Meine Top 20 Poster 2015 - PewPewPew

Meine Top 20 Poster 2015

26 Dec, 2015 · Sascha · Film,Personal

Bei Postern verzichte ich auf eine numerische Auflistung. Take it away.

Vielleicht das beste Poster des Jahres. Diese wunderbar simple Tagline, der Font des Titels, die Spannung; all das mag ich an diesem Poster, das nicht verrät, worum es im Film geht – außer eben menschliche Abgründe und um einen bewaffneten Konflikt. Ganz besonders mag ich, dass die Figur – hier ja eine Amerikanerin im Kampf gegen die Drogenkartelle Mexikos –  mit dem Rücken zum Licht am Ende des Tunnels steht und was dieses Bild impliziert. Auch das Motiv des Tunnels, der in den Untergrund führt, etc. pp. Großartig!

Sehr einfach gehalten und ich habe weder Trailer noch Film gesehen und habe dazu auch keine Ahnung, worum es sich dreht. Aber es ist ein hübscher Poster.

Direkt aus den Siebzigern gibt es dieses Retroposter zu Bone Tomahawk; einem Film, der nach zwei Dritteln guter Western-Unterhaltung eine dramatische Wendung in das Gebiet der Exploitation macht. Toller Film.

Es ist sicherlich schwer, Pixars Inside Out mit einem Bild zusammenzufassen. Doch eigentlich hätte man so ein geniales Poster wie hier für die französischen Zuschauer auch weltweit erwarten dürfen. Aber nein, stattdessen gibt es bunte Punkte um flippige Figuren und eins mit den Hauptfiguren am emotionalen Kontrollzentrum. Letzteres wurde sogar zeitweise im amerikanischen iTunes-Store sehr lieblos der Jahreszeit angepasst. Dann lagen nämlich plötzlich ein paar Laubblätter um die Figuren herum. Dann doch lieber sowas hier.

Die gesamte Marketingkampagne zu den Hunger Games Filmen war von Anfang an fantastisch. Das begann mit der Entscheidung, keine Szenen aus den eigentlichen Spielen des ersten Films in den Trailern zu zeigen, um den Eventcharakter zu betonen, und kulminierte in diesen fantastischen Postern zu früheren Gewinnern der Hungerspiele. Ich liebe diese sehr offensichtlichen Anspielungen bei Braun, die verstörte Seele von Mags und den Druck, den die Gewinnerin der 38. Spiele buchstäblich fühlen muss, nach ihren körperlichen und seelischen Verletzungen noch visuell etwas herrichten zu müssen.

Insurgent ist ein schrecklicher Film, der in seiner zweiten Hälfte völlig bizarre Züge im Rahmen von virtuellen Erkundungen fremder Welten annimmt. Dieses Poster wird dem Film immerhin insofern etwas gerecht.

It Follows gehört zu meinen Lieblingsfilmen des Jahres. Die Poster sind super simpel gehalten und haben so etwas typische Amerikanisches an sich: Ein Auto, ein Junge, ein Mädchen – und Paranoia. Herrlich.

Neat.

Statt Paul Dano oder John Cusack aufs Poster zu klatschen und irgendwie diesen Kontrast des Films zu betonen, geht Love & Mercy einen ganz anderen Weg und versprüht mit Brian Wilsons Gesicht, bunten Farben und einer Welle spürbar good vibrations. Perfekt.

Yes, please!

Ich bin mir nicht wirklich sicher, wieso mir dieses Poster so gut gefällt. Mistress America war schön, aber auch nicht wirklich mehr. Vielleicht liegt es daran, dass körnige Filmaufnahmen von Manhattan immer schick oder die beiden Schwestern hier so zeitlos cool aussehen. Ich weiß es nicht. Trotzdem schön.

Ich habe von Mountains May Depart noch nicht viel gesehen oder gehört, aber das Poster inspiriert definitiv zu weitreichenden Recherchen.

Das Poster zu Queen of Earth von Alex Ross Perry ist so etwas wie die Antithese des modernen Filmposters: Es ist Kunst.

Direkt aus einem Propaganda-Blatt des Rebellenwiderstands entnommen: Black Squadron Leader Poe Dameron. Träumerisch, idealistisch, determiniert. Perfektion.

Besser kann man The End of the Tour wohl nicht zusammenfassen. Zwei unglaublich verkopfte Menschen zeichnen ihre verbalen Sparringkämpfe auf Tonband für die Nachwelt auf.

Tarantino hat halt Geschmack.

Das gleiche gilt übrigens auch für M. Night Shyamalan. Ich weiß nicht, inwiefern er noch beim Marketing ein Mitspracherecht hat, aber während seine Filme mit der Zeit in ihrer Qualität stark schwankten, blieben die Poster für seine Filme immer stark. Schaut mal nach. Da ist kein schlechtes dabei.

Vielleicht ist das einzige Poster zu The Walk zu offensichtlich – aber es ist auch einfach zu naheliegend. Genau wie der Weg zwischen den zwei Türmen selbst hier auf dem Poster naheliegend wird. Natürlich ist Philippe Petits Idee völlig verrückt gewesen, aber wie hier die Eckkanten der Twin Towers förmlich zueinanderführen und einen Weg bilden, ist verdammt clever.

Man müsste mal ein Thinkpiece darüber schreiben, wie sehr heutige Filmposter inzwischen nur noch auf das Gesicht eines Stars setzen. Natürlich ist das eine Folge des Erfolgs von Neil Kellerhouses Design für The Social Network, aber auch eine Konsequenz vom Angebot diverser Streaming-Dienste. Dort sind die Poster klein abgebildet, weshalb kein Platz für Spielereien, Konzepte oder anderen Schnickschnack übrig ist. Da wird der Star draufgeklatscht und fertig. The Martian hat das mit seinem Bring Him Home Poster bereits bewiesen. Dankenswerterweise wurde aber vor dem Kinostart noch ein kleines Trio an Postern veröffentlicht, die ein wenig Abwechslung ins Spiel brachten.

Das orangenfarbene Poster hatte ich von Beginn an in meiner Liste fest drin. Es ist sehr simpel: Seine Obsession, besser Schlagzeug spielen zu können, bringt Andrew näher und näher an den Abgrund. Das zweite Poster mit den ganzen Zitaten gefiel mir auch sehr, aber Alex Matzkeit hat mir noch etwas verraten, weshalb ich es in die Liste aufnehme. Er meinte nämlich, dass die Zitate in seinen Augen Andrew fast schon erdrücken. Darauf kam ich gar nicht. Sehr schön.