LEGOs neues Piraten-Set enthüllt 30-jähriges Geheimnis - PewPewPew

Wie jeder Konzern kann auch der dänische Klickbausteinchenhersteller LEGO über gute und schlechte Jahre berichten. Der Konzern hatte Mitte der Neunziger massive Schwierigkeiten, die traditionellen Produktreihen wie Piraten, Ritter oder die Polizisten aus Lego-City zogen einfach nicht mehr. Die Erholung kam in Form der Zusammenarbeit mit großen Franchisen wie Star Wars oder Harry Potter. LEGO hält sich seit vielen Jahren mit den großen Lizenzen nicht nur über Wasser, sondern machte sie neben Videospielen zu seinen Haupteinnahmequellen. Es ist nicht falsch zu sagen, dass diese Kooperationen den Konzern retteten und bis heute dominieren.

Ein drastischer Nebeneffekt dieser Entwicklung war jedoch, dass die traditionellen Produktpaletten, zu denen viele ältere Fans eine nostalgische Verbindung entwickelten, in den Hintergrund gerieten. Während LEGO früher mit diesen themenbasierten Sets Fans für sich gewinnen konnte, kaufen heute eher Fans der anderen Franchise LEGO-Steine. Natürlich ist es Kult und eine Ehre, wenn jetzt Doc Brown und Marty McFly in ihrem DeLorean aus Steinen durch die Zeit reisen können, aber ein bisschen der Charme bei dieser Geschichte auch verloren. Zumal das Interesse vieler alten LEGOs immer noch vorhanden ist. Der Wunsch nach Neuem existiert noch immer und die Rufe wurden lauter.

Umso erfreulicher war die Ankündigung, dass das Lego Ideas Set Pirate Bay die notwendigen 10.000 Unterschriften sammeln konnte und LEGO das Set offiziell veröffentlichen wollte. Knapp ein Jahr später ist es jedoch schon überraschend, wie anders das fertige Set aussieht. Das hat einige Gründe hinsichtlich der Kosten. Die Basisplatte wird nicht mehr so hergestellt und eine reine Produktion für das Lego Ideas Set hätte den Preis in die Höhe geschnallt.

Trotzdem ist es dann doch überraschend, was aus dem Fandesign wurde. Der Designer stimmt sich im Interview glücklich und verständlicherweise stolz, aber schlussendlich wurde es eine Neuauflage von Redbeards Schiff, der Baracuda. So wird geklärt, was mit dem Schiff des Captains und den Piraten während ihrer Abenteuer geschah. Was eigentlich super genial ist! Aber wenn man das Schiff zusammenbaut, bleibt eine relativ schmucklose Bucht zurück. Der Preis stimmt auch für die Anzahl der Steine und hey, es gibt ein Schiff. Das ist großartig. Aber irgendwie ist es doch schade, wie LEGO scheinbar hier nur auf den Zug aufsprang und dann was eigenes daraus machte.

Wieso das aber alles schon so Sinn ergibt, erzählen die LEGO-Masterbuilder im Interview mit Beyond The Brick.

Hier zwei unterschiedliche Reviews, einmal vom deutschen Held der Steine, der sich zufrieden gibt. Er hat schließlich wie kaum ein Zweiter die Rückkehr der traditionellen Themenreihen gefordert. SolidBricks kommt zum gleichen Ergebnis wie ich: irgendwie fehlt da was. Und Brothers Brick kennt nur überschwengliche Liebe.