Das “Gerard Butler rettet X” Cinematic Universe erhält einen neuen Eintrag im Weltuntergangsblockbuster Greenland. Erst drei Mal den Präsidenten, dann das Klima Geostorm und nun die Erde? Nein, der Film von Buried-Autor Chris Sparling schlägt kleinere Töne an. Butler spielt einen Familienvater, der nach einer Fehleinschätzung durch die NASA seine Familie vor einem vernichtenden Kometeneinschlag auf der Erde retten muss. Angeblich bunkern sich die Superreichen in Grönland ein, daher der Titel des Films und das Ziel des Familie.
Deep Impact, Armageddon, selbst dieser eine TV-Film, der immer auf ProSieben lief und von Pandemie bis Supervulkan (und eben auch einen ELE-Einschlag in Berlin) alle Untergangsszenarien zeigte – ich stehe auf den Kram, solange der Ansatz halbwegs seriös ist. Dass ein interstellar Komet zu spät entdeckt wird oder zu schnell für eine Michael Bay Session ist, lernten wir schmerzlich durch das kurze Intermezzo mit Oumuamua vor ein paar Jahren. Und Kometen können wie im Film durchaus Fragmente mit sich schleppen oder auf ihrem Weg zur Sonne aufbrechen, insofern also ein halbwegs realistisches Szenario.
Mir gefällt besonders der Aufbau des Trailers, dessen Ansatz allzu real erlebar wurde in den letzten Wochen. Die meisten Menschen nehmen selten abstrakte Gefahren für ihr Leben ernst, gleichzeitig ist das Interesse für Nachrichten erschwindend gering. Bei einem Zwischenfall aber wird dann die dünne Decke der Zivilisation offenbart, das Privileg dieser Ignoranz spürbar. Ich erwarte vom Regisseur hinter Angel Has Fallen jetzt kein Meisterwerk, aber das sieht doch nicht verkehrt aus, ist zeitgeistig und dazu gibt es coole Effekte. Was will man mehr? Ja, vielleicht einen zügigen Kinostart. Da müssen wir uns wohl aber gedulden, der angesetzte Termin im Juni wird wohl leider nicht haltbar sein.
20 Jun, 2019 · Sascha · Politik,Wissenschaft · Comments
Für Kenner ist es wohl keine Neuigkeit, dass der zukünftige Ressourcenabbau im Sonnensystem zu neuen Konflikten zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaftsmächten führen wird, trotzdem stellt dieses Video-Essay eine schöne Zusammenfassung vom New Yorker zu den bestehenden und bald notwendigen Gesetzen des neuen Goldrauschs dar.
05 Nov, 2017 · Sascha · Wissenschaft · Comments
Das Szenario erinnert an Arthur C. Clarkes Klassiker Rendezvous with Rama: Ein interstellarer Besucher rast mit hoher Geschwindigkeit in unser Sonnensystem und schrammt an der Sonne vorbei, die den schnellen Körper nicht in ihr Orbit fangen kann. Nun ist A/2017 U1 leider kein immenses Raumschiff einer womöglich ausgestorbenen außerirdischen Rasse, sondern nur ein Asteroid – aber eben der erste von Menschen registrierte Besucher, der uns von einem anderen Sonnensystem erreicht. Der Besuch ist kurz. A/2017 U1 ist bereits wieder auf dem Weg hinaus in die unendlichen Weiten und dabei dreifach so schnell wie die New Horizons Sonde der NASA.
Now it’s moving away at about 25 miles per second, he said, and will exit the solar system at about 16 miles per second. That is faster than the current velocity of the Voyager 1 spacecraft, which became the first spacecraft from Earth to enter interstellar space in August 2012. Scientists around the world are watching its journey, hoping to glean as much information as they can before it gets too far away.
“We are just scrambling right now to secure big telescope time, prepare our observations and download the data,” said Karen Meech, an astronomer at the University of Hawaii Institute for Astronomy. Because the object came from outside our solar system, it may be made up of completely different material than the asteroids and comets that we have studied. She and other astronomers think that in the next few weeks they will have more insight into the composition and size of A/2017 U1, and in time, where exactly it came from. via NYT
Nebenbei hat sich auch der Tod von Laika, dem ersten irdischen Lebewesen im Weltall, zum 60. Mal gejährt. Der New Yorker hat dem traurigen Tod der Pionierin ein Profil gewidmet.
