Außerirdische Archives - PewPewPew - PewPewPew

“Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying.” ― Arthur C. Clarke

Es ist die Frage aller Fragen, die unsere Existenz im Kern trifft: Sind wir allein im Universum? In Zeiten, in denen Religion vielleicht noch die Welt, aber nicht mehr das Universum erklären kann, brauchen wir Wissenschaftler, die uns die Sache erklären. Das Christentum endet spätestens am Mond.

Die Wissenschaft weiß seit den Erkenntnissen durch das Kepler-Teleskop und der Anzahl an gefundenen Exoplaneten, dass es höchstwahrscheinlich ist, dass die meisten Sonnen mindestens einen Planeten, wenn nicht sogar mehr, in ihrem Orbit zählen dürfen. Dazu wahrscheinlich viele sogar in ihrer habitablen Zone. Ist das Leben also weitläufig im Universum oder sind wir doch selten?

Angesichts der jüngsten Erkenntnisse zu möglichem Leben in den höheren Sphären der Venus und den Vermutungen zu ehemaligem Leben auf dem Mars, dazu die möglichen Gegebenheiten auf den Jupiter- und Saturnmonden, drückt sich das Bild auf, dass das Leben selbst in unserem eigenen Sonnensystem vielleicht gar nicht einzigartig ist. Auf unserem Planeten entsprang das Leben schnell als sich Möglichkeiten dazu ergaben und Wasser ist im Universum nicht selten. Hinzu kommt, dass wir meist mit unseren engen Blick auf mögliches Leben im Universum blicken, welches extrem vielfältige Ursprüngen haben können, fernab Kohlenstoffbasiertem Leben.

Die Drake-Gleichung schafft Abhilfe. US-Forscher Frank Drake entwarf vor vielen Jahren eine Gleichung, die anhand verschiedener Faktoren errechnen sollte, wie viele intelligente Zivilisationen in einer Galaxie existieren. Viele der Faktoren sind schwammig und eng gefasste, es gibt positive wie negative, d.h. optimistische bis pessismistische Einschätzungen und selbst diese stützen sich meist nur auf educated guesses, aber grundlegend ist es ein starting point, um über diese Möglichkeit zu reden.

Lex Fridman ist AI-Forscher am MIT, hat jedoch neuerdings Gefallen am Podcasten gefunden und ist befeuert durch einige Auftritte bei Joe Rogan inzwischen recht erfolgreich damit geworden. Das dürfte ihn freuen, denn wenn man auf Twitter einigen Kolleg*innen zu seiner Forschung Glauben schenkt, ist er methodisch und ethisch höchst angreifbar und durch seine persönliche Nähe zu Figuren wie Elon Musk bei der Erforschung von AI-Vehikeln kompromittiert.

Als Podcastfigur finde ich ihn allerdings interessant. Er ist genau der Typ, den Rogan in seinen Podcasts mag. Ein schlauer Fachmann, der aber bereit ist, mit Rogan über die großen Fragen des Lebens und Eventualitäten zu spekulieren. So ein bisschen Ancient Aliens für Leute mit Abitur.

“I’m sure the universe is full of intelligent life. It’s just been too intelligent far away to come here.” ― Arthur C. Clarke (Anm. d. Red.)

So muss auch sein neues Video gesehen werden, in dem er – als AI-Forscher – seine eigenen Einschätzungen der Drake-Gleichung beifügt. Das Video finde ich trotzdem am Ende interessant, weil es noch einmal neueste Zahlen miteinbezieht und dieses für mich bereits vertraute Thema um eine aktuelle Einschätzung erweitert. Die Erkenntnis, dass es wahrscheinlich nur ein paar intelligente Zivilisationen pro Galaxie, wenn überhaupt gibt, ist ziemlich deprimierend. Damit beantwortet das Video aber auch in gewisser Weise Clarkes ikonisches Statement um eine bittere Realität: Es ist höchst wahrscheinlich, dass wir nicht alleine im Universum sind und das Leben sogar recht vielfältig ist, Abermillionen von intelligenten Spezies aber so weit voneinander entfernt sind, sodass niemals direkter Kontakt hergestellt werden kann. “No Man is an Island”, John Donne? Wahrscheinlich doch.

Proximity ist der erste Spielfilm von Eric Demeusy, einem Visual Effect Artist, der bei namnhaften Produktionen wie Stranger Things, Game of Thrones und Pacific Rim mitgearbeitet hat. Demeusy drehte mehrere Scifi-Shorts, u.a. über einen gestrandeten Androiden namens 3113 oder Video, der wohl die Vorlage für Proximity klingt.

In dem Film wird nämlich, ähnlich wie im Kurzfilm, ein junger NASA-Wissenschaftler Zeuges eines Meteroiteneinschlags. Dabei bleibt es jedoch nicht: Bei dem Meteorit handelt es sich um ein Ufo, dessen Insassen ihn entführen. Ohne Beweise für seine Geschichte versucht er sich glaubhaft in der Öffentlichkeit zu präsentieren, doch während ihm die Öffentlichkeit wenig Gehör schenkt, entwickeln Männer in schwarzen Anzügen plötzlich großes Interesse für ihn.

