Ich wusste nicht, dass Max Richters “On The Nature of Daylight” ein offizielles Musikvideo hat; beziehungsweise bin ich bisher davon ausgegangen, dass es sich inoffiziell zumindest um Arrival handelt (höhö). Elisabeth Moss spielt aber mit und ihr Gesicht wurde ja zum Leidesausdruck quasi geboren. Passt also zum Track, aber auch irgendwie nur zur Hälfte. Natürlich gibt es kaum einen besseren Heulsoundtrack für persönliche Niederlagen oder Zusammenbrüche, aber – und vielleicht ist das auch Denis Villeneuve zu verdanken – verbinde ich mit Richters Werk auch Hoffnung und … Tageslicht in dunklen Zeiten. Ich bleibe bei Arrival.
Der tolle YouTube-Kanal The Director’s Cut schneidet Interviewsegmente von Regisseuren über ihre Filme und lässt nette Video-Essays entstehen, in denen nicht irgendein gesichtsloser Typ erst mal eine Minute lang seine Philosophie erklären muss, bevor er auf die Kommentare des letzten Videos eingeht. Irgendwie sind gute Video-Essayisten selten geworden. Vielleicht waren sie das schon immer und es kamen nur so viele schlechte in den letzten Jahren hinzu. Jedenfalls ist das eine tolle Zusammenstellung, Villeneuve kommt unglaublich klug rüber, Arrival beeindruckt jetzt mich noch mehr und Dune kann nicht schnell genug kommen.
Ganz neu ist die Idee nicht, Kees van Dijkhuizen hat das mal vor ein paar Jahren zum Beispiel mit Derek Cianfrance probiert (Wo ist der überhaupt abgeblieben?). The Director’s Cut hat dazu noch Tarantino über Inglourious Basterds oder PTA über The Master anzubieten.
Aufgenommen mit Louisa Fuller, Natalia Bonner, John Metcalfe, Philip Sheppard und Chris Worsey, zum Re-Release von Richters The Blue Notebooks, zu dem Filmverliebt eine tolle Review hat.
02 Mar, 2017 · Sascha · Featured,Film,Wissenschaft · Comments
Arrival ist mein Film des Jahres. Ein Film über die Komplexität von Kommunikation und die Hürden in uns und in dem Zusammenleben mit anderen, die wir für ein bessere Zukunft überkommen müssen. Passt aktuell wie die Faust aufs Auge. Da ich selbst Linguistik studiert habe, war die Darstellung der Professorin als Heldin ein absolutes Highlight. Aber auch ihre Überlegungen zur Didaktik, wie man den Aliens jetzt am besten Englisch beibringt, waren schlüssig und toll. In Ted Chiangs Kurzgeschichte ist das ein wenig detaillierter dargestellt, aber für einen Blockbuster und Oscarkandidaten war die kompetente Darstellung des Sujets in Arrival bereits das höchste der Gefühle.
Ich bin nicht der einzige, der derart begeistert von den Wissenschaftsaspekten von Arrival war, es gibt jede Menge Artikel und Videos zum Thema, die ich hier mal zusammenfassen möchte. (weiterlesen…)
Zum Start der Heimkinoversion von Denis Villeneuves Arrival fährt man die großen Geschütze auf. Klar, es ist und bleibt Werbung – aber wer sagt, dass Werbung nicht auch cool sein kann? In diesem kleinen Clip, den ihr am besten mit eurem VR-Set oder wie ich auf dem Smartphone anschaut, ermöglicht es euch, den Schacht im Raumschiff hochzufahren und mit den Heptapoden selbst in Kontakt zu treten. Das Theater ist zwar relativ kurz, aber ich mag die Idee. Wenn man an solchen Sachen ein bisschen länger und öfter arbeiten würde, wäre das echt eine feine Sache.
Zum Heimkinostart von Arrival in den USA verkauft Mondo morgen diesen großartigen Print (24″x36″, 12-color screenprint) von Kevin Tong in zwei unterschiedlichen Versionen, die sich leider kaum voneinander unterscheiden. Wahrscheinlich wäre das Poster mit einem detailreicheren Ausschnitt der Szene in einem horizontalen Design effektiver, aber mir gefällt das Spiel mit dem Whitespace enorm und Villeneuve selbst beginnt und endet den Film ja mit diesen Kameraschwenks, von denen ich so schwärmte. Mir gefällt das Konzept insgesamt super, Louise geht zu den Aliens und trifft ihre Tochter – dabei ist die Variant Edition aber ein Stück besser, da hier in den Herbstfarben die schmerzliche Realisation stärker betont wird. Ja, ich leide gerne. Was ich eigentlich sagen will: Ey, Mondo!
Mein Gastauftritt bei den Freunden vom Longtake Podcast ist nun schon ein Weilchen her, aber da Arrival mir so gut gefiel und ich ihn nun insgesamt bisher vier Mal im Kino gesehen habe (und jedes Mal am Ende die Tränen flossen), muss die Besprechung natürlich, wenn auch nachträglich, auch noch im Blog verlinkt werden. Zusammen mit Johannes (@joukoda) und Lucas B. (@Kinomensch) wurde das wie immer ein sehr interessantes Gespräch über Linguistik, Politik, Trump, Katzen, Tränen und natürlich das Kino selbst.
Diese Woche befreien wir unsere Hörer von ihrer linearen Denkweise, wenn wir zusammen mit Gast Sascha Brittner unsere Meinungen zu Denis Villeneuves ‚Arrival‘ kommunizieren. Verknüpft eure Neuronen neu und dreht euch mit uns im Kreis, bis alles ganz viel Sinn ergibt.
Für Feedback oder Fragen schreibt ihr den Leuten bitte eine Mail an feedback@longtake.de oder ihr folgt @longtakede direkt auf Twitter.
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Begrüßung + Hallo Sascha! + neues Format + iTunes Rezension
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Filmdiskussion: Arrival
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Spoilertalk: Arrival
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Fazit: Arrival
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Verabschiedung + Filme der nächsten Woche + Social Media