24 Mar, 2020 · Sascha · Wissenschaft · Comments
Als George Mallory gefragt wurde, wieso er den Mount Everest besteigen wollte, fasste er Begebenheiten wie Ideale der menschlichen Existenz in einem kurzen Satz perfekt zusammen: “Because it is there.” Und weil der Mount Everest eben nicht den einzigen großen Berg markiert, “der da ist”, werden Alpinisten sich noch auf Jahrzehnte immer höhere und krassere Ziele stecken.
Und irgendwann, das haben Autoren wie zum Beispiel Kim Stanley Robinson in seiner Kurzgeschichtensammlung The Martians bereits durcherzählt, werden Menschen sich das höchste bekannte Ziel aussuchen: nämlich den Mons Olympus auf dem Mars, der mit einer Höhe von rund 21km der höchste Berg des Sonnensystem ist.
Aus alpinistischer Sicht wird die Besteigung keine große Herausforderung darstellen, zumindest hinsichtlich den einfachsten Touren. Da der Olympus Mons ein riesiger Schildvulkan ist und einen Durchmesser ungefähr der Größe Frankreichs besitzt, wird man auf der gesamten Strecke mit wenigen Ausnahmen wohl nur eine Steigung von 5% überwinden müssen. Bei geringerer Schwerkraft geradezu ein Klacks. Die Navigation auf dem flachen Gelände wird aufgrund der fehlenden Landmarks wie einer Hillary Step schwierig und muss durch GPS-Unterstützung erfolgen, von der Lebensversorgung ganz zu schweigen.
Aber irgendwann wird es jemand machen und natürlich auch dokumentieren. Das war wohl, da ranken sich Legenden, Mallorys Fehler. Wir werden das vielleicht nicht mehr erleben, außer Elon Musk gehört zu den ersten 100 seiner SpaceX-Kolonialpläne. Wahrscheinlich würde der noch mit seinem Mars-Tesla-Rover die Piste selbst hochfahren. Wie auch immer, aktuell wirkt das alles sehr weit weg und ich gehe davon aus, dass wir das nicht mehr sehen oder miterleben werden. Die ersten Ziele einer Marserkundung sollten ohnehin andere sein. Daher bin ich dankbar, dass der großartige Astro-YouTuber Dreksler Astral mit der Space Engine versucht zu zeigen, wie so eine Besteigung aussehen würde.