09 Apr, 2020 · Sascha · Fernsehen
The Clone Wars war immer ein Mosaik aus kleinen Geschichten. Von weitem betrachtet bilden sie trotz ihrer losen Verbindungen eine epische Erzählung der Klonkriege aus Star Wars. Das hatten die Filme verpasst.
Die Konstanten der Serie waren Obi-Wan Kenobi, Anakin Skywalker und Ahsoka Tano, auch wenn diese durchaus auch mal eine Pause einlegten, während sich die Serie in mehreren Episoden, verbunden zu sogenannten Arcs, gerne auch anderen Jedi, Padmé oder kriminellen Gruppierungen widmete.
Das nun nachgeschobene Ende der vor 5 Jahren eigentlich abgesetzten Serie in Form von zwölf Episoden, die wöchentlich auf Disney+ veröffentlicht werden, war für viele Fans Balsam für die Seele. Durch Star Wars: Rebels, einen Roman mit Ahsoka, die veröffentlichten Storyboards und Pre-Vis über StarWars.com und ja auch Revenge of the Sith wissen wir natürlich, wo die Figuren schlussendlich landen und wie ihre Geschichten enden. Schlussendlich war nur die Abfolge der Ereignisse unbekannt.
Daher war der Trailer für Staffel 7 so verheißungsvoll. Zu sehen sind nicht nur die coolen Bad Batch Klonkrieger, sondern auch der langerwartete Siege of Mandalore, während dem Darth Maul entthront und Ahsoka die Order 66 erlebt. Bisher ist davon jedoch recht wenig zu sehen. Aus einer finanziellen Sicht war es klar, dass die ohnehin fast fertig produzierten Bad Batch Folgen günstig vollendet werden würden. Dass Serienschöpfer Dave Filoni seine Hauptfigur in den Mittelpunkt stellen würde, kommt auch wenig überraschend. Insbesondere wenn man die Bedeutung betrachtet, die ihm und der Figur bei der Forterzählung von Star Wars beigemessen wird.
Für einen befriedigenden Abschluss mit dem Siege of Mandalore musste die Rückkehr Ahsokas aufgebaut werden. Somit muss ihr Leben nach dem Verlassen des Jedi-Ordens kurz beleuchtet werden. Das führt aktuell zu dem Gefühl, dass eine gesamte Staffel in wenige Folgen gepresst werden muss. An und für sich schon ein sehr schwieriges Unterfangen. Da die Serie aber auf ein Finale zusteuert und wohl auch in Revenge of the Sith überschwappen wird, was eine unglaublich spannende Idee darstellt, muss nun Stoff von sechs Staffeln in die vier Finalfolgen gestopft werden.
Daher ist es äußerst frustrierend, dass Ahsokas Abstecher in die kriminelle Unterwelt mit ihren neuen Freundinnen aktuell soviel Zeit verschlingt und wie in der vergangenen Folge zum Beispiel damit endet, dass die Figuren wieder genau dort landen, wo sie anfingen und nichts Neues dabei lernten. Immerhin kündigen sich mit den Mandalorianern nun endlich Querverbindungen an, aber die Aufteilung in drei Mal vier Folgen erscheint mir als großer Fehler. Maul, Mandos, Gehirnchips, Order 66, Rex und seine Truppe – unglaublich viel Stoff für die letzten vier Folgen.
The Clone Wars startete mit einem miserablen Film. Ich erinnere mich noch genau an meine immense Enttäuschung: Ein neuer Star Wars Film im Kino — und mir fielen die Augen zu. Die Serie weitete sich aus, wurde besser, die Animation anschaubar. Schlussendlich entstand eine ganz spannende und neue Phase in der Star Wars Zeitrechnung. Viele Teenager und junge Erwachsene verbinden mit Star Wars vor allem diese Serie, die sie das Franchise lieben lernte. Grafisch ist das Niveau immer noch besser als Rebels und erzählerisch sicherlich auch kompetenter sowie anspruchsvoller als das fürchterliche Resistance. Aber bislang bleibt der langersehnte Abschluss bestenfalls unterhaltend, realistisch betrachtet aber eher belanglos. The Clone Wars startete mit einem Film und vielleicht hätte es auch die epischen Ausmaße eines Films gebraucht, um die Geschichte gebührend zu Ende zu erzählen.