Das neunte Jahr war scheiße.
Ich bin angesichts der sonst ausschweifenden und emotionalen Beiträge zum Bloggeburtstag gereizt, das einfach so stehen zu lassen, aber so mutig bin ich auch wieder nicht.
Nun denn, wo soll ich anfangen? Es gab so viele Tiefschläge im vergangenen Jahr in Sachen Internet und Blogging, dass ich so viel ansprechen kann. Die DSGVO wird jetzt nicht so heiß gegessen (bisher), wie sie gekocht wurde. Trotzdem kosteten die (durchaus wichtigen und richtigen) Anpassungen ein paar Tage Kraft hinter den Kulissen. Immerhin hat diese Arbeit das Layout und den Blog allgemein etwas entschlackt und verbessert.
Dann gingen zwei Podcasts zu Grunde. Ein langjähriges Projekt lähmte den kreativen Output über Monate hinweg und endete schließlich sehr schmerzhaft (Wenn auch mit einer letzten Episode, auf die ich immer noch sehr stolz bin). Ein lang angelegtes Projekt endete dagegen viel zu früh und hat mich generell bezüglich dem Medium misstrauisch gemacht.
Zwischendurch gab es Vermischungen von Berufs- und Privatleben, auf die ich gerne verzichten würde und die auch nicht motivierend waren.
Irgendwo im Jahr war auch eine Abmahnung eingetrudelt und seit The Last Jedi macht mir das Internet irgendwie keinen Spaß mehr. Das liegt gar nicht am Film, sondern eher an der Art, wie die Debatten im Internet geführt werden und wo bzw. wie sie meist enden. Ich fühle mich oft missverstanden und habe darüber ausgiebig mit Tobias gesprochen. Außerdem plagt mich natürlich wie jeden anderen die allgemeine, politische Situation und aus beruflichen Gründen kann ich sie auch nicht einfach ignorieren. (Sollte man aber ja sowieso nicht. Kämpfen!)
Im Laufe des Jahres habe ich gemerkt, dass ich aus diesem Trott rauskommen muss und habe mir dann einen “Repewt” zurechtgeschrieben. Cooler Titel, mittelmäßiger Erfolg. Die Postingfrequenz ist gering, die Klickzahlen sinken und das Internet wird insgesamt ungemütlicher. So ein Geburtstagsposting ist bei mir immer Bestandsaufnahme und im Onlinebereich war dieses Jahr leider nur zum Jammern. Man verzeihe es mir.
Nach wie vor gibt es Blockaden unterschiedlichster Art. Aber ich finde die Worte von Marcel zum Bloggen im Jahr 2018 sehr inspirierend. Einfach machen, einfach raushauen. Im Laufe des nächsten Monats werde ich auf jeden Fall zwei kleine, neue Projekte starten, auf die ich mich sehr freue. Immerhin. Hoffentlich blicke ich nächstes Jahr nur auf das verflixte, neunte Jahr und ansonsten neun ganz tolle Jahre zurück. Dann feiern wir groß.
Wegen der DSGVO gibt es in diesem Jahr kein Gewinnspiel. Ich weiß nicht, ob das noch möglich ist und ich bin auch zu faul mich zu informieren.
Ich hoffe, ihr haltet mir die Stange.
29 Jun, 2018 · Sascha · Alles sonst so · Comments
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Blogstöckchen. Die Idee der “Ein Herz für Blogger”-Aktion fand ich persönlich immer redundant, wenn ich doch schon eine Blogroll präsent auf der Frontpage habe. Trotzdem möchte ich in diesem Jahr teilnehmen, auch weil Blogs insgesamt mehr Leser vertragen können und das Thema “Blogsterben” schon nicht unwichtig ist.
Blogging ist nicht unsexy geworden, wie man vielerorts lesen kann, das Lesen von Blogs ist für viele inzwischen nur in der Masse an multimedialen Reizen langweilig geworden. Zentrale Anlaufstellen wie Facebook, Twitter, Instagram sind dagegen attraktiver geworden. Videos sind dazu nicht so anstrengend wie Texte. Oft ist ein Klick, der einen sprunghaft zum Blog trägt, schon zu viel. Stattdessen nimmt man die Überschriften wahr und verweilt häufig lieber in den Apps. Ich bin da genauso schuldig wie ihr.
Doch ich bin davon überzeugt, dass es nichts Besseres als einen eigenen Blog gibt. Nennen wir das Kind doch beim Namen: Es ist eine Homepage, ein eigener Platz im Internet, eine zentrale Anlaufstelle mit allen Inhalten gesammelt von einer Person. Wie Neil Armstrong steckt man die eigene Flagge in den Boden und sagt “Hier bin ich.”
#WirLiebenBlogs – ein Hashtag, eine Aktion, eine Website und vor allem eine Einstellung. Aus einer mitternächtlichen Schnapsidee vor ein paar Jahren in einer Hamburger Burgerbude haben sich mehrere Bloggertreffen („Bloggerbutze“) ergeben, in denen wir über gemeinsame Bestrebungen zur Stärke der etwas eingeschlafenen Blogosphäre gesprochen haben. Denn Blogs sind nicht tot, Algorithmen, Aufmerksamkeitsspannen und Alltagstrott haben sie nur irgendwie verändert.
Unser Ergebnis: #WirLiebenBlogs. Und sind damit sicherlich nicht alleine. Wer gerne Blogs liest oder selbst führt, ist hier genau richtig. Und auch wenn WirLiebenBlogs.de langfristig als Hub für andere Aktivitäten dienen soll, beginnen wir mit einer traditionellen Aktion – der Blog-Empfehlung.
