'The Dark Knight Rises' Review - PewPewPew - PewPewPew

‘The Dark Knight Rises’ Review

19 Dec, 2012 · Sascha · Film,Review

USA, 2012
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Jonathan Nolan & Christopher Nolan
Darsteller: Christian Bale, Anne Hathaway, Tom Hardy, Morgan Freeman, Michael Caine, Marion Cotillard
Produktion: Warner Bros.
Länge: 163 Min.
FSK: 12
Rating: ★★★★½

“A hero can be anyone, even a man doing something as simple and reassuring as putting a coat around a young boy’s shoulders to let him know the world hadn’t ended.”

Was kann man eigentlich noch zum Abschluss der Batman-Trilogie von Christopher-Nolan sagen, das nicht gesagt wurde? Es scheint, aber ob alle Seiten all ihre Argumente aufgebraucht, alle Positionen klar gemacht wurden und die Diskussion um den Film nicht mehr so wichtig ist. Trotzdem möchte ich noch eine Review hier im Blog dazu haben, weil er mir sehr gefiel und ich es schade finde, wie gemischt er aufgenommen wurde. Vielleicht kann ich den Film ja den ein oder anderen umstimmen.

Die Geschichte ist bekannt und bedient sich stark an Frank Millers legendärem Comic The Dark Knight Returns. Batman existiert quasi nicht mehr. Er fiel tief am Ende des vorherigen Films, buchstäblich und metaphorisch. Er wird gejagt, er gilt als Mörder von Harvey Dent und musste aufhören. Aber er wird auch nicht mehr gebraucht. Der Dent Act räumte Gotham auf, die harte Hand des Gesetzes siegte. Doch dann taucht Bane auf, ein maskierter Bösewicht von unvorstellbarer Kraft und Entschlossenheit. Er bricht die Fledermaus, unterwirft die Stadt und lässt das Chaos herrschen.

Dass ‘The Dark Knight Rises’ wegen dem tragischen Tod von Heath Ledger ein wesentlich anderer Film wurde, ist klar, aber nicht spürbar. Bane ist definitiv ein guter Ersatz, doch mit ihm verändert sich auch der Pathos des Films dramatisch. Schon ‘The Dark Knight’ war kein wirklicher Comic-Film mehr, sondern repräsentierte für mich den endlosen Kampf zwischen zwei zum Tode entschlossenen Parteien. Der Joker hatte keinen Plan, er war ein Terrorist ohne wirklichen Grund, wir wussten nichts über ihn und er tat all dies scheinbar nur aus Spaß an der Freude. Er war ein Hund, der Autos hinterherläuft, ohne zu wissen, was er tun würde, wenn er eins einholen würde. Batman war schlicht die Motivation, diese Dinge zu tun. Er stand nie im Weg.

Bane hingegen ist ein eher traditioneller Bösewicht. Er will die Stadt unterjochen und später zerstören, er hat klare Motive, die sich nicht nur gegen Batman richten, und wir haben ein Gefühl davon, wofür er steht und woher er kommt. Dadurch ist der Film viel näher an ‘Batman Begins’ und ist nicht so fokussiert wie sein hoch gefeierter Vorgänger auf den Kampf zweier Männer, sondern es geht in vielerlei Hinsicht um wesentlich mehr. Es geht um die Reflektion der sozioökonomischen Unterschiede der Schichten Gothams, Batmans Symbolkraft, Bruce Waynes Privatleben und die Infragestellung der herrschenden Ordnung. Manche der Themen sind sicherlich nicht ganz neu und tauchten bereits in ‘The Dark Knight’ auf, wurden aber nur erwähnt oder angespielt, nie zu Ende gedacht. Dass das hier aber geschieht, macht ‘Rises’ besser als seinen Vorgänger.

Batman ist mehr als eine Person. Er ist ein Symbol. Dass sich Nolan nur grob immer durch den Einfluss seines Bruders an den Comics orientierte, ist der große Erfolg dieser Trilogie, die nur bedingt noch als Comicverfilmung oder “Superheldenfilm” zu bezeichnen ist. Es ist eine Trilogie, die tonal so stimmig nicht wieder zu finden ist, und etwas zu sagen hat über unsere Welt. Das muss doch heute noch etwas wert sein.