Ein ziemlich starker Trailer für eine so augenscheinlich kleine Produktion. Nicht falsch verstehen: Das muss niemanden zurückhalten. Ein kompetenter Regisseur, oft mit einem Background in VFX, kann einiges aus einem guten Drehbuch und fähigen Schauspieler holen. Das ist eine alte Geschichte, die sich von James Cameron bis Gareth Edwards immer wieder bewahrheitet. Aber gerade im Bereich der Science Fiction gab es schon immer unglaublich vielen Schrott, von VHS bis VOD. Da kann eine solche Vorschau schon mal überraschen und hoffen lassen.

Proximity erscheint am 15. Mai als digitaler Release.

UFOs auf dem Mond gefilmt

06 Apr, 2020 · Sascha · Alles sonst so · Comments

Jemand will ein paar UFOs in der Mondumlaufbahn gefilmt haben. Die Teile fliegen da gerade über den Endymion-Mondkrater und der hat einen Radius von 122km, womit die Teile dutzende Kilometer lang wären und ~50km pro Sekunde fliegen. Irre Technik, die die Aliens da haben. Wir übrigens auch. Aber bevor ich jetzt Fake schreie, warte ich trotz einiger Grafikfehler und dem schlecht ausgesuchten Sound mal ab. Eine Alieninvasion wäre immerhin ein passendes Staffelfinale für 2020. Wo ein Wille ist, ist ein Weg!

J. Allen Hynek war ein amerikanischer Astronom, der für die US Air Force an verschiedenen “Projekten” über UFOs forschte. Zunächst war Hynek ein großer Skeptiker, der später jedoch auf Grund von vielen Zeugenaussagen von u.a. Militärpersonal und anderen glaubwürdigen Personen wie Piloten mit der offiziellen Haltung der Air Force, dass es keine Außerirdischen gibt, haderte. Hynek forschte zusammen mit dem Franzosen Jacques Vallée, zusammen sind sie für die berühmten Close Encounters Klassifizierungen verantwortlich.

Bereits einmal zuvor wurde die Arbeit der beiden Forscher von Hollywood adaptiert. Bob Balaban und François Truffaut mögen in Spielbergs Close Encounters of the Third Kind Charaktere mit anderen Namen spielen, doch das Duo ist zweifellos nach Aussehen und Fähigkeiten Hynek und Vallée nachempfunden. Nun adaptiert der History Channel das dritte und letzte Projekt namens Blue Book, über das sich seit Jahrzehnten Verschwörungstheorien finden lassen. Bereits im Trailer trifft Hynek, gespielt vom großartigen Aiden Gillen, auf einen Außerirdischen – die Serie nimmt sich also einige … nennen wir es kreative Freiheiten.

Sieht sehr interessant und spannend aus, dazu kompetent gemacht und als großer Fan von dem ganzen Alienkram und Spielbergs Taken scheint das wie für mich gemacht. Freue mich auf den Serienstart im Winter.

Ein neues Modell hat das Fermi Paradox “gelöst”:

One can answer [the Fermi Paradox] by saying intelligence is very rare, but then it needs to be tremendously rare. Another possibility is that intelligence doesn’t last very long, but it is enough that one civilization survives for it to become visible. Attempts at explaining it by having all intelligences acting in the same way (staying quiet, avoiding contact with us, transcending) fail since they require every individual belonging to every society in every civilization to behave in the same way, the strongest sociological claim ever. Claiming long-range settlement or communication are impossible requires assuming a surprisingly low technology ceiling. Whatever the answer is, it more or less has to be strange.”

Sprich: Die Menschheit ist wahrscheinlich die einzige intelligente Spezies in der Milchstraße. Das macht unsere Existenz noch ein Stück mehr besonders und die Eroberung anderer Himmelskörper in unseren Sonnensystem ist noch dringlicher geworden, sodass wir ein Extinction Level Event überstehen können. Ernüchternd, aber auch auch ermutigend. Niemand wird uns helfen, also müssen wir unsere Probleme selbst bewältigen. Auf Hilfe von außen ist kein Verlass.

In the end, the team’s conclusions do not mean that humanity is alone in the Universe, or that the odds of finding evidence of extra-terrestrial civilizations (both past and present) is unlikely. Instead, it simply means that we can say with greater confidence – based on what we know – that humanity is most likely the only intelligent species in the Milky Way Galaxy at present.

And of course, this all comes down to the uncertainties we currently have to contend with when it comes to SETI and the Drake Equation. In that respect, the study conducted by Sanberg, Drexler and Ord is an indication that much more needs to be learned before we can attempt to determine just how likely ETI is out there.

