Die bewusste Verwirrung um coolen Trailer zum CLOSE ENCOUNTERS Re-Release nervt extrem - PewPewPew

Ach, Internet. Es war mal wieder ein Tag ohne große Nachrichten. Marvel hatte keine Trailer zu verkünden und selbst aus einer weit, weit entfernten Galaxie drangen keine neuen Informationen zu uns durch. Schade. Wie generiert man also Klicks, um die Miete zu bezahlen? Man zieht sich etwas aus den Fingern und spekuliert selbst bei der klarsten Sachlage überhaupt. Mit einem Fragezeichen im Titel lässt sich schließlich alles rechtfertigen.

So geschehen nachdem ein Trailer zur Rückkehr von Close Encounters in die Kinos zum 40. Jubiläum des Films im Internet auftauchte. Das Video hatte den Titel “This Means Something”, nach dem bekannten Zitat von Richard Dreyfuss’ Figur Roy. Was dies jedoch eigentlich bedeutete, war eigentlich klar.

Ich sah das Video bereits vor den vielen Artikel, wie zum Beispiel diesem Beitrag von Slashfilm, in dem munter über ein Sequel geschrieben wird. Immerhin kann man basierend auf der Idee von Night Skies sogar Bilder von Rick Baker einbauen und einige hundert Wörter posten. Google wird sich freuen!

Die Seite war sicherlich nicht alleine. Basierend auf dem “mysteriösen” Video kann man gut und gerne über Remakes (und dann natürlich eventuell direkt ein Hot Take zum Remake-Wahn Hollywoods einstreuen), Prequels oder Sequels spekulieren. “Würde es Sinn machen, wenn Roy nach all den Jahren zurückkehrt?” Blabla, alles dummer Quatsch, der sich auf das kleine Wörtchen “still” (engl. “noch”) im Titel der eingeblendeten Webseite am Ende des Videos stützt. Auf der Seite erkennt man schnell, dass sich die versprochenen “UFO-Updates” auf Heimkinoveröffentlichungen beschränken und es sich um kein cooles Viral-ARG handelt, das ein Sequel ankündigt. Das ist alles sehr schade, denn natürlich wird eher über den Sinn oder Unsinn von Remakes/Sequels gestritten als dass die mit modernen Grafiken wiederaufgelegte Szene aus dem Flugkontrollzentrum erwähnt wird.

Close Encounters hat einen festen Platz in meinem Herzen. Ich liebe Spielbergs Film über ein sanftmütiges Treffen von Menschen und Aliens über Sprache, Barrieren, Sprachbarrieren und das was uns vereint. Die Einstellung, als Barry in der Tür steht und die Aliens ihn entführen, ist meine erste Filmerinnerung überhaupt. Ich freue mich überaus auf die 4K-Heimkinoversion sowie eine kurze Rückkehr ins Kinos, aber ärgere mich über die dummen Mechanismen des modernen Filmjournalismus, deren Finanzierungsquellen solche Irreführungen scheinbar notwendig machen.