01 Apr, 2012 · Sascha · Wissenschaft · Comments
“Die meisten Menschen sehen da am Himmel nur einen schönen Schweif und wünschen sich etwas. Der Einweihte weiß: Dort draußen lauert das Unheil.”
They can be mean and nasty, and they can mess up our planet big time.
They are near-Earth objects, dubbed NEOs, celestial flotsam such as asteroids or comets that can, and have, scored direct hits on our humble home planet.
A new international consortium has been launched to address the impact threat to Earth, but, more pointedly, to organize, prepare and implement mitigation measures.
Called NEOShield, the European Commission is providing a significant amount of euros to support the initiative. The undertaking consists of research institutes, universities and industrial partners in Germany, France, the United Kingdom and Spain, as well as in the U.S. and Russia. via Space.com
Ich muss in Gesprächen leider immer wieder zugeben, dass ich aus Lars von Triers Filmographie bisher nur Antichrist gesehen habe. Obwohl ich den verdammt gut fand, hat mich bisher noch nichts dazu bewegt, tiefer in das Werk des Regisseurs einzutauchen. Mit seinem neuen Werk “Melancholia” wird sich das wohl ändern, denn das Sci-Fi Konzept spricht mich sehr an und wer kann sich denn ernsthaft einer nackten Kirsten Dunst entziehen? Mit Melancholia wird von Trier die Apokalypsenpornos von Emmerich auf den Kopf drehen und mit dem Ende beginnen: die Erde wird von Planet X, oder auch der Legende nach “Nibiru“, einem Planeten, der sich auf einer Bahn quer durch unser Sonnensystem bewegt, “verschluckt”. Dann geht er dem menschlichen Drama auf den Grund, denn es is nicht wichtig was passiert, sondern wie:
In ‘Melancholia’ I start with the end. Because what is interesting is not what happens but how it happens! So we begin by seeing the world being crushed, then we can tell the story afterwards… In this way you don’t have to sit and form theories about what will happen, but can delve down into some other levels and become interested in the pictures and the universe – that’s what I imagine. (via)
Interessant finde ich auch den neuerlichen Trend von profilierten Regisseuren, sich in das Sci-Fi-Genre vorwagen: So hat neben von Trier auch Terrence Malicks neuer Film “Tree of Life” große astrophilosophische Anteile und Alfonso Cuarons neuer Film Gravity spielt im Weltall, dessen erster Shot ungeschnitten und ganze 20 Minuten lang werden soll. Ein Trend, der mich als Fan des Genres natürlich sehr erfreut.
As you can see in the trailer, Melancholia, [which is the name of] the planet, is kind of ten times bigger than the Earth, and I liked the idea of being ‘swallowed’ by Melancholia. I thought that was quite nice. And then I read today that that’s actually one of the virtues of romanticism – willingly being purified by dying. In fact, the film contains maybe more of the original idea of romanticism. I’m just saying that a lot of films today, their interpretation of romanticism is… quite boring, I think. (via)
Vor wenigen Tagen wurde gemeldet, dass Keira Knightley und Steve Carrell zusammen in “Seeking a Friend for the End of the World” spielen werden. Die Story ist ein interessanter Spin auf die Apokalypsenpornos von Roland Emmerich: Carrells Charakter sitzt gerade mit seiner Frau im Auto, als über Radio gemeldet wird, dass die letzte Chance der Menschheit auf ein Überleben gescheitert ist. Ein Komet, der auf Kollisionskurs mit der Erde ist, wurde gerade mit Raketen beschossen – ohne Erfolg. Das war die letzte Hoffnung. Jetzt ist alles aus. Seine Frau flippt aus und lässt ihn alleine sitzen. Doch wie das Schicksal so will, ist das vielleicht noch nicht das Ende, also, liebestechnisch gesehen.
Das Konzept kam mir ein wenig bekannt vor und ich musste ein wenig googlen und dann fand ich ihn endlich wieder. Einer meiner absoluten Lieblingskurzfilme aller Zeiten, Forver’s Not So Long, handelt eben genau wie Carrells neuer Film mit der Frage: Willst du den Rest meines Lebens mit mir verbringen?