21 Jun, 2017 · Sascha · Film
THR berichtet, dass Phil Lord und Christopher Miller nicht mehr länger die Regisseure von Disneys Han Solo Standalone-Films sind.
Holy shit.
Das Statement von Lucasfilm beinhaltet folgende zwei Statements von Produzentin Kathleen Kenney und den Regisseuren, die kreative Differenzen als Grund für ihre schwierige Entscheidung erwähnen.
Kennedy: Phil Lord and Christopher Miller are talented filmmakers who have assembled an incredible cast and crew, but it’s become clear that we had different creative visions on this film, and we’ve decided to part ways. A new director will be announced soon.
Lord & Miller: Unfortunately, our vision and process weren’t aligned with our partners on this project. We normally aren’t fans of the phrase ‘creative differences’ but for once this cliché is true. We are really proud of the amazing and world-class work of our cast and crew.
Ich muss gestehen, da bin ich erst einmal recht sprachlos. Wer den Blog seit längerer Zeit verfolgt, weiß dass ich sicherlich bezüglich meiner Meinung in Sachen Star Wars nichts zurückhalte und eigentlich immer ausführlich und lange diskutieren will.
Das hier ist anders. Hier kann ich einfach nur noch mit dem Kopf schütteln. Ich meine, das sind die Leute, die dem unsäglich klingenden 21 Jump Street Film Charme und Leben eingehaucht haben und dann sogar noch ein Sequel gedreht haben, das lustiger als der erste Vorgänger ist. Gute Comedy-Sequels existieren quasi nicht. Und die Jungs machen es mit fucking Jump Street. Lord und Miller haben die kommerziell durchschaubare, kreativ leere Idee eines Lego-Films an sich genommen und einen der besten Animationsfilme aller Zeiten gemacht.
Will sagen: Was zur Hölle kann denn bei einer Han Solo Hintergrundgeschichte so falsch laufen, dass die beiden Wunderkinder das Handtuch schmeißen?
“Hey, macht mal ‘nen Film über Plastikmännchen!”
“Kein Problem.”
“Han Solo soll dies und das machen.”
“Nö!”
Dazu kommt ja, dass der Han Solo Film das so ziemlich risikofreiste Unterfangen ist, das Disney überhaupt vollziehen kann. Es ist Han Solo. Die Leute lieben die Figur, die Geschichte schreibt sich selbst. Da gibt es Lando, Hans erstes Treffen mit Chewie, die Lebensschuld, Han gewinnt den Falken, der Kessel Run als Höhepunkt; dazwischen ein paar Ladies und schnelle Flitzer. Für einen Star Wars Fans, der diese Geschichte bereits mehrfach in anderen Formen adaptiert gesehen hat, klingt das nicht unbedingt nach der spannendsten Geschichte in dem weiten Universum an Star Wars Stories.
Zwischenzeitlich aber funkten komische Nachrichten durch die Twittersphäre. Angeblich wäre Han gar nicht der richtige Name von Han. Bitte was? Trotzdem glaubte ich an Lord und Miller. Aber das ist alles vergebens. Disney hat weder bei Marvel noch bei Star Wars Platz für idiosynkratische Geschichtenerzähler. Das ultimative Ziel ist das zusammenhängende Franchise, in dem kein Platz mehr für kreative Filme existieren zu scheint.
The Force Awakens hatte eine schwierige Produktionsgeschichte, die Probleme von Rogue One sind online fast noch besser dokumentiert als der eigentliche Film. Und jetzt das. Was läuft da bei Lucasfilm eigentlich schief?
Han Solo hat noch drei geplante Drehwochen übrig.
PS: Übrigens traurig, wie nah an der Realität nun meine zwei Aprilscherze sind.