Professor Antonio Paris hat im Journal of the Washington Academy of Sciences ein Paper veröffentlicht, in dem er den Ursprung des legendären “Wow!”-Signals in einer Wasserstoffwolke im Sonnensystem sieht. Fascinating stuff. Ich bin auf der einen Seite sehr erfreut, dass die Wissenschaft dem Phänomen auf die Schliche gekommen ist. Andererseits ist es natürlich auch ein bisschen traurig, denn das “Wow!”-Signal hatte für SETI-Freunde wie mich immer eine große Bedeutung gehabt. Anyway, das ganze Paper ist auch für Laien recht gut nachvollziehbar und sehr lesenswert.

In 2016, the Center for Planetary Science proposed a hypothesis arguing a comet and/or its hydrogen cloud were a strong candidate for the source of the “Wow!” Signal. From 27 November 2016 to 24 February 2017, the Center for Planetary Science conducted 200 observations in the radio spectrum to validate the hypothesis. The investigation discovered that comet 266/P Christensen emitted a radio signal at 1420.25 MHz. All radio emissions detected were within 1° (60 arcminutes) of the known celestial coordinates of the comet as it transited the neighborhood of the “Wow!” Signal. During observations of the comet, a series of experiments determined that known celestial sources at 1420 MHz (i.e., pulsars and/or active galactic nuclei) were not within 15° of comet 266/P Christensen. To dismiss the source of the signal as emission from comet 266/P Christensen, the position of the 10-meter radio telescope was moved 1° (60 arcminutes) away from comet 266/P Christensen. During this experiment, the 1420.25 MHz signal disappeared. When the radio telescope was repositioned back to comet 266/P Christensen, a radio signal at 1420.25 MHz reappeared. Furthermore, to determine if comets other than comet 266/P Christensen emit a radio signal at 1420 MHz, we observed three comets that were selected randomly from the JPL Small Bodies database: P/2013 EW90 (Tenagra), P/2016 J1-A (PANSTARRS), and 237P/LINEAR. During observations of these comets, we detected a radio signal at 1420 MHz. The results of this investigation, therefore, conclude that cometary spectra are detectable at 1420 MHz and, more importantly, that the 1977 “Wow!” Signal was a natural phenomenon from a Solar System body.

Arrival ist mein Film des Jahres. Ein Film über die Komplexität von Kommunikation und die Hürden in uns und in dem Zusammenleben mit anderen, die wir für ein bessere Zukunft überkommen müssen. Passt aktuell wie die Faust aufs Auge. Da ich selbst Linguistik studiert habe, war die Darstellung der Professorin als Heldin ein absolutes Highlight. Aber auch ihre Überlegungen zur Didaktik, wie man den Aliens jetzt am besten Englisch beibringt, waren schlüssig und toll. In Ted Chiangs Kurzgeschichte ist das ein wenig detaillierter dargestellt, aber für einen Blockbuster und Oscarkandidaten war die kompetente Darstellung des Sujets in Arrival bereits das höchste der Gefühle.

Ich bin nicht der einzige, der derart begeistert von den Wissenschaftsaspekten von Arrival war, es gibt jede Menge Artikel und Videos zum Thema, die ich hier mal zusammenfassen möchte. (weiterlesen…)

SciFi Short Collection VIII

14 Nov, 2014 · Sascha · Film · Comments

Interstellar kam, spaltete die Geister und hinterlässt nach einer Woche voller Diskussionen um Wurmlöcher eine neue Science-Fiction Dürre. Diese wird nun mit der neuen Ausgabe der SciFi Short Collection gefüllt!

9 Minutes

9 Minutes gefällt mir am besten aus der Reihe dieser Kurzfilme, vor allem weil er sich wie ein moderner Begleitfilm zu Close Encounters anfühlt. Ein einsames Haus in der Landschaft, zwei Bewohner und dunkle, geheimnisvolle Wolken. Dazu vollbringt es der Film es eine bedrohliche Atmosphäre ohne Special Effects oder laute Geräusche zu schaffen und der Geschichte ein wenig Raum zum Atmen zu geben. Doch dann geschieht natürlich das Unheil – oder doch nicht? Die Lichter sind so schnell vergangen wie sie kamen. Die Uhr ist aber um 9 Minuten vorgesprungen. Und ein Video befindet sich auf dem Handy… Ihr versteht schon.

Sehr cool gemacht, hübsch gefilmt; die letzte Einstellung finde ich etwas goofy, das hätte der Film nicht gebraucht. Insgesamt aber äußerst cool.

Mis-drop

Was tun, wenn man die Geschichte eines Space Marines 300 Jahre in der Zukunft erzählen will, die die Ausmaße von Aliens oder Edge of Tomorrow annimmt, aber man nicht rund 100 Millionen rumliegen hat? Man dreht die Kamera um und filmt den Soldaten statt der Schlacht. Nettes Interface, schicke Figuren, kompetente Schauspieler und gute Dialoge. (weiterlesen…)