dinge, die sonst im Privaten stattfinden und dort ihren Anfang nahmen – erst im Kinderzimmer, vor dem Bildschirm, zwischen Comicseiten – plötzlich im echten Leben auftauchen. Und zwar oft laut, bunt, mitten unter Menschen in einer alltäglichen Situation.

Für viele von uns Nerds sind unsere Hobbys kleine Fluchten, geheime Leidenschaften, die im Alltag oft wenig Anklang finden. (Wobei das auch keine Selbstgeißelung sein sollte, the nerds have won (Musk, MCU, etc.) for better and worse.) Und dann steht man auf der Comic Con Stuttgart, umgeben von Gleichgesinnten, Jedi, Elfen, Turtles und sonstigen Held*innen und merkt: Das, was lange ein Rückzugsort war, ist plötzlich ein öffentlicher begehbarer Raum geworden. Ein seltsames, aber irgendwie großartiges Gefühl.

Wenn man sich einmal an das bunte Chaos gewöhnt hat, merkt man schnell: Nee, das ist schon alles extrem geil. Viele begeisterte Leute sind unterwegs und eifern ihrer großen Leidenschaft nach. Sie haben sich verkleidet oder sind nervös, gleich ihre großen Idole zu treffen. Es gibt überall etwas zu sehen und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Unterm Strich: Die Comic Con Stuttgart war ein richtiges Jahreshighlight jetzt zum Abschluss.

Hier ein paar Eindrücke direkt vom Con-Floor. Natürlich viel Cosplay, besonders gut gefiel mit der Mikey-Turtle gefiel mir sehr. Ebenso die witzig lange Schlange an Cosplay-Girls, die mit dem hiesigen Witcher ein Selfie schießen wollten. Ansonsten: Überall Menschen, überall was zu sehen, ständig Show. Sinnesüberflutung.

Mein erster Gang führte mich natürlich direkt zum Panini-Stand, um die con-exklusiven Star Wars Comics abzustauben, die bereits wenige Minuten nach der Eröffnung ausverkauft waren. Kritik lässt sich sicher bei diesen Veranstaltungen stimmig anbringen. Dass es sich unterm Strich nur um große Kommerz-Veranstaltungen handele. Und klar, natürlich ist der Konsum hier ein Teil des Games. Man kommt an mit prall gefüllten Taschen um dagegen ein bisschen Plastik oder Papier einzutauschen. Bei mir wurden es aber wie wohl bei vielen richtig langersehnte Herzenswünsche, die ich schon lange auf der Liste hatte und hier von großen Händlern erwarb.

Und wenn man dann aufmerksam durch die Hallen läuft, erkennt man überall kleine und auch große Kinder mit riesigen Augen, die sich kaum einkriegen können, wenn sie einen Star treffen, etwas vom Lieblingskünstler erwerben oder über Pokémon-Karten fachsimpeln. Da wusste ich wieder, warum ich das alles liebe: Es ist nicht nur Kommerz – es ist auch Begeisterung, Verbundenheit, das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Vielleicht ist das die wahre Magie solcher Veranstaltungen: Dass man am Ende nicht nur mit Merchandise, sondern auch mit Inspiration, Gesprächen und einem vollen Herzen nach Hause geht.

Dennoch: Ich möchte euch auch meinen Loot präsentieren.

 

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An Merch gab es wieder einiges zu bestaunen. Hier ein paar Eindrücke:

Für mich als Modellbaufan sind die Miniaturen und Dioramen immer eine besondere Sache. Hier habe ich an mehreren Ständen wohl die meiste Zeit meines Besuchs verbracht.

Unerwartet wurde die Artist Alley für mich zu einem der schönsten Orte der Messe. Ich hätte nie gedacht, dass ich dort so viel Zeit verbringen würde, vertieft in Gespräche und begeistert von so viel Kreativität. Es wiederholt sich alles irgendwann so ein bisschen, aber es gab hier schon krass schöne Dinge zu bestaunen. Besonders diese kleinen Plüschtierchen fand ich mega, wo Besucher*innen ihre einen Haustiere nachstellen lassen können.

Am heimischsten fühle ich mich natürlich immer bei den Star Wars Fans, weshalb der Weg vom Panini-Stand hin zur Galactic Cantina nicht weit war. Dort trifft man die üblichen Verdächtigen, die das Con-Leben in Deutschland seit vielen Jahren mit ihren Beiträgen bereichern und durch ihre Leidenschaft dem Fandom Leben einhauchen.

Die lieben Bücherratten von der Jedi Bibliothek zum Beispiel stehen nicht nur freundlich und beratend zur Seite, wenn es um Fragen zur High Republic oder der literarischen Seite der Macht geht, sondern moderieren ganze Panels und hatten mit George Mann einen echten Star zu Gast.

Dazu schwirren überall Mitglieder der German Garrison in ihren Kostümen für Fotomöglichkeiten herum, Besucher*innen können mit selbstgebauten Droiden interagieren oder in Location-Sets fotografieren lassen.

So endete dann ein sehr schöner, anstrengender, überwältigender Tag in Stuttgart für mich. Das Gefühl, dass ich bei Weitem nicht alles gesehen und gemacht habe, nicht jede Erfahrung mitgenommen wurde, lässt mich nicht los. Die wichtigste Erkenntnis: Ich muss nächstes Jahr wiederkommen.