Heimkinotraum – Beamer und Leinwand sind der einzige Weg - PewPewPew

Kino – Dafür werden Filme gemacht. Richtig? Ein Werbespruch der deutschen Filmwirtschaft, dem ich im Geiste schon immer zustimmte, macht ja eigentlich keinen Sinn. Schließlich laufen nicht alle produzierten Filme im Kino. Es gibt eigens fürs Fernsehen produzierte Filme oder solche, die direkt im DVD-Regal landen, wo auch die Kinofilme ein paar Monate nach ihrer Veröffentlichung in den Lichtspielhäusern enden. Und dann werden sie millionenfach zu Hause konsumiert. Klar, es geht ja bei dem Spruch darum, die Filmpiraterie zu bekämpfen und prinzipiell ist dem als cinephiler Mensch zuzustimmen, doch das Problem der Piraterie lässt sich zum großen Teil schon durch bequeme legale Möglichkeiten bekämpfen. Viele dieser Menschen schauen die Filme bereits lieber zu Hause, dann kann man ihnen die Möglichkeit auch legal geben.

Mit dem Verschwinden der physischen Filmkopie und der Entstehung von bequemen Streamingservicen sowohl im Ausland  als auch hier in Deutschland (wobei da der Qualitätsunterschied in den Angeboten gravierend ist) bin auch ich merklich weniger ins Kino gegangen und bleibe meistens in meinem eigenen Heimkino. Eigentlich war ich mit diesem bisher sehr zufrieden, für meine Möglichkeiten war das schon eine exzellente Sache, die dem Genuss des Films oder auch einer Serie nicht im Weg stand. Das hat sich nicht verändert. Stattdessen wurde ich Zeuge der wahren Kraft einer Heimkinoanlage in Form von Beamer und Leinwand, wie ich das bisher nicht für möglich gehalten habe.

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Ich muss jedoch kurz zurückrudern. Beamer und Leinwand sind natürlich keine Revolution, aber meine persönlichen Erfahrungen beschränkten sich leider immer auf schlecht belichtete Public Viewing Events oder mit geringsten Mitteln aufgestellte Beamer in WGs, die schiefe Bilder auf kleine, dreckige Leinwände warfen. Ich war ignorant und dachte, dass das wohl einfach nichts für mich ist und ein Fernseher wohl genügt. Falsch gedacht. Einer meiner besten Freunde hat sich nun in sein neues Haus eine riesige Leinwand mit Metallrahmen (ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt) samt Beamer ins Wohnzimmer gebaut.

beamer leinwand phil (1)Entgegen meinen Erwartungen war der Gesamtpreis auch nicht wesentlich höher als der Kaufpreis eines Fernsehers. Die Leinwand ist 2,40 auf 1,35 Meter groß, der Beamer ist von Acer (H6510BD). Die Anbringung des Beamers erwies sich als wesentlich komplexer als gedacht. Für die Leinwand braucht man ja nur ein paar Bohrungen, aber der Beamer hatte leider keine verstellbare Linse (unbedingt darauf achten und recherchieren und daher erwies sich die Anbringung des Beamers an der Wand als Geduldsprobe und Drahtseilakt. Wie schwer kann das schon sein? Ziemlich schwer. Daher werde ich mir das vorher lieber genau anschauen und mich informieren, wenn es an mein zukünftiges Heimkino geht.

Das Endergebnis sieht nicht aus wie eine Leinwand, sondern wie einer dieser riesigen Fernseher aus dem Elektronikgeschäft für 10.000€. Seither durfte ich den Genuss des Quasi-Fernsehers zu kommen, bei dem die GTA-Figuren fast so groß sind wie man selbst. Auch das Finale sahen wir gestern darauf und zu keiner Sekunde wurde ich an die schrecklichen Erinnerungen aus früheren Zeiten erinnert, wo mir jemand Sin City auf einem Bettlaken „in groß“ zeigen wollte, weil man da „alles viel besser erkennt“. Glückwunsch an das DFB-Team, ihr habt das Finale. Ich habe jetzt einen Freund, bei dem wir Gravity gucken können und es zumindest fast so gut ausschaut, wie im Kino.

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