11 Sep, 2025 · Sascha · Wissenschaft
Ich binde einfach die historische Pressekonferenz der NASA von heute ein, weil sie es wirklich wert ist, in Gänze gesehen zu werden. Denn die amerikanische Weltraumbehörde hat heute nichts anderes als außerirdisches Leben quasi bestätigt.
Vor einem Jahr wurden Aufnahmen des Mars-Rovers Perseverance veröffentlicht, die mögliche Spuren von uraltem mikrobiellen Leben auf dem Mars darstellen könnten. Solche Meldungen konnte man in den vielen Jahren der Marserkundung häufiger mal vernehmen. Doch diese Spuren, gefunden in einem ausgetrockneten Flussbett des Jezero-Kraters, sind anders. Sie durchliefen im letzten Jahr den brutalen Peer Process und die Wissenschaftler*innen konnten diese leopardartigen Muster aus Flecken und Ringen in ihren Versuchen nicht rekreieren – nicht ohne die Erklärung, dass es durch Leben entstanden sein muss. Das ist neu. Das ist das erste Mal, dass das passierte.
Diese Flecken besitzen spezielle Chemikalien wie Eisen, Phosphor und Zink. Die dunklen Flecken scheinen aus Mineralien namens Vivianit und Greigit zu bestehen. Außerdem fand die NASA Anzeichen für organisches Material, also Bausteine des Lebens, in einigen dieser Gesteine. Die Gesteine, die mehr organisches Material und diese besonderen Mineralien enthielten, waren weniger rot, was bedeutet, dass sie wohl durch chemische Reaktionen verändert wurden.
Sapphire Canyon, a Martian sample collected by our Perseverance rover, could preserve evidence of ancient life on the Red Planet. Here’s what we’ve learned after a year of scientific scrutiny: https://t.co/Ciohk9ly8k pic.twitter.com/B7aYV0KH1F
— NASA (@NASA) September 10, 2025
Offiziell spricht man von einer “möglichen Biosignatur”, aber die Pressekonferenz selbst spricht Bände. Ich denke, dass man in vielen Jahren auf diesen Tag zurückblicken wird. Man wird sagen können, dass am 10. September 2025 außerirdisches Leben zuerst bestätigt werden konnte. Ein historischer Tag. Ich finde es interessant, wie wenig diese Nachricht heute untergeht, müsste sie doch eigentlich zu einem Neuschreiben der Geschichtsbücher führen. Sie verändert unseren gesamten Blick ins Universum und auf unsere eigene menschliche Existenz.
Diese neuen Funde deuten darauf hin, dass sich das Leben sehr schnell gebildet haben muss. Selbst wenn man annimmt, dass unsere Erde zufällig ideale Bedingungen hatte, weist der “Sapphire Canyon Rock” darauf hin, dass das Leben im Universum allgegenwärtig sein könnten – wenn nicht sogar müsste. Zumindest in Form von Prokaryoten. Wir kennen nur das Leben auf der Erde. Leben auf dem Mars – selbst ohne erhaltene Biochemie – würde uns enorm viel über unseren Ursprung verraten. Gerade eben weil der Mars offensichtlich nie ideale Bedingungen bot. Aber wenn sich dort trotzdem Leben entwickeln konnte, würde uns das sehr viel lehren.
Wir sind nicht alleine, wir waren es auch nie. Und wenn zwei Planeten in unserem Sonnensystem Leben hervorbringen können, dann können es vielleicht auch noch andere in unserem und den anderen um die mindestens 100 Milliarden weiteren Sterne. Wie viele Monde in unserem System beherbergen womöglich Leben? Das Leben ist wohl nicht selten – das wäre der wichtigste Wert dieser Entdeckung, bis eventuelle Proben von der Marsoberfläche ihren Weg zur ISS finden und dort noch näher studiert werden können. Die Mars Sample Return Mission wurde nun wichtiger denn je.