Bond in der Krise - PewPewPew

Bond in der Krise

24 Jan, 2019 · Sascha · Sponsored

James Bond ist eine Ikone des Kinos. Die Leinwand kennt keine andere Filmfigur, die so mühelos und fortwährend die Zuschauer begeistert. James Bond, das ist nicht nur ein verheißungsvoller Name mit langer Geschichte, sondern auch Begründer seines eigenen Genres. Action? Thriller? Romantik? Science-Fiction? Bond kann alles und mehr und lässt sich nie festnageln ohne aber die Kernversprechen an seine Zuschauer zu brechen. Einige dieser wiederkehrenden Elemente hat Bond in Zahlen zusammengestellt, ein interaktiver Guide mit Daten aus allen bisherigen 24 Filmen. Er offenbart faszinierende Fakten – vom Einspielergebnis über die beliebtesten Titelsongs bis hin zu Autos, Gadgets, berühmten Zitaten und vieles mehr.

Nun dreht Cary Fukunaga Bond 25. Fukunaga ist zweifellos ein talentierter Regisseur, aber bisher ohne Film, der großes Gespür für diese turbulenten Zeiten vermuten lässt. Vielleicht ist gerade das auch der charmante Aspekt des ganzen Unterfangens. Wirklich weiterhelfen wird Fukunaga Bond jedoch nicht. Daniel Craig kehrt erneut zurück, wo sein Bond doch erst in Spectre einen ungewohnt versöhnlichen Abschluss fand. Blofeld lebt zwar noch, aber gerade die beiden Filme, die das verbundene, Marvel-ähnliche Storytelling im Hintergrund am stärksten forcierten, Spectre und A Quantum of Solace, fielen beim Publikum und bei Kritikern eher durch. Also stattdessen ein loser Abschied in den Ruhestand? Eine grandiose Ehrung all dessen, was Bond groß macht? Doch eine direkte Fortsetzung?

Ein Bond-Film fehlte Danny Boyle noch. Wie Thanos befindet sich der mannigfaltige Regisseur seit über zwei Jahrzehnten auf der Mission, alle Genres des Universums zu sammeln. Der Regieposten bei einem Bond-Film ist oft eine undankbare Aufgabe, die viel Geschick bedarf. Wahrscheinlich waren Boyle und sein Trainspotting-Drehbuchautor John Hodge in ihrem Ansatz zu eigen und originell. Boyle dreht nun doch keinen Bond, wie eigentlich angekündigt und ich finde das unglaublich schade. Nicht nur weil ich ein großer Fan von Danny Boyle bin, sondern auch weil er dem Franchise die notwendige Adrenalinspritze ins Herz gejagt hätte. Man erkennt einen Danny Boyle-Film direkt – aber vielleicht ist es genau das, was Barbara Broccoli und Co. am wenigsten wollen. Ein Flirt mit der Revolution, dann eine schnelle Rückkehr nach Hause. Ein Bond, das ist auch immer ein Film in einem festen Rahmen.

Bonds Zukunft ist derweil weiterhin unklar. Welcher Schauspieler wird die Rolle in Zukunft mimen? Twitterlieblings Idris Elba wird für Bond 26 und den jahrelangen Deal bereits zu alt sein. Das hat Roger Moore in der Vergangenheit zwar auch nicht gestört, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass heutige Zuschauer das tolerieren würden. Soll stattdessen eine Frau die ultimative Männerfantasie sprengen, wie viele Stimmen es verlangen? Manche Aktivisten wollen das Franchise ganz kapern, so sollen Trans-Schauspieler/innen in die Rolle schlüpfen.

Eine wichtigere Frage als das: Gadgets – ja oder nein? Craigs realistischer Bond mochte es oft schlicht, eine Rückkehr zu abgefahrenen Hilfsinstrumenten könnte im nostalgischen Retrofieber heute vielleicht besser funktionieren als vor fünfzehn Jahren.

Die Russen sind zurück, aber auch in Bond? Soll er sich um einen Skripal-ähnlichen Fall kümmern oder doch weiter Terroristen und postmoderne Bösewichte jagen? Mehr als 50 Jahre nach seinem Debüt ist die Zukunft für eine der größten Filmfiguren so unsicher und unklar wie selten. Vielleicht braucht es eine erneute Rückkehr von Martin Campbell, um das Franchise zum dritten Mal wiederzubeleben.


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