4 Jahre PewPewPew - PewPewPew

4 Jahre PewPewPew

02 Jul, 2013 · Sascha · Personal

Bloggeburtstage sind ja immer Anlass für große Gewinnspiele oder selbstverliebte Klopfer auf die eigene Schulter. Oder beides. Bei mir gibt es dieses Mal nichts davon. So ganz kommentarlos wollte ich das Datum aber auch nicht verstreichen lassen und wähle stattdessen Route 3 und plaudere ein bisschen offenherzig über alles hier. Das letzte Jahr war relativ turbulent, immerhin ging es für ein paar Monate in die US of A (Dispatches from Montana #1, #2, Canada, #4, #5, WestCoast, Grand Canyon, Hoover Dam) und damit auch quasi ins internetfreie Land.

Stefan hat dankbarerweise den Blog mit ein paar Posts am Leben gehalten und zwischenzeitlich ging ich mit einem von mir eher lasch kommentierten Beitrag komplett viral, der bis heute rund 60000 Mal angeklickt wurde und sogar auf Spiegel Online landete. Coole Sache, aber uncool, wenn man währenddessen ohne Internet in Montana sitzt und nicht reagieren kann. Dafür gab es aber Natur und viel Produktivität außerhalb der Geekkultur. Das tat mir auch mal gut.

Als ich heimkam stürzte ich in das tiefe Loch der Lethargie und anstatt mich um meine Wissenschaftliche Prüfungsarbeit zu kümmern und wieder meinen Platz daheim einzunehmen, war der Blog für mich ein bisschen zu wichtig. Davon bin ich glücklicherweise wieder runter gekommen, aber man kann schon sagen, dass die zweite Hälfte des Blogjahres im Zeichen der Vernetzung stand. Alex interviewte mich für seine Thesen zur Filmblogosphäre und gleichzeitig startete ich mit Stefan den PewCast, ein leidenschaftliches Langzeitprojekt meinerseits, und lernte viele andere Blogger etwas persönlicher kennen. Der Start des Podcasts war, wie das eben oft so ist, nicht immer geschmeidig, aber ich konnte mir ein bisschen Wissen bezüglich der Produktion angeignen und inzwischen “groovt es wirklich gut” (OT Markus Lanz). Ich hoffe, dass der Podcast noch weiter wächst, inzwischen haben wir schon eine kleine Gemeinde von ein paar hundert Leuten, die mithören. Das ist ziemlich cool, dank an dieser Seite nochmal. Das hätten wir in dieser Form nicht erwartet.

Der Dank gilt auch den zahlreichen Gästen, die mit ihren geistreichen Kommentaren den Podcast stets zu bessern wussten. Das ist nicht immer natürlich, dass sich ein paar Leute abends ein paar Stunden (Vorbereitung, etc.) Zeit nehmen, um mit einem ein bisschen zu quatschen. Ich hoffe, dass wir uns da noch breiter aufstellen können. Sowohl thematisch, als auch was die Gäste angeht. Immerhin war dies ja auch der Sinn der Sache, ein wenig mehr mit anderen Leuten über Filme, Serien, Games, Comics aber eben auch über ihre eigenen Projekte und Blogs zu plaudern.

Die letzten paar Monate verliefen dann relativ entspannt. Im ersten Quartal kam ich so gut wie nie in deutsche Lichtspielhäuser, Reviews gab es noch weniger, aber inzwischen bin ich bei 25 Kinobesuchen für dieses Jahr angelangt und das ist auch okay so. Immerhin muss ich das ja auch bezahlen, mach es nicht beruflich und Pressevorführungen sind geografisch auch ausgeschlossen. Mit meinem Review-Adventskalender hatte ich mich da ein bisschen ausgebrannt, aber ich will auch bald wieder mehr Reviews schreiben. Das ist mal Jahresvorsatz.

Ich hatte ja auch mal ein Redesign angesprochen. Eigentlich bin ich noch soweit mit allem auch 3 Jahre nach dem Launch zufrieden, aber es gibt viele kleine, störende Sachen und überhaupt responsiv könnte es ja auch mal sein und, und, und. Wie es damit aussieht, kann ich momentan leider gar nicht sagen. Dazu steht bald erneut Wichtigeres an. In zwei Monaten habe ich schriftliche Abschlussprüfungen an der Uni und ich weiß noch nicht, wie sich das hier auf den Blog oder die Postfrequenz auswirken wird. Ich befürchte gar nicht. Aber immerhin betreibe ich hier den Blog aus Leidenschaft. Eben hatte ich unter der Dusche gedacht, hey, 4 Jahre, go me. Aber dem ist eigentlich gar nicht so. Es stand immer außer Frage, dass ich hiermit mal aufhöre. Und überhaupt, 4 Jahre einen Blog zu führen ist nicht schwierig, höchstens zeitaufwendig. Und davon habe und werde ich wohl immer genug hierfür haben. Viele andere Leute machen das schon doppelt so lang oder länger. PewPewPew wird es also noch in 10 Jahren geben, wenn hier keiner mehr mitliest.

Ich mache das hier nämlich für mich. Und das ist finde ich sehr wichtig. Man merkt zwar, dass es auch mit der Zeit eine wachsende Leserzahl gibt, aber im Grunde genommen sollte man für sich bloggen. Nicht um groß rauszukommen oder damit reich zu werden. Ich mache es, weil es mir Spaß macht. Ich hoffe, dass es so bleibt. Und ich hoffe, dass man das merkt. Danke fürs Lesen.