04 Mar, 2017 · Sascha · Film
Zack Prewitts Video-Essay über Hayao Miyazakis Faszination vom Fliegen für Fandor (super Streaming-Service für Indie-Filme und älteres Zeug übrigens) fängt für mich gut die Dichotomie von Miyazakis Träumen perfekt ein. Das Motiv von Fliegern und Menschen, die durch die Lüfte sausen, durchdringt das Werk das japanischen Altmeisters und ist in seiner Schönheit durchaus nachzuvollziehen, aber seine geliebten Wunderwerke der Technik werden eben nicht immer nur für friedliche Zwecke verwendet.
Daher war ich auch etwas enttäuscht von The Wind Rises, ein nahezu perfekter Animationsfilm, der die Sinne berauscht, aber die ultimativen Konsequenzen der Arbeit der Hauptfigur zwar nicht verschweigt, aber auch nicht deutlich genug adressiert. Miyazaki, ganz wie sein Idol Jiro Horikoshi, mag Pazifist sein; den Terror der Flugzeuge jedoch zu verschweigen fand ich moralisch schwierig. Was Miyazaki aber als Mensch eben nicht weniger interessant macht, wie das Video-Essay beweist. (via)
Übrigens ist The Wind Rises wahrscheinlich doch nicht Miyazakis letzter Film. Studio Ghibli hat seine Rückkehr für einen finalen Film angekündigt. Darauf freue ich als Fan der Filme der Produktionsstube sehr, wobei jedoch der beste Studio Ghibli Film gar kein Animations-, sondern ein Dokumentarfilm ist.