26 Mar, 2025 · Sascha · Games
Ich liebe dieses Video, ich habe wirklich mehrfach vor Lachen laut aufgeschrien. Ich glaube, ich habe wohl mehr gelacht als beim neuen (sehr guten!) Bill-Burr-Comedy-Special. Man muss wohl ein Stück gamingpilled sein, um wirklich alle Jokes bis ins letzte Detail zu verstehen, aber insgesamt ist das auch ohne tiefe Kenntnis ein wunderschöner Blick in die Branche. Die Gaming Awards, kreiert und moderiert von Geoff Keighley, der diesen Job weder wegen seiner großen Talente noch wegen seiner journalistischen Tätigkeit besitzt, sondern weil sein Vater, David Keighley, Executive Vice President der IMAX Corporation ist, passen als perfektes Abziehbild stellvertretend für die gesamte Aneinanderreihung exzentrischer Charaktere. Da sitzen und sprechen die Nerds, die Geeks, die in der Schule wenig zu melden hatten, jetzt auf dem Olymp ihres künstlerischen Schaffens – trotz Selbstherabsetzung auf der Suche nach Anerkennung und Akzeptanz, die sie zuvor nie genügend spürten – und der Cringe ist natürlich vorprogrammiert.
Die Show selbst ist von Produktionspannen, peinlicher Stille, weirden Inside-Jokes, Zwischenrufen und Schüssen gegen die anderen, viel langweiligeren, uncoolen Medien durchsät. Die Game Awards sind die “Oscars” der Branche, weshalb Schüsse gegen die Oscars in einem komischen Streit um Legitimität am laufenden Band kommen, als wären sie noch frisch im Konflikt mit Roger Ebert. Dazu kommen die vielen Gastauftritte von inzwischen gefallenen Helden, ikonischen Gaming-Giganten aus der Branche und ironischerweise TV- und Filmstars, die der Show eine Prise Hollywood verleihen sollen – denn der Glanz findet sich eher in den fettigen Haaren einiger Developer.
All das sage ich mit Liebe für diese Leute und die Show – wie für einen halb verlorenen Freund, dem man wünscht, sich zusammenreißen zu können. Anyway, eine halbe Stunde pure Comedy, großartiger Supercut.