'World Invasion: Battle Los Angeles' Review - PewPewPew - PewPewPew

Originaltitel: Battle: Los Angeles, USA 2011
Regie: Jonathan Liebesman
Drehbuch: Chris Bertolini
Darsteller: Aaron Eckhart, Michelle Rodriguez, Ramón Rodríguez, Bridget Moynahan, Ne-Yo, Michael Peña
Produktion: Legion Entertainment
Verleih: Columbia Pictures
Länge: 116 Minuten
FSK:16
Start: 14. April

“World Invasion: Battle Los Angeles” ist ein dummer Film mit dummen Dialogen, einer dummen Story und einem grandiosen Konzept. Ich kann diese Review nicht wirklich schreiben, ohne zuvor auszudrücken, wie sehr ich diesen Film eigentlich lieben wollte. So sehr ich auch will, es geht nicht. Als großer Sci-Fi-Fan und Freund von richtig fiesen Aliens, die der Menschheit ein Ende setzen wollen, konnte ich nicht umhin dem Film entgegen zu fiebern. Der Trailer ließ nicht nur mich jubeln. Da hatte man was, schrie die Filmblogszene in Euphorie gemeinsam auf. Doch nun liegt alles in Scherben.

Staff Sergeant Nantz ist Mr. I’m-too-old-for-this-shit und hat einige seiner Soldaten in einem Einsatz im Irak verloren. Als plötzlich überall an den Küsten dieser Welt Kometen einschlagen, soll Nantz helfen die Bevölkerung zu evakuieren. Auf dem Fernsehen sieht man wie die Kometen vor dem Einschlag langsamer werden und kurz darauf kommen fiese Aliens, eine Mischung aus Strichmännchen und Insektenkalamaren, an den Strand marschiert. Shit hits the fan.

So bewährt das Konzept von uns überlegenen außerirdischen Invasoren seit H. G. Wells’ “Der Krieg der Welten” ist, so wenig nutzt die gesamte Produktion dieses Potential. Während man nach den ersten guten Minuten in einen kläglichen Versuch der Charakterisierung von Pappfiguren scheitert, kann anfänglich die Invasion der Aliens noch ein wenig überzeugen. Doch dann fällt das Kartenhaus in sich zusammen. Ohne lächerliche Dialoge auf die Freiheit, die USA und “Wir sind ohnehin die Besten auf der Welt” sowie die lächerliche Storyline um fünf Zivilisten (“Denkt bitte noch jemand an die KINDER?!”), könnte der Film funktionieren. Doch die unkoordinierten und anstrengenden Actionszenen sind zu schlecht geschnitten und verlieren schnell ihre Intensität. Besonders in der ersten Begegnung mit den Aliens weiß man nie wo sich wer gerade befindet. Das mag Ziel von Regisseur Liebesman gewesen sein, hat aber hier eine abschreckende Wirkung. Dass die Schauplätze sich in ihren Grautönen kaum unterscheiden lassen und das Drehbuch stets bei Nantz’ Truppe bleibt, hilft dem Film auch nicht. Während das unübersehbare Vorbild, Ridley Scotts “Black Hawk Down”, noch mit abwechselnden Schauplätzen und interessanten Charakteren entzücken konnte, bleibt die Kamera 100% auf Eckharts Truppe. Nicht nur die Figuren fragen sich nach ungefähr einer Stunde wohin das Ganze nur führen soll.

Aaron Eckhart gibt sein Bestes, aber die Rolle gibt nichts her. Fast nahezu alle Dialoge seines Staff Sergeants sind überzeugende Lobeshymnen auf die Kameradschaft oder gebrüllte Befehle; oft erscheint es, als brülle er Regisseur Liebesman durch die Kamera an oder müsse sich durch das Aufsagen weiser Worte selbst vom Film überzeugen. Der Rest der Truppe ist absolutes Typecasting und die Pappmascheesoldaten bräuchten eigentlich keiner einführlichen Namensnennung inklusive Einblendung gegen Anfang des Films, da sie bereits nach kurzer Zeit ins Gras beißen. Noch schlechter steht es um die Aliens, die ein großes Mysterium bis zum Ende des Films bleiben. Im Endeffekt aber egal, die Soldaten und das Drehbuch sind so uninteressant, dass es einem egal ist, wer stirbt, wer nicht und wer am Ende gewinnt. Wenn schon die Motive, die Technologie und selbst teilweise das Aussehen der Aliens so mysteriös bleiben, sollte man doch immerhin für Investionspotential auf Seiten der Soldaten zu sorgen.

Am Ende bleibt aber jegliches Potential unbenutzt am Boden liegen. Am nervigsten war dabei noch das Ende, das direkt von Independence Day geklaut zu sein scheint. Auch der Erfolg der immer kleiner werdenden Gruppe steht im Gegensätz zu ihrem Erfolg; da hilft auch keine Alienanatomieszene, die mehr an Sülze beim Metzger erinnert, als an gutes Creature-Design. Der schlimmste Schlag ins Gesicht des Zuschauers ist jedoch der Start eines Alienschiffes aus der Erde heraus, ganz ähnlich wie in Spielbergs “War of the Worlds”. Wer hat es dahin gemacht? Wieso? Weshalb? Und so weiter. Dieses Muster setzt sich bis zum Ende fort. Wieso gerade Santa Monica so interessant für unsere außerirdischen Invasoren ist, erfahren wir nicht. Unser Wasser sollen sie für ihre Schiffe benutzen, informiert uns eine Stimme über den Fernseher. Das ist alles zur Motivlage der Ameisenkalamare. Darauf folgen 80 Minuten unkoordiniertes Rumgeballere auf, zum Teil wirklich schlechte, CGI-Aliens.

Fazit: Habe ich nun zu viel erwartet? Nein, nicht wirklich.

Ich hatte mir einige Kritiken, besonders die vernichtende von Roger Ebert, durchgelesen und ging mit sehr niedrigen Erwartungen ins Kino. Alles was ich sehe wollte, war eine gut gemachte Alien Invasion und eine halbwegs vernünftige Story. Doch hier funktionierte hinten und vorne nichts. Nicht einmal die Action konnte überzeugen. Schade.

Battle: LA. Ein riesiges Spektakel um nichts. 5/10