In dem Sinne, hier meine Lieblingsblogs, die ich selbst gerne lese und verfolge. Die großen Blogs kennt ihr eh alle selbst, die muss keiner verlinken. Ich bin mir sicher, dass ich einen vergessen habe, aber dann darf man sich gerne in den Kommentaren beschweren. (Eine Liste aller Teilnehmer gibt es auf der Aktionsseite):
eay – Stefan nannte mich in seiner #WirLiebenBlogs-Liste den “Vorzeigepopkulturblog” und ich danke ihm dafür. Für mich ist Stefan der Vorzeigeblogger schlechthin. Seit jeher dabei, immer mit kleinen Tweaks am Blog, nie große Pausen, ein tüchtiger sowie interessanter Kerl. Oft wünsche ich mir von ihm längere Beiträge.
Das Filmfeuilleton – Matthias ist mein engster Freund in der Blogosphäre und seit vielen Jahren ein absoluter Schaffer, der nach seiner Arbeit bei Moviepilot auch noch in seinem eigenen Blog Kritik nach Kritik raushaut und leidenschaftlich für das Publizieren brennt.
Interweb 3000 – Doktor Katze fliegt immer irgendwie unter dem Radar, habe ich das Gefühl, macht das aber alles besser als die ganzen anderen Blogs wie DrLiMa usw.
Filmdrunk – Vince Mancini betreibt den besten Filmblog der Welt und hat dazu mit Matt Lieb auch noch den besten Filmpodcast am Start, den ich seit Jahren vergöttere.
Uncrate – Früher als Discover unterwegs bietet Uncrate die beste Video-Zusammenstellung des Internets.
CAAN Design – Ich wollte früher mal Architekt werden und bin heute noch ein großer Fan von (Innen-)Architektur. CAAN ist der beste Blog in diesem Gebiet.
Lost Levels – Superlevel ohne Fabu und meine Gastbeiträge, trotzdem noch der beste Videospielblog überhaupt.
Great Showdowns – Süße Zeichnungen von Scott C. zu aktuellen Filmen und Klassikern.
OMGPosters – Neben Foren und Newslettern wahrscheinlich die beste Anlaufstelle für die alternative Poster-/Printszene.
Inside The Rock Poster Frame – Wie OMGPosters, aber mit einem größeren Fokus auf Gig-Poster.
Rebel Scum – Der beste Blog für Star Wars Merchandise.
Modelers Miniatures & Magic – Etliche Fotos von Science Fiction Modellen, die teilweise zum Verkauf angeboten werden. Wäre ich reich, würde ich mich hier arm kaufen.
ModelChili Scale Models – Wer wissen will, wie die Modelle entstehen, wird hier bestens beraten. Selbst kleinste Schritte werden beschrieben und erklärt.
Brothers Brick – Der beste LEGO-Blog im Brickverse.
James Vaughan – Habe meine Definition von Blogs bei der Liste hier sehr grob umfasst, wie man u.a. an James’ Flickr-Stream merkt. Super weirde SF/retrofuturistische/oldschool Sachen.
Auch ich möchte bei der Horrorfilm-Aktion der Filmblogosphäre mitmachen und habe auf Letterboxd meine #Horrorctober-Liste zusammengestellt. Normalerweise heißt es “13 Filme bis Halloween”, aber ich bin jetzt auf 15 beim Durchstöbern der Listen anderer gekommen und das bleibt so stehen.
Zur Liste selbst: Einige Klassiker, die ich unbedingt mal gesehen haben muss. Dazu einige Filmchen aus der jüngsten Vergangenheit, die ich aber im Kino verpasste. Und ein paar Streifen, die schon länger auf meiner Watchlist sind, aber bisher auf Grund fehlender Motivation dort versauerten.
Mein Freund Alex Matzkeit war vergangene Woche beim Internationalen Trickfilm Festival in Stuttgart zugegen und hat dort nicht nur Filme gesehen und darüber berichtet, sondern auch einen eigenen Vortrag über die Kontinuität im Marvel Cinematic Universe gegeben. Alex interessiert auch über das MCU hinausgehend für das Thema und plant ein E-Book. Schaut euch deshalb doch mal bitte The Operational Aesthetic of Marvel’s Cinematic Universe an und hinterlasst ihm ein wenig Feedback.
Weiterhin hat er mit illustren Gästen aus anderen Blogs und vielen prominenten Filmschaffenden Interviews geführt und diese täglich als Podcast veröffentlicht und für die B-Roll von Kino-Zeit jeden Tag schriftlich zusammengefasst, sodass man auch aus der Ferne stets nachvollziehen konnte, was sich in Stuttgart so abspielte.
Tja, so gut kennt man anscheinend die Blogkollegen: Da bin ich mit Maik von Langweiledich.net schon länger auf Twitter am labern und mit seriesly AWESOME haben wir sogar einen gemeinsamen Blog, aber dass er ein Buch geschrieben hat, wusste ich nicht. Jetzt fühle ich mich schuldig und schlecht, aber ich kann es natürlich auch so aussehen lassen, als ob ich die Leute im Netz nicht stalke. Für eine Verlosung mit Samsung hat er jetzt aus seinem Buch vorgelesen und das klingt echt gut und wird gekauft. Das sage ich jetzt nicht nur, weil es da was zu gewinnen gibt, sondern weil ich ja selbst ab und zu was verfasse und mich insgeheim voll aufrege und neidisch bin, dass ich auf Grund meiner Faulheit mich nicht auch “Blogger & Autor” titulieren darf. Deshalb muss sowas schon belohnt werden.
Maiks Buch Auf Bali geht um Vier die Sonne unter ist digital verfügbar. Und nach dem Klick liest euch noch Herm aus seinem großartigen Roman Aarfz was vor, zu dem ich noch mal unbedingt was schreiben muss. (weiterlesen…)