28 Jan, 2013 · Sascha · Comics
Diese tolle Variation von Marco D’Alfonso des bekannten Panels aus TAS #50 trifft den Nerv der Fangemeinde momentan verdammt gut. Ich bin kein riesiger Superheldenfan, aber als Comic-Leser kennt man sich natürlich in der Paradedisziplin des Mediums etwas aus und wenn man hört, dass der Autor von der 700. Ausgabe Morddrohungen erhielt, dann wollte ich wissen wofür. Dazu ist Spider-Man eben schon irgendwo Pflicht. Und der “neue” Autor Dan Slott hatte wirklich etwas Neues gewagt mit unserer freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Peter hatte mal nicht alles Pech der Welt, sondern recht viel Erfolg. Das wäre ja mal abwechlungsreich und interessant gewesen, doch dann schafft es Doc Ock seinen Geist mit dem von Peter zu vertauschen.
Nun steckte Peter ins dem alten, verbrauchten Körper seines Widersachers, der im Sterben lag. Und man denkt die ganze Zeit, dass Peter doch irgendeine Möglichkeit finden wird, das alles umzukehren. So passiert es doch immer in den Comics, am Ende gewinnt der Gute. Und die Seiten werden weniger und man merkt, dass da nicht mehr viele Wendungen kommen können. Lässt Dan Slott Spider-Man wirklich sterben?
Ja, das tut er. Also Peter zumindest. Spider-Man lebt weiter, nur steckt da in Wahrheit Otto Octavius in Peters Körper. Im Sterben jedoch konnte Peter Otto davon überzeugen ein Held zu werden, weil mit dieser großen Kraft eben große Verantwortung folgt. Otto erklärt sich als Superior Spider-Man und Marvel hat eine neue Serie. Und die ist auch wirklich ganz interessant. Ehrlich. Otto spielt Peter so richtig over-the-top im Privaten, will MJ an die Wäsche (was ich für schwierig halte) und als Spidey nimmt er sich direkt mal die Sinister Six vor. Er flieht jedoch als er merkt, dass er gehörig eine auf den Schädel bekommt. Er bekommt davon eine Ahnung, was Peter all die Jahre durchgemacht haben muss.
Kurz bevor Otto jedoch im Begriff ist einen Gegner zu töten, wird seine Hand zurückgehalten. Es ist Peter!
Peter lebt also durch Erinnerungen und dergleichen im Körper weiter und ist nur tief in dem Körper vergraben. Oh, Junge, was ein Rückzieher. Wir alle wissen, dass in der Comicwelt der Tod eines Charakters meist schlicht nur ein plot device ist und der Charakter früher oder später zurückkehren wird. Passierte mit Batman. Passierte mit Cap. Würde auch mit Peter passieren. Doch direkt in der allerersten Ausgabe? Wow.
Es ist ja nicht so als ob wir das nicht alle von weit her kommen sahen, aber das hier ist schon dreist. Da hatte man mal die Chance etwas wirklich Neues auszuprobieren und wirft sie quasi direkt aus dem Fenster. Ich bin gleichermaßen wütend, verstehe aber auch, dass die Wiedergeburt Teil der Natur der Comicwelt ist. Doch direkt so schnell? Haben die Beschwerden Marvel und Slott wirklich beigesetzt? Das wäre verdammt schade.
Und da müssten sich viele Fans mal fragen, was genau sie denn wollen. Denn die Hardcorefans, die mit ihrer Reaktion übers Ziel hinausschossen, die immer wieder mehr Abwechslung und Innovationen fordern. Da hat sich die Katze einmal wieder selbst in den Schwanz gebissen.