Als preisnominierter Blogger ist es nun nach knapp 15 Jahren endlich an der Zeit, von dieser vielen Arbeit zu profitieren und meine wertvollen Gedanken und Inhalte nicht mehr einfach so mit den oft undankbaren Leser:innen zu teilen. Natürlich bleibt dieses Angebot nicht auf den Blog beschränkt. Tausende Hörer:innen können nicht einmal einen Kommentar der Dankbarkeit hinterlassen? Das wird sich ändern. Wer nicht hören will, muss fühlen. Wer hören will, muss zahlen. Ich darf vorstellen: Der Pewtreon!
Vielleicht verleiht mir diese Änderung auch endlich den Anreiz, mehr zu posten als die PewCasts und den gelegentlichen Burst an ein paar jahrealten, abgearbeiteten Tabs. Natürlich wird es dazu einen Discord-Server für gelöschte Twitter-Exilanten geben und vielleicht lade ich auch einfach mehr Leute ein als die lieben Pew-Freund:innen ein, um meinen Reach und damit die Zahl meiner potenziellen Patrons zu erhöhen, ganz abgesehen von der Eignung oder Qualität der geladenen Gäst:innen.
Vielleicht rede ich auch mal über andere Dinge, von denen ich nicht so viel Ahnung habe, hauptsache es läuft und es gibt Content. Denn das ist der Blogging-Style, der 2000s-Spirit, der Do-It-Yourself-with--Mindset, den wir in unseren Walled Gardens so vermissen. Es nie zu spät.
So wird es sein.
22 Apr, 2022 · Sascha · Alles sonst so · Comments
Alan Moore will, dass wir schlechte Bücher lesen – um dann selbst bessere schreiben zu wollen. Exzellenter Ratschlag, den ich mir schon beim Bloggen, Podcasten oder Fotografieren seit vielen Jahren hinter die Ohren geschrieben habe. Besonders in den Anfangszeiten beim Bloggen habe ich häufig andere, größere Kulturblogs im Reader verfolgt, obwohl ich die gar nicht mochte; nur um zu sehen, was ich nicht bloggen sollte bzw. was gerade bei Normies abgefeiert wird. Dressed Like Machines wäre da ein gutes Beispiel für einen schlechten Blog, der nur Internethighlights ohne Persönlichkeit, Kommentar oder Insight wiederkäute, obwohl ich den Willy eigentlich ganz spannend fand als Person. Aber ich verhedder mich hier. Alan Moore macht bei der BBC Maestro-Reihe mit, so ein Abklatsch dieser Masterclasses, und teilt seine Erfahrungen sowie Ansichten zum Storytelling mit uns. Und leider, obwohl es von der BBC produziert ist, kostet das wieder knapp hundert Euro.
Das neunte Jahr war scheiße.
Ich bin angesichts der sonst ausschweifenden und emotionalen Beiträge zum Bloggeburtstag gereizt, das einfach so stehen zu lassen, aber so mutig bin ich auch wieder nicht.
Nun denn, wo soll ich anfangen? Es gab so viele Tiefschläge im vergangenen Jahr in Sachen Internet und Blogging, dass ich so viel ansprechen kann. Die DSGVO wird jetzt nicht so heiß gegessen (bisher), wie sie gekocht wurde. Trotzdem kosteten die (durchaus wichtigen und richtigen) Anpassungen ein paar Tage Kraft hinter den Kulissen. Immerhin hat diese Arbeit das Layout und den Blog allgemein etwas entschlackt und verbessert.
Dann gingen zwei Podcasts zu Grunde. Ein langjähriges Projekt lähmte den kreativen Output über Monate hinweg und endete schließlich sehr schmerzhaft (Wenn auch mit einer letzten Episode, auf die ich immer noch sehr stolz bin). Ein lang angelegtes Projekt endete dagegen viel zu früh und hat mich generell bezüglich dem Medium misstrauisch gemacht.
Zwischendurch gab es Vermischungen von Berufs- und Privatleben, auf die ich gerne verzichten würde und die auch nicht motivierend waren.
Irgendwo im Jahr war auch eine Abmahnung eingetrudelt und seit The Last Jedi macht mir das Internet irgendwie keinen Spaß mehr. Das liegt gar nicht am Film, sondern eher an der Art, wie die Debatten im Internet geführt werden und wo bzw. wie sie meist enden. Ich fühle mich oft missverstanden und habe darüber ausgiebig mit Tobias gesprochen. Außerdem plagt mich natürlich wie jeden anderen die allgemeine, politische Situation und aus beruflichen Gründen kann ich sie auch nicht einfach ignorieren. (Sollte man aber ja sowieso nicht. Kämpfen!)
Im Laufe des Jahres habe ich gemerkt, dass ich aus diesem Trott rauskommen muss und habe mir dann einen “Repewt” zurechtgeschrieben. Cooler Titel, mittelmäßiger Erfolg. Die Postingfrequenz ist gering, die Klickzahlen sinken und das Internet wird insgesamt ungemütlicher. So ein Geburtstagsposting ist bei mir immer Bestandsaufnahme und im Onlinebereich war dieses Jahr leider nur zum Jammern. Man verzeihe es mir.
Nach wie vor gibt es Blockaden unterschiedlichster Art. Aber ich finde die Worte von Marcel zum Bloggen im Jahr 2018 sehr inspirierend. Einfach machen, einfach raushauen. Im Laufe des nächsten Monats werde ich auf jeden Fall zwei kleine, neue Projekte starten, auf die ich mich sehr freue. Immerhin. Hoffentlich blicke ich nächstes Jahr nur auf das verflixte, neunte Jahr und ansonsten neun ganz tolle Jahre zurück. Dann feiern wir groß.
Wegen der DSGVO gibt es in diesem Jahr kein Gewinnspiel. Ich weiß nicht, ob das noch möglich ist und ich bin auch zu faul mich zu informieren.
Ich hoffe, ihr haltet mir die Stange.