04 Jul, 2012 · Sascha · Wissenschaft
Dieses Mal sind sich alle bei CERN sicher: Bei dem neu entdeckten Partikel muss es sich um das seit über 40 Jahren gesuchte Higgs-Boson handeln, das kritisch bei unserer Theorie von der Entstehung des Universums und eigentlich allem sonst ist. Die Sache hat sich wohl gelohnt. Der SPIEGEL berichtet:
Wissenschaftler am europäischen Kernforschungszentrum Cern haben ein neues Elementarteilchen aufgespürt, bei dem es sich nach ihren Angaben um das seit langem gesuchte Higgs-Boson handeln könnte. “Es ist ein vorläufiges, aber ein sehr überzeugendes Ergebnis”, sagte der führende Cern-Wissenschaftler Joe Incandela am Mittwoch in der Forschungseinrichtung bei Genf.
“Es ist schwer, nicht aufgeregt zu sein angesichts dieser Resultate”, schwärmt Cern-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci. Seit 40 Jahren fahnden Physiker nach dem Higgs-Boson, das auch Gottesteilchen genannt wird. Es ist das letzte wichtige Puzzlestück des Standardmodells vom Universum. Das Teilchen ist nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt, der es vorhergesagt hat. Das Feld des Higgs-Teilchens sorgt demnach dafür, dass andere Teilchen eine Masse haben (über die Geheimnisse des Higgs-Teilchens lesen Sie hier).
Jetzt sind die Physiker dem Higgs offenbar ganz nahe gekommen: Denn genau dort, wo man es erwartete, bei einer Masse von 125 Gigaelektronenvolt (GeV), haben die Physiker am LHC nun ein neues Elementarteilchen aufgespürt. Es spricht vieles dafür, dass es sich tatsächlich um das seit Jahrzehnten gesuchte Higgs-Boson handelt.
“Wir haben ein Signal bei 125 GeV entdeckt, welches ein neues Teilchen darstellt”, sagt Thomas Müller vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT) zu SPIEGEL ONLINE. “Wir sind uns ziemlich sicher, dass es das Higgs-Boson ist. Das Teilchen ist in Bezug auf Häufigkeit und Masse kompatibel zum Higgs-Boson aus dem Standardmodell”, sagt der Physiker.